Neue Aufzugsnorm macht Schindler-Aufzüge 5% teurer
(17.12.2015) Die neue Aufzugsnorm EN 81-20/50 verspricht mehr Sicherheit und Fahrkomfort für Aufzüge in Europa. Sie ist verbindlich für alle Anlagen, die ab dem 1. September 2017 in Verkehr gebracht werden. Auch wenn die neue Norm derzeit noch nicht verbindlich ist, erstellt Schindler seit dem 2. Dezember jedes neue Aufzugsangebot auf Grundlage der neuen Norm.
Zur Erinnerung: Die wichtigsten Änderungen der EN 81-20/50:
- Die Kabinen müssen künftig für einen erhöhten Brandschutz resistenter gegen Feuer sein.
- Stärkere und festere Kabinenwände und Türen sollen für mehr Sicherheit und eine ruhigere Fahrt sorgen.
- Ein engmaschiger Lichtvorhang soll das Einklemmen von Fingern im Türbereich verhindern.
- Eine hellere Kabinenbeleuchtung soll die Stolpergefahr verringern - insbesondere bei Menschen mit verminderter Sehfähigkeit.
- Vergrösserte Sicherheitsräume auf dem Fahrkorbdach und in der Schachtgrube, eine hellere Schachtbeleuchtung sowie eine Inspektionssteuerung in der Schachtgrube versprechen mehr Sicherheit für das Wartungspersonal.
Für die Kunden bietet diese vorzeitige Umsetzung der neuen Aufzugsnorm einige Vorteile: Bei Bauverzögerungen, die das Inverkehrbringen der Aufzugsanlage bis zum 31. August 2017 verhindern, kann ein nach alter Norm geplanter und eingebauter Aufzug nicht mehr gesetzeskonform in Verkehr gebracht werden. Wer Planungssicherheit will, sollte sich schon heute für einen Fahrstuhl nach EN 81-20/50 entscheiden. Aber auch wenn der Fahrstuhl rechtzeitig eingeweiht werden kann, wird eine spätere Modernisierung nach der neuen Norm in jedem Fall mit höheren Kosten verbunden sein.
Anpassung der Preise um 5 Prozent
Aufgrund der zusätzlichen Sicherheitsanforderungen gemäß EN 81-20/50, die u.a. robustere Materialien verlangen, erhöht Schindler die Preise um 5%. Das betrifft alle von Schindler angebotenen neuen Aufzüge und Ersatzanlagen.
Über die neuen europäischen Aufzugsnormen
Die neuen Normen EN 81-20 und EN 81-50 wurden 2014 vom Europäischen Komitee für Normung CEN verabschiedet und vom Deutschen Institut für Normung DIN Ende 2014 veröffentlicht. Sie sind zwar bereits gültig, werden aber erst zum 1. September 2017 verbindlich. Sie lösen dann die bis dahin ebenfalls weiter anwendbaren bekannten Normen EN 81-1 und EN 81-2 ab. Bis dahin sind also sowohl die bisherigen als auch die neuen Normen gültig.
Beide Normen betreffen sowohl Personen- als auch Lastenaufzüge. Die EN 81-20 definiert die Vorgaben für die Konstruktion und die technischen Eigenschaften von Aufzügen. Sie schreibt auch vor, welche Randbedingungen beim Einbau von Aufzügen zu beachten sind. Die EN 81-50 legt fest, wie der Test von Komponenten und die Prüfung von Aufzügen zu erfolgen hat. Ein Großteil der neuen Vorgaben für die Konstruktion von Aufzügen betrifft das Thema Sicherheit.
Weitere Informationen zu Liftanlagen nach neuer Norm können per E-Mail an Schindler angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Zur Erinnerung: Ab 1. September 2017 nur noch Aufzugsnorm EN 81-20/50 gültig (28.4.2017)
- Ab 1. Juni 2016: Nur noch Aufzüge mit Prüfplakette, Notfallplan und Notbefreiungsanleitung (31.5.2016)
- Aufzugsanlagen 2015: Sicherheit, Mängel, Auftragseingänge,... (9.5.2016)
- Aufzug mit mehreren Kabinen pro Schacht und horizontaler Bewegung (17.12.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Liz 3.0: Riedls Aufzugstür mit 2-, 3- und 4-flügeligen Türblättern aus Glas (6.10.2015)
- ELA/VDMA-Broschüre „Grundlegende Sicherheitsanforderungen für Aufzüge“ (10.8.2015)
- Schindlers „Solaraufzug“ zum ersten Mal in Deutschland ... in Norddeutschland! (8.6.2015)
- Serienaufzug von Schindler verspricht mehr Raum in engen Aufzugsschächten (8.6.2015)
- Geänderte Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) für Aufzugsanlagen (31.5.2015)
siehe zudem:
- Aufzüge im Haustechnik Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de