Baupreise für Wohngebäude profitierten im November 2020 von der Mehrwertsteuersenkung
(10.1.2021) Laut Statistische Bundesamt sind in Deutschland die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude im November 2020 um 0,1% gegenüber November 2019 gesunken. Grund dafür ist vor allem die seit Juli 2020 geltende Senkung der Mehrwertsteuersätze. Einen Rückgang der Baupreise gegenüber dem Vorjahresmonat gab es zuletzt im Februar 2002. Und im August 2020, dem zuletzt erhobenen Monat, stagnierten die Baupreise im Jahresvergleich. Im Vergleich zum August 2020 stiegen die Baupreise im November 2020 um 0,4%.
Baupreisanstieg von 2,5% ohne Mehrwertsteuersenkung
Methodisch beziehen sich alle Preise auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer. Berechnungsgrundlage hierfür bilden Preise für Bauleistungen ohne Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer wird dann automatisiert hinzugerechnet. Bei unverändertem Steuersatz hätte die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat rein rechnerisch 2,5% betragen.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden gingen unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuersenkung von November 2019 bis November 2020 um 0,3% zurück. Für Ausbauarbeiten erhöhten sie sich um 0,1%.
Unter den Bauarbeiten an Wohngebäuden gab es nennenswerte Preisrückgänge bei Betonarbeiten (-1,0%), Wärmedämm-Verbundsystemen (-0,7%) und bei Putz- und Stuckarbeiten (-0,3%). Mauerarbeiten kosteten 0,2% weniger als im November 2019.
Nennenswerte Preisanstiege gab es bei Nieder- und Mittelspannungsanlagen (+1,1%), Heizanlagen und zentralen Wassererwärmungsanlagen (+0,6%) und bei Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden (+0,5%).
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) nahmen gegenüber dem Vorjahr um 0,5% zu. Die Neubaupreise für Bürogebäude sanken um 0,1%, die für gewerbliche Betriebsgebäude um 0,2%. Im Straßenbau gingen die Preise um 1,3% gegenüber dem November 2019 zurück.
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siehe zudem:
- Immobilien und Baufinanzierung auf Baulinks
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