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Schöck Bauteile GmbH errichtet komplexe Sichtbeton-Holzkonstruktion in der Steiermark

(27.5.2024) In der Nähe von Bad Gleichenberg in der Steiermark bieten die Stock & Stein Lodges, zwölf einzelnstehende Holz-Kuben, den Feriengästen ein Dach über dem Kopf: Sie stehen auf vulkanischem Boden mit reichlich Basaltvorkommen, in unmittelbarer Nähe eines Waldes.

Hieraus entstand auch der Name der Anlage: Stock steht für das Holz, das für die Wohnkuben verwendet wird, Stein – hier in Form von Beton – für die Gebäudebasis, auf der die Wohnkuben ruhen. Die Materialien Holz und Beton bilden die Schnittstelle des konstruktiv-thermischen Knackpunkts des Projekts und erfüllen auch den Anspruch des Grazer Architekten Thomas Zach, der die Wandscheiben des Sockelgeschosses in Sichtbeton belassen wollte.

Stock & Stein Lodges sind 12 einzelnstehende Holz-Kuben in der Nähe von Bad Gleichenberg in der Steiermark. (Bild: Stock & Stein Lodges) 

Entspannung mit Weitblick

Ist das Auto sicher eingeparkt, geht es für die Besucher hinauf in eins der gut 60 m² großen Appartements, die für jeweils zwei bis vier Gäste konzipiert wurden. Alle Kuben wurden auf dem Ausbaustandard des Luxus-Segments errichtet. „Alle Lodges bieten durch die große Verglasung an der Südseite eine grandiose Aussicht in die Natur”, erklärt der Architekt Thomas Zach sein Entwurfskonzept.

Zum dauerhaften Erhalt des satten Schwarztons wurde das Lärchenholz nach der japanischen Tradition Yakisugi karbonisiert, wodurch eine langlebige und wetterresistente Kohleschicht auf der Oberfläche entsteht. (Bild: Stock & Stein Lodges) 

Japanische Tradition in der Steiermark

Die vorgesetzte Lattenschalung aus Lärchenholz zeigt sich nach außen hin in Schwarz: Dieser dauerhafte Schwarzton ist nur durch Karbonisieren des Holzes möglich, wodurch eine langlebige und wetterresistente Kohleschicht auf der Oberfläche entsteht. Diese Technik der Holzkonservierung namens Yakisugi hat in Japan eine lange Tradition.

Die aus hellem, geöltem Fichtenholz bestehenden Oberflächen im Inneren der Kuben bilden einen Kontrast zur dunklen Außenhaut. Ringsum sind die Kuben gedämmt, sodass sie im Winter schnell auf Wohlfühltemperaturen beheizbar sind. Die Appartements funktionieren wie Ferienwohnungen, das Einchecken erfolgt über einen Code.

Bauschäden mit sicherer Dämmung vermeiden

Die Materialkombination kann nur dann funktionieren, wenn eine thermische Entkopplung zwischen den Betonwandscheiben des Gebäudesockels und der Bodenplatte der Wohnkuben stattfindet – eine klare Sache für den Bauphysiker Karl Höfler: „Da war Sconnex eine gute Möglichkeit, dieses Problem zu lösen.”

Die generelle Problematik liegt im Übergang von kalten Stahlbeton- zu den warmen Holzbauteilen: „Finden irgendwo im Schwellenbereich Taupunktunterschreitungen statt und es bildet sich Kondensat, ist das ganz schlecht für den Holzbau. Faulen die unteren Holzelemente weg, bedeutet dies im Prinzip dann den Totalschaden”, erklärt Karl Höfler. Das würde gerade im Holzbauland Steiermark dem Image des Holzbaus schaden.

Thermische Trennung der Bauteile

Alle relevanten Betonwände des kalten Sockelgeschosses wurden daher bei dem Projekt Stock & Stein am Wandkopf mit dem  Schöck Wärmedämmelement Sconnex Typ W thermisch von der Bodenplatte der Wohnkuben entkoppelt. Unterhalb der Bodenplatte wurde so die außenliegende Dämmebene unterbrechungsfrei gestaltet und eine mögliche Unterschreitung des Taupunktes vermieden. Somit ist die Bildung von Kondensat in der darüberliegenden Holzkonstruktion ausgeschlossen und die Nachhaltigkeit dieser einzigartigen Kuben sichergestellt. 

Der Entfall der Flankendämmung durch die Verwendung von Schöck Sconnex eröffnet die Ausführung des Sockelgeschosses in Sichtbetonoptik. (Bild: Stock & Stein Lodges) 

Wirtschaftlich und ökologisch bauen

Eine Flankendämmung konnte durch die thermische Entkopplung der Stahlbetonwände des Sockelbereichs entfallen, „Darüber hinaus spielte natürlich auch die deutliche Minimierung von Wärmebrücken und somit von Energieverlusten eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für Sconnex. Je niedriger der Wärmeverlust, desto höher die Wirtschaftlichkeit”, fügt Karl Höfler hinzu.

Das Wärmedämmelement Schöck Sconnex Typ W sorgt für die Sichtbeton-Ästhetik der Basis und stellt die thermische Trennung zwischen dem Betonauflager und der Unterkonstruktion zum Holzbau sicher. (Bild: Markus Schieder) 

Reduzierte Wärmebrücken = gute Energiebilanz

Bei der Entwicklung der neuen Produktfamilie Schöck Sconnex, die als Typ „W” (Wand) und „P” (Stütze) für eine Wärmedämmung von Stahlbetonwänden und -stützen im Anschluss zu Geschossdecken oder der Bodenplatte sorgen, stand die Reduzierung von Wärmebrücken und somit eine bessere Energieeffizienz der Gebäude im Fokus.

Das Wärmedämmelement Schöck Sconnex Typ W reduziert Wärmebrücken an Stahlbetonwänden. (Bild: Schöck Bauteile GmbH) 

Die Sichtbetonoptik

Ein wichtiger gestalterischer Aspekt bei der Umsetzung der objektspezifischen Themen war auch die Ausführung des Sockelgeschosses in Sichtbetonoptik, was durch den Entfall der Flankendämmung möglich war. Doch auch ein praktischer Grund sprach gegen eine flächige Wärmedämmung der Wände im Sockelgeschoss: Zwischen den Wänden ist Raum für Parkplätze und die Erfahrung zeigt, dass Unachtsamkeit beim Einparken unschöne Spuren in Wärmedämmungen hinterlässt.

Schöck Sconnex Typ W wurde auf die Oberseite der jeweiligen Betonflankenwände in regelmäßigen Abständen montiert. (Bild: Markus Schieder) 

Bautafel

Weitere Informationen können per E-Mail an Schöck AG angefordert werden.

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