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Flächenstreiks in der Baubranche nicht mehr ausgeschlossen

(28.05.2002) Sollte die Schlichtung im Baugewerbe scheitern, will die Gewerkschaft IG Bauen- Agrar- Umwelt (IG BAU) massiv steiken: Man sei für einen Streik in allen 60 Bezirken ausgezeichnet gerüstet, sagte Gewerkschaftschef Klaus Wiesehügel am Freitag in Frankfurt. Damit steht uns der erste bundesweite Ausstand in der Baubranche mit ihren rund 950.000 Beschäftigten ins Haus. Zwar wollte Wiesehügel einen Erfolg der noch laufenden Schlichtung nicht ausschließen - aber große Chancen dafür sieht er wohl nicht mehr. Denn die Ungeduld bei den Beschäftigten sei inzwischen immens, zumal die Arbeitgeber weder in den regulären Tarifverhandlungen noch in der Schlichtung ein Lohnangebot vorgelegt hätten.

Während eines Arbeitskampfes muß mit handfesten Auseinandersetzungen gerechnet werden, da im Durchschnitt ein Drittel der Belegschaft gewerkschaftlich organisiert sei, so dass auch streikende Arbeiter andere Beschäftigte an der Arbeit zuhindern versuchen könnten. Bis zum Ende der Schlichtung am 29. Mai herrscht in der Baubranche aber noch Friedenspflicht; erst danach können Urabstimmungen in den tarifungebundenen Unternehmen beginnen (in einigen Betrieben, die dem Arbeitgeberverband nicht angehören, sollen bereits Urabstimmung laufen). Abgesehen von Warnstreiks seien laut Wiesehügel frühestens am 17. Juni Flächenstreiks möglich - "natürlich auch in Berlin".

Schon am Freitag gab es übrigens nach Darstellung der IG BAU Protestaktionen auf mehr als 50 Baustellen in Deutschland. An den mehrstündigen Arbeitsniederlegungen in tarifungebundenen Unternehmen sollen sich rund 4.000 Arbeitnehmer beteiligt haben.

Zur Erinnerung: Die Tarifverhandlungen für das Baugewerbe waren Anfang Mai gescheitert, nachdem die Arbeitgeber in fünf Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt hatten. Die erste Runde der Schlichtungsgespräche unter Geißlers Leitung war vor einer Woche ergebnislos vertagt worden. Die IG BAU fordert für die Beschäftigten 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

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