Stichtag 1. Juni 2016: Nur noch Aufzüge mit Prüfplakette, Notfallplan und Notbefreiungsanleitung
(31.5.2016) Rund 600.000 Aufzüge befördern die Menschen in Deutschland sicher von Etage zu Etage. Damit das so bleibt, sind die Aufzugsanlagen jährlich von einer zugelassenen Überwachungsstelle zu überprüfen. In Rahmen dieser Überprüfung nehmen die Sachverständigen die gesamte Technik unter die Lupe ...
- von der Notrufeinrichtung
- über die Türen, Seile, Bremsen und die Fangvorrichtung
- bis hin zu aufzugsexternen Sicherheitseinrichtungen.
Wichtig: Wann die nächste Prüfung ansteht, zeigt eine Prüfplakette, die gut sichtbar an der Anlage kleben muss. Zum Stichtag 1. Juni 2016 muss jeder Aufzug in Deutschland so eine Plakette tragen.
erklärender Clip von TÜV Rheinland (Thumbnails für eine schnelle Inhaltsübersicht) |
Keine Anlage mehr ohne Notfallplan
Neben der technischen Prüfung liegt in Zukunft verstärkt ein Fokus auf der Notrufeinrichtung und der Befreiung von eingeschlossenen Personen. Deshalb muss neuerdings zu jeder Aufzugsanlage ein Notfallplan erstellt werden. Stichtag hierfür ist laut neuer Betriebssicherheitsverordnung der 31. Mai 2016. „Der Notfallplan beschreibt detailliert den Ablauf vom Drücken des Notruftasters im Fahrkorb bis zur tatsächlichen Rettung“, so Thomas Pfaff, Aufzugsexperte von TÜV Rheinland. Zum Inhalt eines solchen Plans gehören u.a. der genaue Standort des Aufzugs und die Kontaktdaten der Personen, die für den Zugang zur Anlage, die Befreiung der Eingeschlossenen und für die Erste Hilfe verantwortlich sind.
Anleitung für manuelle Hilfe muss vorhanden sein
Zusätzlich zum Notfallplan muss eine Notbefreiungsanleitung angefertigt werden. Sie befindet sich im Triebwerksraum und hat ausführlich zu beschreiben, wie der jeweilige Aufzug manuell zur nächsten Tür bewegt werden kann, um Eingeschlossene zu befreien.
Zwei-Wege-Kommunikationssystem ab 2021 Pflicht
Und noch eine Neuheit in Sachen Sicherheit steht an: In jedem Aufzug muss
bis spätestens Ende 2020 ein Zwei-Wege-
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Schindler kauft Dralle Aufzüge (2.7.2017)
- Anlagensicherheitsreport für Aufzüge: Mehr schwere Mängel, Notruf oft nicht verlässlich (15.5.2017)
- Otis CompassPlus-Zielwahlsteuerung mit neuen Designoptionen und SmartGrouping (28.4.2017)
- ThyssenKrupp Elevator legt als erster Hersteller der Branche eine EPD vor (28.4.2017)
- Zur Erinnerung: Ab 1. September 2017 nur noch Aufzugsnorm EN 81-20/50 gültig (28.4.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Aufzugsanlagen 2015: Sicherheit, Mängel, Auftragseingänge,... (9.5.2016)
- Aufzug mit mehreren Kabinen pro Schacht und horizontaler Bewegung (17.12.2015)
- Neue Aufzugsnorm EN 81-20/50 macht Schindler-Aufzüge 5% teurer (17.12.2015)
- ELA/VDMA-Broschüre „Grundlegende Sicherheitsanforderungen für Aufzüge“ (10.8.2015)
- Umstellung der Kommunikationsnetze betrifft auch Gefahrenmeldeanlagen (8.6.2015)
- Geänderte Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) für Aufzugsanlagen (31.5.2015)
- KONE setzt für die Wartung auf Machine-to-Machine-Technologie von Vodafone (5.9.2014)
- Personenlifte vor Gericht (28.10.2013)
- Umstellung der Notrufsysteme in Aufzügen durch Digitalisierung der Telekommunikation (1.3.2013)
siehe zudem:
- Aufzüge im Haustechnik Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de