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Bauarbeitsmarktprognose 2013: Beschäftigungsstand stabilisiert sich bei 745.000 Personen

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Thomas Bauer

(9.6.2013) „Die Bauunternehmen werden ihre Beschäftigung 2013 auf Vorjahresniveau halten“, dies erklärte der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, anlässlich der Jahrespressekonferenz am 5. Juni zum „Tag der Deutschen Bauindustrie“. Damit stabili­siert sich die Beschäftigung im Bauhauptgewerbe im Jahres­durchschnitt bei 745.000 Personen, 40.000 mehr als 2009, am Tiefpunkt der Beschäftigtenentwicklung. Bauer: „Bei einem no­minalen Umsatzplus von 2 %, also realer Stagnation, ist diese Erwartung realistisch.“ Die aktuellen Pläne untermauern diese Prognose: 95% der Bauunternehmen wollen nach dem ifo-Kon­junkturtest aus dem Mai 2013 ihre personellen Kapazitäten in den kommenden Monaten halten bzw. erweitern, lediglich 5% planen eine Reduzierung.

Nachwuchsprobleme

„Allein den Personalbestand zu halten, stellt die Branche vor eine Herausforderung“, so Bauer weiter. „Seit Jahren übersteigen die altersbedingten Abgänge die Zugänge an Nachwuchskräften deutlich. Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind spürbar.“ Es falle den Bauunternehmen immer schwerer, geeignete Nachwuchskräfte zu finden: Der Rückgang der Zahl der neuen Lehrverträge Ende des vergangenen Jah­res von 1,7% auf 12.000 sei nicht auf ein gesunkenes Interesse der Baufirmen zurück­zuführen, sondern auf zunehmende Schwierigkeiten, Lehrstellen zu besetzen. Schon im vergangenen Jahr hatte nach einer DIHK-Umfrage zur Ausbildungssituation jedes vierte befragte Bauunternehmen nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können. 66% der Unternehmen hatten gemeldet, dass keine geeigneten Bewerbungen vorgelegen hätten; bei jedem vierten Unternehmen war überhaupt keine Bewerbung eingegangen.

Hinzu komme, dass auch die Beschäftigungsreserven weitgehend ausgeschöpft seien: Besonders augenscheinlich sei dies bei den Bauingenieuren, bei denen im Mai 2013 1.850 offenen Stellen nur noch 2.660 Arbeitslose gegenübergestanden hätten. Da nur ein kleiner Teil der offenen Bauingenieursstellen den Arbeitsagenturen gemeldet wer­de, zeigten sich hier besonders deutlich die Probleme der Branche, qualifiziertes Per­sonal einzustellen. Die Zahl der arbeitslosen Baufacharbeiter sei über den Winter zwar auf 36.800 gestiegen, diese Entwicklung sei aber auf die schlechte Witterung zurück­zuführen - seit April beobachte die Branche wieder einen Anstieg der Zahl der offenen Stellen. Bauer: „Der Bedarf an Fachkräften in der Bauwirtschaft bleibt somit weiterhin hoch.“

„Vor diesem Hintergrund sind der Branche ausländische Fachkräfte aus den EU-Nach­barstaaten sehr willkommen“, stellte Bauer fest. „Wir freuen uns, dass unsere Bil­dungszentren zusammen mit ausländischen Partnern z.B. aus Spanien oder Frankreich gezielt motivierte junge Erwachsene für eine Ausbildung in Deutschland interessieren wollen.“ Bereits im September 2012 hatte die Bundesagentur gemeldet, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer im Bauhauptgewerbe im Ver­gleich zum Vorjahr um 12% auf über 70.000 gestiegen ist. Für 2013 liegen noch keine Zahlen vor.

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