Forschungsprojekt IBU und Fraunhofer ISE zu Produktkategorie-Regeln für die Erstellung von EPDs für Photovoltaik
(8.8.2024) Seit dem 01. Juni 2024 wird das „Zukunft Bau-Forschungsprojekt PCR4PV” von dem Institut für Bauen und Umwelt e.V. (IBU) als assoziierter Projektpartner begleitet. Das Projekt wird im Rahmen der Zukunft Bau Forschungsförderung unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) durchgeführt und zielt auf die Weiterentwicklung von Produktkategorie-Regeln (PCR) für Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) von PV-Anwendungen ab.
Das IBU und das Fraunhofer ISE kooperieren bei dem Forschungsprojekt insbesondere zur Erweiterung von bestehenden PCRs zur Erstellung von EPDs für die bauwerkintegrierte Photovoltaik (BIPV). Das IBU übernimmt die projektbegleitende Beratung, die Erstveröffentlichung der entwickelten PCR als auch die Entwicklung und Verifizierung einer durchschnittlichen industriellen EPD durch eine dritte Partei.
Forschungsauftrag schließt Definitionslücken und bildet Szenarien ab
Die PCRs sollen künftig die Anforderungen der im Entwicklungsprozess befindlichen EU-Gesetzgebung EcoDesign und des Typ-1- Umweltzeichens „Electronic Product Environmental Assessment Tool” (EPEAT) erfüllen.
Neben den Auswirkungen des PV-Modulproduktion liegt der Fokus auf der Nutzungsphase und der Systembilanz. Durch die Stromproduktion während der Nutzungsphase können PV-Anlagen ihre herstellungsbedingten Umweltauswirkungen überkompensieren. Der Stromertrag und die Umweltauswirkungen des Lebenszyklus’ von PV-Systemen werden von verschiedenen Parametern beeinflusst. Die erarbeiteten PCRs stellen Methodiken für die ökologische Bewertung von PV-Modulen wie auch für PV-Aufdachanlagen und BIPV-Anlagen bereit.
Die Forschungsarbeit schließt Definitionslücken von bereits bestehenden PCRs auf der PV-Modul- und Systemebene. Die PCRs in diesem Projekt werden für zwei Szenarien anwendbar sein:
- jeweils als produktspezifische PCR unter standardisierten Bedingungen (PV-Modul und -System)
- als nutzungsspezifische PCR für die Bewertung einer konkreten Installation (PV-System).
Der Ergebnistransfer erfolgt vor allem über die Erstveröffentlichung der entwickelten PCRs in der EPD-Datenbank Ökobaudat.
Relevanz der Daten für das nachhaltige Bauen
Die ökobilanzielle Betrachtung von Gebäuden und Bauwerken ist im europäischen Ausland teils gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland wurde mit dem QNG-Siegel erstmals eine öffentliche Förderung von Nachhaltigen Gebäuden installiert. Um die Anforderungen dieser Förderungen zu erfüllen, ist es wichtig, alle Umweltwirkungen der einzusetzenden Produkte über den gesamten Lebenszyklus erfassen zu können. Die öffentliche Datenbank Ökobaudat verfügt bisher nicht über Daten für die im Projekt gewählten Produktgruppen PV-Modul, PV-Aufdach-Anlage und BIPV-System.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- KEA Faktenblatt zu Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern und Gewerbegebäuden (7.8.2024)
- pv-wissen.de: Online-Plattform für Photovoltaik-Fachkräfte (7.8.2024)
- Aktuelle Anpassungen bei der Förderung von Energieberatungen (Bauletter vom 6.8.2024)
- Solar-Kooperation für nachhaltige Energieversorgung und Mobilität zwischen ADAC und LichtBlick (6.8.2024)
- Greenventory: digitale Planung von PV-Anlagen und Sanierungsmaßnahmen (6.8.2024)
- Fraunhofer ISE setzt auf Mittelspannung für Photovoltaik-Kraftwerke (5.8.2024)
siehe zudem:
- Photovoltaik und Erneuerbare Energien-Magazin im Architektur-Magazin bei BAULINKS.de
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