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5,3% mehr Geld für Baubeschäftigte von der IG BAU gefordert


  

(18.4.2021; Hinweis: Die Tarifparteien haben sich am 15.10.2021 im Rahmen einer Schlichtung geeinigt.) Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert 5,3% mehr Lohn und Gehalt für die rund 890.000 Beschäftigten im Bauhauptgewerbe. Des Weiteren soll das Modell für die Entschädigung für Wegzeiten - also für die langen und meist unbezahlten Fahrten zur Baustelle - weiterentwickelt werden. Zudem sollten die Löhne, die im Osten von Deutschland bezahlt werden, nach den Vorstellungen der Gewerkschaft den Westeinkommen angeglichen werden. Dieses Forderungspaket hat die Bundestarifkommission am 16. April mit großer Mehrheit aufgestellt.

Die IG BAU weist in diesem Kontext darauf hin, dass die Bauwirtschaft 2020 mit 143 Mrd. Euro eine Umsatzsteigerung von 6% erzielt habe - 77% mehr als vor zehn Jahren. Und die Kurve nach oben werde immer steiler: Laut Ifo-Geschäftsklimaindex vom vergangenen Monat sei für das Bauhauptgewerbe insgesamt mit einem Plus von 2,3% zu rechnen, dem höchsten Wert seit einem Jahr:

Grafik aus dem Beitrag „ifo-Geschäftsklimaindex fürs Bauhauptgewerbe mit höchstem Wert seit einem Jahr“ vom 26.3.2021

IG-BAU-Vorstandsmitglied und Verhandlungsführer Carsten Burckhardt vertritt die Ansicht, dass „von der allgemeinen Corona-Krise ist im Bausektor nichts, aber auch gar nichts zu spüren“ sei. „Da ist es nur recht und billig, wenn die Arbeiterinnen und Arbeiter auch ein Plus auf ihrem Lohnzettel sehen. ... Der Bau ist eine zentrale Stütze der Konjunktur, er ist Job-Motor und erlebt seit mehr als zehn Jahren einen beispiellosen Boom. Damit das so bleibt, müssen die, die diesen Boom tragen, auch entsprechend entlohnt werden.“

Nachdem im vergangenen Jahr auch ein Einstieg in die Entschädigung der Wegezeiten erreicht wurde, soll dieses Modell nun ausgebaut werden: „Die Anfahrtswege der Bau-Beschäftigten sind oftmals lang und wechseln ständig, je nach Einsatzort. Die Arbeiterinnen und Arbeiter haben überhaupt keinen Einfluss darauf, wo der Chef sie hinschickt. Deshalb müssen auch die Fahrten zur Arbeitsstelle entschädigt werden“, erklärt Burckhardt. Schließlich sollten auch die Ostlöhne denen im Westen nach bald 31 Jahren Deutscher Einheit endlich angeglichen werden.

Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist am 11. Mai 2021.

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