13 Stahl-Innovationen 2012 in Düsseldorf ausgezeichnet
(27.6.2012) Am 27. Juni 2012 ist der Stahl-Innovationspreis verliehen worden. Insgesamt 13 Preisträger nahmen in Düsseldorf aus den Händen des Schirmherrn Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle, Vorsitzender der Linde AG, und des Vorsitzenden des Stahl-Informations-Zentrums, Dr. Jost A. Massenberg, ihre Auszeichnungen entgegen. Mit 658 eingereichten Projekten erzielte der Wettbewerb, der seit 1989 alle drei Jahre ausgelobt wird, eines der besten Ergebnisse seit Bestehen. Er ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 70.000 Euro dotiert. Alle Gewinner erhielten als Sachpreis zudem eine von der Heidelberger Künstlerin Stefanie Welk geschaffene Stahl-Skulptur: den "Visionär".
„Wenn es den Stahl-Innovationspreis nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden. Er rückt nicht nur spannende Projekte rund um das Produkt Stahl ins Licht der Öffentlichkeit, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auch auf das für unsere Wirtschaft so wichtige Thema Innovation", lobt Wolfgang Reitzle die Initiative des Stahl-Informations-Zentrums.
Um der großen Anwendungsvielfalt des Werkstoffs Stahl gerecht zu werden, wurde der Stahl-Innovationspreis in vier Kategorien verliehen. In jeder Kategorie gibt es drei Preisträger.
Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen
In der Kategorie „Bauteile und Systeme aus Stahl für das Bauen" prämierte das Stahl-Informations-Zentrum das Architekturbüro Ahlbrecht Felix Scheidt Kasprusch (Essen) und das Ingenieurbüro SchülkeWiesmann (Dortmund) für die selbsttragende Dachschale St. Antony. Die weitspannende Überdachung schützt die freigelegten Mauerreste der St. Antony Hütte in Oberhausen - siehe Nachbarbeitrag "Selbsttragende Dachschale der St. Antony Hütte".
Das Unternehmen Ostseestaal (Stralsund) wurde ausgezeichnet für die Dachkonstruktion der Martin-Luther-Kirche im niederösterreichischen Hainburg (Bild oben). Das futuristisch anmutende Kirchendach ist das erste freigeformte Stahldach dieser Größe, dessen Bleche in der Werkstatt dreidimensional kaltverformt wurden und Teil der Tragkonstruktion sind.
Das Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner (Berlin) erhielt den Preis zusammen mit dem Studio Tobias Rehberger (Frankfurt am Main) für „Slinky springs to fame" - eine skulpturale Spannbandbrücke in Oberhausen, deren Materialeinsatz durch die Verwendung hochfesten Stahls auf ein Minimum reduziert ist - siehe Bild rechts Nachbarbeitrag "Spannbandbrücke „Slinky springs to fame“."
Stahl-Design
In der Kategorie „Stahl-Design" wurde das Architekturbüro Ağırbaş / Wienstroer (Neuss) für die Brücke an der Himmelsleiter in Opladen ausgezeichnet. Die Brückenkonstruktion gefällt durch ihre Leichtigkeit und bietet an dem transparenten Mitteilteil den Durchblick auf die darunter fließende Wupper - siehe Beitrag "Brücke an der Himmelsleiter mit Blick auf die Wupper".
Ebenfalls eine Auszeichnung erhielt das Unternehmen Asche & Unkelbach für das Multiscreen „ShangriLa" - eine neuartige Kombination aus Sicht-, Sonnen- und Wetterschutz - siehe Beitrag: "Sonnen-, Sicht- und Wetterschutz „ShangriLa“":
Eisele Kuberg Design (Neu-Ulm) und Friedrich Sailer (Neu-Ulm) erhielten den Preis für das Hygienemöbelsystem HYG-09. Die reinraumgerecht, also für höchste hygienische Ansprüche, gestaltete Möbelserie besticht durch Funktion und Ästhetik.
Klimaschutz mit Stahl
Den Sonderpreis „Klimaschutz mit Stahl" erhielt das
Unternehmen
Pumpen Strebe (Wusterhusen) für ihre
Venturi-Edelstahl-Sonde - siehe Nachbarbeitrag "Venturi-
Produkte aus Stahl
Ausgezeichnet wurden in der Kategorie „Produkte aus Stahl" die Firma Howatec (Netphen) für ein mobiles Hochwasserschutzsystem. Da es besonders leicht und schnell zu errichten ist, eignet sich das System hervorragend für den effektiven Schutz hochwassergefährdeter Bereiche - siehe Nachbarbeitrag "Mobiles Hochwasserschutzsystem von Howatec".
Mahle erhielt den Preis für die Nockenwelle Torqueboost CamInCam. Die bauraumneutrale Variante für verstellbare Ventiltriebe bei Viertakt-Verbrennungsmotoren spart beim Ottomotor bis zu sechs Prozent und beim Dieselmotor ca. drei Prozent Kraftstoff ein. Die Unternehmen Schaeffler (Herzogenaurach) und LuK (Bühl) waren mit einem Fliehkraftpendel erfolgreich - der konsequenten Weiterentwicklung des Zweimassenschwungrades zur Verringerung von Vibrationen bei Verbrennungsmotoren.
Forschung und Entwicklung
In der Kategorie „Forschung und Entwicklung" gehört das Institut für Energie- und Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich mit der Werkstoffentwicklung Crofer 22 H zu den Preisträgern. Der Interkonnektor-Werkstoff für Festoxid-Brennstoffzellen zeichnet sich durch verbesserte Oxidationsbeständigkeit und Hochtemperaturfestigkeit aus und verspricht eine kostengünstigere Fertigung von Hochtemperatur-Brennstoffzellen.
Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (Freiburg) wurde zusammen mit dem Institut für Strahlwerkzeuge der Uni Stuttgart und dem Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik der TU Dresden für eine Echtzeit-Laserschweißregelung ausgezeichnet. Das neuartige Verfahren ermöglicht es, Schwankungen im Fügeprozess durch Anpassung der Laserleistung innerhalb weniger Millisekunden auszugleichen.
Das Institut für Umformtechnik und Leichtbau der TU Dortmund erhielt den Preis für eine neue Verfahrenskombination aus dreidimensionalem Biegen und anschließendem Härten. Damit lassen sich komplex gekrümmte Strukturen, z. B. aus lufthärtenden Stählen, flexibel und kosteneffektiv fertigen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 13 Stahl-Innovationen 2015 in Berlin ausgezeichnet (11.6.2015)
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siehe zudem:
- Stahlbau, Fassaden und Ingenieurbau auf Baulinks
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