„Windstromkosten sinken langsamer als erhofft“ ... steht im Technology Review Sonderheft
(3.4.2013) Während die Politik weiter um die Strompreisbremse von Umweltminister Peter Altmaier streitet, kommen aus der Wissenschaft ernüchternde Zahlen: Die Kosten für Windenergie sind weit langsamer gesunken als erwartet. Lange fielen sie bei Verdopplung der installierten Leistung um acht Prozent. Studien des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) legen nun allerdings nahe, dass die Windstromkosten in jüngster Zeit nur noch um drei Prozent abgenommen haben, schreibt Technology Review in seinem aktuellen Sonderheft zur Energiewende.
Dafür gibt es drei Gründe:
- An idealen Standorten rechnen sich Windkraftwerke mitunter zwar schon heute, doch diese Spitzenlagen sind selten. In Deutschland können allenfalls einzelne Windräder derzeit schon wettbewerbsfähig Strom produzieren - wenn sie an idealen Standorten stehen und es sich um effiziente Neuanlagen handelt. Ausgerechnet die guten Küstenstandorte sind jedoch größtenteils schon mit älteren, ineffizienteren Windrädern belegt.
- Die technischen Anforderungen für die Einbindung ins Stromnetz sind in den vergangenen Jahren gestiegen, was die Anlagen teurer machte und den Verfall der Preise bremste.
- Außerdem sind moderne Anlagen technisch nahezu ausgereift, große Effizienzgewinne daher nicht mehr zu erwarten.
Rein rechnerisch hat jeder Bürger vergangenes Jahr 170 Euro für das Hochpäppeln von Windrädern und Solaranlagen bezahlt. (Diese Summe ergibt sich, wenn man die 2012 angefallenen 13,9 Milliarden Euro Umlage für erneuerbare Energien auf alle 82 Millionen Einwohner Deutschlands umrechnet.)
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Technology Review (im Heise-Shop)
- Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)
- StromCheck express und weitere EnergieSparRatgeber
- Deutscher Energiewende-Index bleibt negativ (16.9.2013)
- Kleinwindanlagen: Marktübersicht und Handbuch zur gebäudeintegrierten Windenergienutzung (5.5.2013)
- Rechner für Kleinwindanlagen ermittelt Stromerträge per App oder im Web (28.4.2013)
- FlexStrom meldet Insolvenz an: man sei „profitabel, aber nicht mehr liquide“ (14.4.2013)
- Gemeinsam Power-to-Gas vorantreiben (9.4.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Studie: Sichere Stromversorgung auch bei hohen Anteilen Erneuerbarer Energien (3.4.2013)
- Deutschland exportierte auch 2012 mehr Strom als es importierte (3.4.2013)
- Deutscher Energiewende-Index zum ersten Mal negativ (24.3.2013)
- „SG Ready“: Wärmepumpen-Branche präpariert sich für's Smart Grid-Zeitalter (12.11.2012)
- Windenergie - sanft geschaukelt, nicht gedreht (20.6.2012)
- Windkraft für den Hausgebrauch und Gewerbebetriebe (5.2.2012)
- Studie: Wärmepumpen sind zum Ausgleich von volatilem Windstrom geeignet (6.12.2011)
siehe zudem:
- Stromversorgung, Photovoltaik-Markt, Kleinwindkraftanlagen und erneuerbare Energien bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik und Solaranlage bei Baubuch / Amazon.de