Bauindustrie und Baugewerbe sehen Baubranche auch 2018 auf stabilem Wachstumskurs
(18.1.2018) Die Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Dipl.-Ing. Peter Hübner, und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, schauten heute (18.1.) im Rahmen ihrer gemeinsamen Jahresauftakt-Pressekonferenz kurz noch einmal zurück auf das Jahr 2017 und stellten dabei fest, dass in den ersten zehn Monaten der Auftragseingang in der Branche um nahezu 5% höher gelegen habe als ein Jahr zuvor. Daher hätten 2017 trotz der intensiven Bautätigkeit die Auftragsbestände in jedem Quartal noch einmal das bereits hohe Vorjahresniveau übertroffen. Und darum gingen die Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit Zuversicht in das Jahr 2018: So erwarten beide Verbände für 2018 auf Basis der vorläufigen Indikatoren und der positiven gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingen ein Wachstum nahezu auf Vorjahresniveau. Die Umsätze im Bauhauptgewerbe dürften nominal um 4% auf gut 117 Mrd. Euro zulegen.
Geschosswohnungsbau boomt, Eigenheimbau stagniert 2018
Im Wohnungsbau gehen beide Präsidenten von einem nominalen Umsatzplus von 3,5% aus, und die Zahl der fertiggestellten Wohnungen dürfte 2018 weiter auf etwa 320.000 Einheiten steigen. Für Produktion und Fertigstellungen gelte, dass die Zunahme auf den weiterhin boomenden Geschosswohnungsbau beschränkt bleibe. Der klassische Eigenheimbau werde dagegen auf Vorjahresniveau stagnieren. „320.000 Wohnungen bedeuten zwar eine Verdopplung des Fertigstellungsniveaus gegenüber 2010. Das reicht aber noch nicht an den Bedarf von mindestens 350.000 Wohnungen heran“, so Hübner und Loewenstein.
Wirtschaftsbau profitiert von der hohen Auslastung der Industrie
Im Wirtschaftsbau geht die Branche für 2018 von einem nominalen Umsatzwachstum von 4% aus. Angesichts eines hohen und weiter steigenden Auslastungsgrades in der Industrie werde sich die Expansion der Unternehmensinvestitionen fortsetzen. Schließlich erwarte gut die Hälfte der an der Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft teilnehmenden Verbände für 2018 in ihrer Branche steigende Investitionen, 45% zumindest ein gleichbleibendes Niveau. Zudem seien die Auftragsbücher gut gefüllt. Ende September 2017 sei mit 17,2 Mrd. Euro der mit Abstand höchste Wert seit mehr als 20 Jahren verbucht worden.
Investitionshochlauf der öffentlichen Hand
Auch für den öffentlichen Bau erwarten die Verbandsvertreter im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von nominal 4%. Hier mache sich der in der vergangenen Legislaturperiode eingeleitete Investitionshochlauf des Bundes bei den Verkehrswegen positiv bemerkbar. Die positiven Finanzierungssalden würden nicht nur dem Bund, sondern auch Ländern und Gemeinden Investitionsspielräume eröffnen. Die Kommunen würden zudem vom Kommunalinvestitionsförderungsfond profitieren, dessen Laufzeit bis 2020 verlängert und dessen Volumen auf 7 Mrd. Euro verdoppelt worden sei. Auch im öffentlichen Bau habe es Ende des dritten Quartals 2017 mit 17 Mrd. Euro einen Rekordauftragsbestand gegeben.
Beschäftigung steigt weiter auf 820.000
Die positive Baukonjunktur schlägt nach Einschätzung der Präsidenten auch auf den Bauarbeitsmarkt durch. Bereits 2017 sei es gelungen, im Jahresdurchschnitt die Zahl der Erwerbstätigen im Bauhauptgewerbe um 3% auf 805.000 zu steigern. Für das laufende Jahr gehen Hübner und Loewenstein von einem weiteren Beschäftigungsaufbau in der Größenordnung von nahezu 2% auf 820.000 Erwerbstätige aus. Ein Problem stelle dabei allerdings der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft dar. Der deutliche Personalaufbau habe nicht verhindern können, dass sich Bauberufe nun in der aktuellen Fachkräfteengpassanalyse des Statistischen Bundesamtes wiederfänden. So seien Stellen für Meister in der Baubranche rund 160 Tage vakant und lägen damit deutlich über der durchschnittlichen Engpassgrenze von 100 Tagen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
- Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB)
- Baukonjunktur aktuell
- Bauverbände sehen Baubranche auch 2019 auf stabilem Wachstumskurs (17.12.2018)
- Baugewerbe erhöht Umsatzprognose für 2018 auf 5,5% und rechnet für 2019 mit 5 bis 6% (5.9.2018)
- SOKA-Bau: Arbeitsvolumen und Bruttolohnsumme legten im Mai zu (8.7.2018)
- Bauindustrie erhöht Umsatzprognose für 2018 von nominal 4 auf 6 Prozent (16.5.2018)
- Transportbetonabsatz 2017 erstmals seit 2001 wieder über 50 Mio. m³ (25.2.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- HDB & ZDB: Investitionen verstetigen, bezahlbarer Wohnraum, Entsenderichtlinie, Bauministerium (18.1.2018)
- 7,8% weniger Baugenehmigungen (Bauletter vom 17.1.2018)
- 2017, ein schlimmes Jahr für Steildach-Bedeckungen (16.1.2018)
- Weltwirtschaft: Schwächelnde Produktivität wird zum größten Risiko (Bauletter vom 14.1.2018)
- SOKA-Bau meldet starke Bautätigkeit im November 2017 (9.1.2018)
- Neues Bauvertragsrecht, neue Vertragsmuster für Bauverträge von ZDB sowie Haus & Grund (3.1.2018)
- ifo-Geschäftsklimaindex im Dezember 2017 leicht gesunken - nur nicht im Bauhauptgewerbe (20.12.2017)
- Bauwirtschaft korrigiert Prognose nach oben (7.12.2017)
- Euroconstruct: Die Baubranche in Europa wächst 2017 um 3,5 Prozent (24.11.2017)
- Verhandlungsergebnis zum Mindestlohn im Bauhauptgewerbe bestätigt (5.11.2017)
- ZDB reagiert auf Spiegel-Interview: „Bauunternehmen sind nicht für Wohnungspreise verantwortlich!“ (10.10.2017)
- Bauindustrie und Baugewerbe erwarten 5% Umsatzwachstum (10.1.2017)
siehe zudem:
- Baupolitik und Baubranche auf Baulinks