DBU fördert Software-Entwicklung für den Schallschutzausweis
(4.5.2013) Ob Flugzeuge, Autos oder die Musik des Nachbarn - es gibt viele Arten von Lärm. Umso wichtiger ist es, vor dem Kaufen oder Mieten einer Immobilie zu klären, ob der Wohnraum vor Schall geschützt ist. Dazu unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die Technische Universität Braunschweig beim Entwickeln einer Software zum Erstellen eines Schallschutzausweises. „Über die Internetseite schallschutzausweis.de gelangen Hauseigentümer und potenzielle Mieter zum benutzerfreundlichen Online-Programm, das einen kostenlosen Ausdruck des individuellen Schallschutzausweises ermöglicht. Eine Datenbank wertet die eingegebenen Daten wissenschaftlich aus. Je mehr mitmachen, desto aktueller ist das Bild der schalltechnischen Qualität von Gebäuden in Deutschland“, sagt Sabine Langer vom Institut für Angewandte Mechanik. Die DBU förderte das Projekt mit rund 117.000 Euro.
Ein von der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) entwickelter Schallschutzausweis zeigt an, wie es um die schalltechnische Qualität eines Wohnraums bestellt ist, erklärt Langer. „Durch die finanzielle Hilfe der DBU konnte eine unterstützende Software entwickelt werden, die erstmals großflächig die tatsächliche akustische Gebäudequalität erfasst und belegt.“ Jeder könne sich kostenlos seinen Schallschutzausweis ausdrucken. Die eingegebenen Daten würden nach Zustimmen der Nutzer in einer Datenbank gespeichert und wissenschaftlich ausgewertet. Auch könnten sich Betroffene, Anwender und Entwickler in einem Forum untereinander austauschen.
„Das Ermitteln und Bewerten der schallschutztechnischen Eigenschaften von Wohngebäuden ist aufwändig und erfordert im Regelfall Expertenwissen“, betont DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Zwar gebe es verschiedene Anforderungen, Richtlinien und Grenzwerte hinsichtlich der Akustik des Wohnraums. Ob diese erfüllt würden, könne der Laie aber nicht feststellen, ohne bereits über einen längeren Zeitraum das Objekt zu bewohnen. Die Software will den Zugang und die Anwendbarkeit erleichtern. So sollten sowohl Fachleute als auch Laien die Ergebnisse von umfangreichen statistischen Auswertungen nutzen können, um sich über den tatsächlichen baulichen Schallschutz im Bestand zu informieren und das eigene Wohngebäude im Vergleich zu bewerten.
Weitere Kooperationspartner des Projekts sind die Physikalisch-Technische Bundesanstalt aus Braunschweig, Tac – Technische Akustik aus Korschenbroich, die Gesellschaft Kurz und Fischer aus Winnenden sowie das Akustikbüro Schwartzenberger und Burkhart aus Pöcking.
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