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FlexStrom meldet Insolvenz an: man sei „profitabel, aber nicht mehr liquide“

FlexStrom, OptimalGrün und Löwenzahn Energie
  

(14.4.2013) Der unabhängige Stromanbieter FlexStrom hat am 12.4. Insolvenz angemeldet. Gleiches ist auch bei den Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie geschehen. Das Geschäft von FlexGas soll hingegen durch einen Investor weitergeführt werden, so dass sich für deren Kunden (vorerst?) nichts ändern wird. Ursächlich für die Insol­venz seien vor allem die schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden und weiterhin bestehende Oligopolstrukturen im deutschen Versorgungsmarkt.

Mit rund 100 Millionen Euro sollen Kunden bei FlexStrom oder den beiden Tochterge­sellschaften im Rückstand sein. Die Zahlungsmoral vieler Kunden habe sich zuletzt nach der fehlerhaften und schädigenden Berichterstattung vereinzelter Medien dra­matisch verschlechtert. Die seit 2003 bestehende FlexStrom könne diese Rückstände nicht mehr selbst schultern. „Profitabel, aber nicht mehr liquide“, hieß es am Freitag früh in der Berliner Firmenzentrale.

Als zusätzliche Belastung habe sich der Rekordwinter erwiesen. Während Kunden im kalten Winter nur ihre normalen Abschläge bezahlen, musste durch den Anbieter deut­lich mehr Energie eingekauft werden. Dafür ging die FlexStrom Unternehmensgruppe selbst notgedrungen mit einem Millionenbetrag in Vorleistung.

Vorkassemodell auf dem Prüfstand

Möglicherweise ist Flexstrom mit dem Insolvenzantrag auch der Bundesnetzagentur zuvorgekommen: Laut Handelsblatt wurde im Januar ein Verfahren zur Untersagung der Geschäftstätigkeit gegen Flexstrom eingeleitet und die Entscheidung, das Vorkas­semodell der FlexStrom zu verbieten, habe unmittelbar bevorgestanden.

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