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Stromspeichertechnologien auf der Intersolar Europe 2012

(28.5.2012) Im Jahr 2011 wurden weltweit mehr Photovoltaik-Anlagen installiert als jemals zuvor. In Deutschland betrug der Photovoltaik-Zubau etwa 7,5 GW und übertraf damit sogar das bisherige Rekordjahr 2010. Der zunehmende Anteil von Solarstrom wird das Strom­netz verändern und neuartige, preis­werte Stromspeicher werden dabei eine wichtige Rolle spielen. Mit ihrer Hilfe kann der erzeugte Solarstrom in weniger ertragreichen Zeiten verbraucht werden, was wiederum zur Stabilisierung der Stromnetze beiträgt. Denn deren Infrastruktur ist nach wie vor auf eine zentrale Stromproduktion mit gerin­gen Schwankungen ausgerichtet. Die Solarwirtschaft arbeitet deshalb intensiv an neuen Lösungen zur Stromspeicherung und Netzintegration. Auch die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft, die Intersolar Europe, widmet sich deshalb in diesem Jahr verstärkt diesem Thema. Mehr als 140 Anbieter wollen ihre neuesten Entwicklun­gen aus dem Bereich PV-Energiespeicher vom 13. bis 15. Juni auf der Intersolar 2012 präsentieren. Die Sonderschau „PV Energy World“ wird laut Vorankündigung den aktu­ellen Stand der Technik zeigen.

Der Einsatz von Stromspeichern bietet sich für private Verbraucher auch durch die zu erwartende neue Eigenverbrauchsregelung des EEG an: In Zukunft muss bei bestimm­ten Anlagengrößen ein Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. Dadurch soll erreicht werden, dass die überregionalen Netze entlastet werden. Um den Strom für den eigenen Verbrauch möglichst effektiv über den Tag verteilt bereitstellen zu können, bieten sich Stromspeicher an - neben z.B. Wärmepumpen, die über den son­nigen Tag hinweg Warmwasserspeicher auffüllen.

Batteriespeicher gewinnen an Bedeutung im PV-Markt

In netzunabhängigen Photovoltaikanlagen werden Batterien schon seit vielen Jahren eingesetzt und tragen dazu bei, hohe solare Deckungsanteile in autarken Einzelhäu­sern sowie in Inselnetzen beispielsweise zur Dorfstromversorgung zu erreichen.

Batterieexperte Matthias Vetter vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE ist sich sicher, dass Batterien auch wirtschaftlich große Chancen bieten: „In der Zukunft werden Einspeisevergütung und Strompreis so weit auseinanderklaffen, dass sich der Einsatz dezentraler Speicher für Endkunden auch ohne Eigenverbrauchsrege­lung lohnen wird. Mit etwas größer ausgelegten Photovoltaik-Batteriesystemen sind auch in Deutschland solare Deckungsanteile von bis zu 80 Prozent in Ein-oder Mehr­familienhäusern möglich.“ Auch für Gewerbe und Industrie sind durch die hohen ver­brauchsabhängigen Stromkosten zukünftig Kosteneinsparungen über intelligente Kom­plettlösungen mit effektiven Speichertechnologien und Energiemanagement-systemen möglich. In netzgekoppelten Photovoltaikanlagen haben Lithiumbatterien große Chan­cen sich durchzusetzen, sowohl bei privaten Hausdachanlagen als auch in Photovol­taikparks. „Werden größere Speichertiefen benötigt, können in Zukunft auch Redox-Flow-Batterien interessant werden“, erklärt Vetter. Aber auch Blei- und Natrium-Nickelchlorid-Batterien sowie viele weitere Lösungen für die Stromspeicherung werden wohl in diesem Jahr Themen der Intersolar sein.

Sonderschau „PV Energy World“ zeigt die neusten Technologien

Dis gesamte Technologiebreite will die Sonderschau „PV Energy World“ auf der Inter­solar in Halle C4 an Stand C4.230 präsentieren. Die Sonderschau wird in diesem Jahr aktuelle Informationen zu den Themenfeldern „Electricity Storage“ und „Grid Integra­tion“ präsentieren. In einem zentralen Forum werden auf der Sonderschau Experten­vorträge und Podiumsdiskussionen angeboten. Die Fachvorträge sollen Einblick geben über den aktuellen Stand der Technik zur Realisierung hoher PV-Anteile.

Intersolar Europe Conference beleuchtet die Stromnetze der Zukunft

Bereits zwei Tage vor und während der Messe findet vom 11. bis zum 14. Juni 2012 die Intersolar Europe Conference statt. 400 geladene Referenten sowie mehr als 2.500 Teilnehmer werden im „ICM - Internationales Congress Center München“ erwartet. Die Konferenz will die Themen der Messe vertiefen und Märkte sowie Technologien, Indus­trie und Wissenschaft in einen internationalen Zusammenhang stellen.

Die Vorträge am 11. Juni 2012 setzen sich mit elektrischen Kurz- und Mittelfristspei­chern wie Blei-, Lithium-, Natrium-Nickelchlorid- und Redox-Flow-Batterien auseinan­der. Ein weiteres Thema sind technische Anwendungen zur Langzeitspeicherung von Strom, darunter Wasserstoff- und Power-to-Gas-basierte Verfahren. Die Referenten werden die jeweiligen Anwendungsgebiete beleuchten und Geschäfts- und Kostenmo­delle für den Einkauf und den Betrieb der verschiedenen Speichersysteme erläutern.

Das für die Stromnetze der Zukunft zentrale Thema Netzintegration ist für Mittwoch, den 13. Juni angesetzt. Die Session „Grid Integration“ informiert über die veränderten Anforderungen an die Stromnetze durch die erneuerbaren Energien, die Auslegung zukünftiger Versorgungsnetze sowie Fragen zum Thema Sicherheit und Standardisie­rung. Zudem geht es an diesem Tag unter anderem um das Thema Netzstabilität und -sicherheit.

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