Baugeld wieder deutlich unter die 1%-Zinsen-Marke gerutscht
(8.8.2021) Immobilienkäufer können sich im August über wieder günstigere Hypothekenzinsen freuen: Nachdem die Konditionen im ersten Halbjahr zugelegt hatten, sind diese im Lauf des Julis um etwa 0,15 Prozentpunkte auf unter 1% für zehnjährige Darlehen gefallen. „Gründe für den Zinsrückgang bei Immobilienkrediten sind vor allem im Pandemieverlauf zu suchen, der Gesellschaft, Wirtschaft und Zinspolitik anhaltend stark beeinflusst“, erklärt Mirjam Mohr, Vorstand Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, im aktuellen Zinsbericht. „Zunehmende Unsicherheiten führen zu Renditerückgängen bei Anleihen, was die Bauzinsen beeinflusst - zudem stützen die Notenbanken das Niedrigzinsniveau weiter.“
Quelle: interhyp.de/zins-charts |
Schlussendlich sind die Renditen für deutsche Staatsanleihen, die als Benchmark für die Bauzinsen gelten, wieder gesunken, weil Investoren derzeit verstärkt nach Sicherheit suchen. Zudem hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit der Anpassung ihrer Forward-Guidance-Richtlinien noch mehr Flexibilität eingeräumt, die Märkte künftig mit Liquidität zu versorgen. Die für das monatliche Interhyp-Bauzins-Trendbarometer befragten Experten deutscher Kreditinstitute gehen in der Mehrheit für die nächsten Wochen von gleichbleibenden und auf Halbjahres- und Jahressicht von leicht steigenden Bauzinsen aus.
Der deutliche Inflationsanstieg in vielen Ländern hat sich bisher also nicht nachhaltig auf die Zinslandschaft auswirken können. Ungeachtet der Teuerung haben die Notenbanken EZB und Fed bei den jüngsten Sitzungen ihre lockere Geldpolitik bekräftigt. Zudem belastet die Sorge vor einer weiteren Corona-Welle die Konjunkturaussichten. Im zweiten Quartal geben positive Konjunkturentwicklungen zwar Anlass zu Hoffnung. Allerdings muss sich laut Interhyp-Zinsbericht erst zeigen, als wie nachhaltig sich die aktuellen positiven Indikatoren und Marktdaten erweisen werden.
Die Mehrheit der Experten im Interhyp-Bauzins-Trendbarometer erwartet übrigens, dass sich die Zinsen in den nächsten Wochen seitwärts bewegen. Mittel- bis langfristig, das heißt auf Halbjahres- oder Jahressicht, könnte das Zinsniveau aber steigen. Frau Mohr konstatiert: „Immobilienkäuferinnen und -käufer mit einem konkreten Objekt in Aussicht sollten die Zinsdelle nutzen, um die Finanzierung jetzt unter Dach und Fach zu bringen. Der Zinsrückgang von 0,15 Prozentpunkten bringt Darlehensnehmern über eine Zinsbindung von zehn Jahren in vielen Fällen eine Ersparnis von mehreren Tausend Euro. Eigenheimbesitzer, deren Zinsbindungsfrist bald ausläuft, sollten die günstigen Zinsen für die Anschlussfinanzierung nutzen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Interhyp AG
- Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt - siehe deshalb ggf. Baugeld aktuell
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siehe zudem:
- Baubranche, Baufinanzierung im Immobilien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Baufinanzierung bei Amazon