Tarifverhandlungen für das deutsche Baugewerbe gescheitert!
(6.5.2002) Die Tarifverhandlungen für die 950.000 Beschäftigten des deutschen Baugewerbes sind am Samstag nach 10-stündigen Verhandlungen in Frankfurt gescheitert. Wie der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Prof. Thomas Bauer, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, im Anschluss an die Gespräche mitteilte, hätten die Gegensätze insbesondere bezüglich der Reform der Lohngruppenstruktur in freien Verhandlungen nicht überbrückt werden können. Trotz der überaus schwierigen wirtschaftlichen Lage der Bauunternehmen seien die Arbeitgeber bis an die Grenze des tarifpolitisch Verantwortbaren gegangen. Ein konkretes Lohnangebot hätten die Arbeitgeber jedoch nicht abgeben können, da die notwendige Basis einer neuen Lohnstruktur nicht zu Stande gekommen sei.
Für die Arbeitgeber sei es ein vorrangiges Ziel gewesen, dem Flächentarifvertrag in den neuen Bundesländern wieder Geltung zu verschaffen, erläuterte Bauer. Dazu wäre es notwendig, die Lohnstruktur an die reale Vergütungssituation anzupassen. Nur auf dieser Basis sei es möglich, in den kommenden Jahren wieder gemeinsam erfolgreiche Tarifpolitik zu betreiben und die Ost-/ Westanpassung erfolgreich zu gestalten.
Bauer bedauerte es sehr, dass es nicht möglich gewesen sei, die notwendige tarifpolitische Wende in freien Verhandlungen herbeizuführen. Man habe jedoch am Ende erkennen müssen, dass ohne die Einschaltung eines Schlichters ein Verhandlungsergebnis nicht erreichbar gewesen sei. Bauer: "Jetzt ist Herr Geißler am Zug".
siehe auch:
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
- Industriegewerkschaft
Bauen-Agrar-Umwelt
- Meldung vom 6.5.2002: IG BAU-Bundestarifkommission empfiehlt Schlichtung
- Meldung vom 4.5.2002: Die
Norddeutsche Bauwirtschaft informiert: "Absolutes Unverständnis" über
Tarifverhandlungsabbruch bei den Vorsitzenden
- Meldung vom 11.4.2002: ZVOB: Tarifforderung der Baugewerkschaft ist abwegig
- Meldung vom 27.2.2002: Tarifrunde 2002: Bauarbeitgeber kündigen Bundesrahmentarifvertrag
- Meldung vom 5.2.2002: Destatis: Tariflöhne im Baugewerbe 2001 erneut schwächer gestiegen
- Meldung vom 17.1.2002: Tarifrunde 2002 im Baugewerbe: 4,5 Prozent für Ost und West
- Meldung vom 22.1.2002: ZDB-Vizepräsident Kahl: Wir brauchen neue Lohnstrukturen
- Meldung vom 10.1.2002: Beschäftigte
in der Wohnungswirtschaft fordern 4,5%
- Meldung vom 29.4.2002: Studie: Bis zu 100.000 weitere Entlassungen in Bauwirtschaft
- Meldung vom 20.2.2002: Bauhauptgewerbe 2001: Aufträge -5,1%; Beschäftigte -9,1%
- Meldung vom 6.2.2002: Wohnungsneubau
auf tiefstem Stand seit 1988
Meldung vom 5.2.2002: Destatis: Tariflöhne im Baugewerbe 2001 erneut schwächer gestiegen
- "Hersteller-, Anbieter-, Industrie- und Verbraucher-Verbände" • "öffentliche Hand"