Bauindustrie erhöht Umsatzprognose für 2018 von nominal 4 auf 6%
(16.5.2018) „Das deutsche Bauhauptgewerbe bewegt sich weiter auf Expansionskurs,“ konstatierte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Ing. Peter Hübner, im Rahmen seiner Jahrespressekonferenz zum Tag der Deutschen Bauindustrie. Und deshalb hat der Verband die Jahresauftaktprognose über die Entwicklung der baugewerblichen Umsätze im Bauhauptgewerbe von nominal 4 auf 6% angehoben. Bei stärker steigenden Preisen als 2017 dürfte dies einem realen Wachstum von 2% entsprechen. Für 2019 geht der Hauptverband zudem von einem nominalen Umsatzplus in gleicher Höhe aus.
Treiber der Baukonjunktur bleibt der Wohnungsneubau: Hübner rechnet hier mit einem weiteren Anstieg der Fertigstellungszahlen auf 330.000 bis 340.000 Einheiten. Damit bleibe der Wohnungsneubau aber weiterhin hinter dem im Koalitionsvertrag angepeilten Ziel von 375.000 Wohnungsfertigstellungen pro Jahr zurück. Fertigstellungszahlen in dieser Größenordnung ließen sich jedoch nicht von heute auf morgen realisieren. Die Bauwirtschaft brauche Zeit, ihre Kapazitäten an das stark steigende Nachfrageniveau anzupassen.
Für den gesamten Wohnungsbau einschließlich der Modernisierung erwartet der Hauptverband ein Umsatzplus von nominal 7%.
Der Wirtschaftsbau hat 2017 den Anschluss an den allgemeinen Bauaufschwung geschafft: „Der Investitionsstandort Deutschland - noch vor einigen Jahren als unattraktiv abgeschrieben - erlebt derzeit eine Renaissance“, ist Präsident Hübner überzeugt. Als positive Wachstumsfaktoren nannte der HDB-Präsident ...
- die anhaltende Investitionsneigung des verarbeitenden Gewerbes, insbesondere der Industrie,
- die lebhafte Nachfrage nach Büroarbeitsplätzen,
- die vorsichtige Belebung beim Breitbandausbau sowie
- die Investitionsbereitschaft der Deutschen Bahn AG, die sowohl den Netzausbau als auch die Modernisierung ihrer Bahnhöfe vorantreibe.
Der Hauptverband rechnet vor diesem Hintergrund für 2018 mit einem Umsatzplus von 5%.
Im öffentlichen Bau profitiert die deutsche Bauwirtschaft zur Zeit von der Investitionswende des Bundes im Verkehrswegebau. Von 2014 bis 2017 seien die Verkehrsinvestitionen des Bundes immerhin von 10,3 auf gut 13,4 Mrd. Euro gestiegen. Für 2018 sei eine weitere Aufstockung der Investitionsmittel auf 14,2 Mrd. Euro vorgesehen, erinnerte Präsident Hübner. Finanzmittel stünden auf der Ebene des Bundes ausreichend zur Verfügung; es komme jetzt darauf an, diese Mittel auch in Projekte umzusetzen.
In diesem Zusammenhang fordert Hübner von der Bundesregierung ein Planungsbeschleunigungsgesetz, um das deutsche Planungs- und Baugenehmigungsrecht von unnötigem Ballast zu befreien. Hübner: „Es kann nicht sein, dass wir für den Ersatzneubau einer Brücke ähnlich viel Zeit veranschlagen müssen, wie für einen Neubau auf der grünen Wiese.“
Dagegen stecken viele Kommunen weiterhin im Investitionsstau: Zwar hätten die Städte und Gemeinden in den vergangenen Jahren ihre Ausgaben für Baumaßnahmen erhöht, dieser Zuwachs reiche jedoch nicht aus, um den anhaltenden Werteverzehr des öffentlichen Kapitalstocks zu bremsen. Hübner appellierte deshalb an den Bund, einen Investitionsfonds zugunsten struktur- und steuerschwacher Kommunen einzurichten. Der Bund müsse - trotz der vielen Entlastungen, die er in der vergangenen Legislaturperiode für die Kommunen auf den Weg gebracht habe - bei der Finanzierung der kommunalen Investitionen „im Boot bleiben“.
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siehe zudem:
- Bauunternehmen und Verbände bei Baulinks
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