Wasserstoff: Energiespeicher für eine erfolgreiche Energiewende!?
(17.3.2014) „Die Energiewende kann nur mit der Integration von Wasserstoff und Brennstoffzelle gelingen; ohne Lösung der Speicherproblematik, für die Wasserstoff die beste Lösung bietet, erschöpft sich die Energiewende in einer bloßen Stromwende,“ so der DWV e.V. in seinem aktuellen Positionspapier. Nur die stringente Koordination aller Komponenten - der Netze und der Speicher - verbunden mit der Integration von Strom und Gas, Wärme und Mobilität in einem ganzheitlich gedachten Energiesystem werde zum Erfolg führen.
Speicher machen erneuerbare Energien grundlastfähig.
Im Jahr 2010 wurden 150 Mio. kWh an erzeugter Windenergie nicht genutzt, was dem Bedarf von ca. 40.000 Haushalten entspricht. Um die Schwankungen bei der Energieerzeugung aus- bzw. an den Bedarf anzugleichen, werden chemische Speicher benötigt, die die Vorratshaltung von mehreren TWh erlauben.
Wasserstoff als Energiespeicher: „Power to Hydrogen“
Wasserstoff ist aufgrund seiner Kompatibilität mit der bestehenden Infrastruktur und aufgrund seiner vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten gut als Großspeicher geeignet. Entsprechende Kavernen und Gasleitungen sind in Norddeutschland bereits verfügbar - also dort, wo erneuerbare Energiepotenziale am wirtschaftlichsten nutzbar gemacht werden können.
Markteinführungsprogramm für „Power to Hydrogen“ gefordert
Zur Hebung der Potenziale von Wasserstoff und Brennstoffzelle braucht es laut DWV Investitionen sowie ein Förderprogramm, das zeitlich und im Volumen begrenzt sein kann. Außerdem sollte „grüner“ Wasserstoff auf die Biokraftstoffquote und ab 2015 auch auf die Treibhausgasminderungsquote mit dem Vierfachen seines Energiegehalts (4fach-Counting) angerechnet werden, um die Marktdurchdringung für erneuerbares Gas in einem reinen Wasserstoffpfad als Beimischung zu Erdgaskraftstoffen und auch den Einsatz im Raffinerieprozess für konventionelle Kraftstoffe zu ermöglichen.
Anerkennung von „Power to Hydrogen“-Anlagen als Nicht-Letztverbraucher
Laut DWV ist es nicht nachvollziehbar, warum Anlagen, die das EEG-System entlasten und zur Kostendämpfung beitragen, Abgaben zahlen sollen. Durch die vielseitige Anwendbarkeit des Wasserstoffs (auch als Kraftstoff oder Chemie-Rohstoff) könnten Verluste oder erhöhte Kosten an anderer Stelle in einer Mischkalkulation ausgeglichen werden. Erneuerbarer Wasserstoff könne dadurch schrittweise und finanzierbar in neue Märkte integriert werden und helfen, die Energiewende bezahlbar und sozialverträglich umzusetzen.
Das Nationale Innovationsprogramm (NIP) muss ausgebaut werden.
„Wirtschaft und Industrie brauchen Planungssicherheit“, so der DWV. „Die öffentliche Hand muss finanzielle Impulse geben und damit für Motivation sorgen, Grundvoraussetzung für eine breite Einführung der Wasserstofftechnologie.“ Nicht zuletzt ginge es auch darum, die Technologieführerschaft Deutschlands und den Wirtschaftsstandort zu sichern.
Auch die Elektromobilität braucht Wasserstoff und Brennstoffzelle
Nur Brennstoffzellen-PKWs erlauben aktuell lange Reichweiten mit akzeptablen Betankungszeiten. Die Infrastruktur für den Fahrzeugsektor gilt als Wegbereiter einer später breiter genutzten Wasserstoff-(Speicher-)Infrastruktur. Je schneller die Wasserstoff-Mobilität Realität wird, umso schneller trägt „grüner“ Wasserstoff zu Versorgungs- und Kostensicherheit im Stromsektor bei.
Schon heute beweisen sich weitere technische Anwendungen von Wasserstoff und Brennstoffzelle im Markt wie z.B. die Hausenergieversorgung mit Kraft-Wärme-Kopplung und die Nutzung der Brennstoffzelle im Brandschutz.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- KWK im alternative Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Heizungen bei Baubuch / Amazon.de