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Klimmt: Neue Impulse für das Bauen
Minister startet bundesweite"Initiative Architektur und Baukultur"

(17.10.2000) "Einen Nachholbedarf" stellte Bundesbauminister Reinhard Klimmt vor über zweihundert Vertretern des Planungs- und Bauwesens, aus Kultur, Hochschulen und Verwaltungen fest. Im Vergleich zu europäischen Nachbarländern sei das Thema Architektur und Baukultur in den vergangenen Jahren zu wenig diskutiert worden. Bei Bauleistungen von jährlich 460 Milliarden Mark und zweieinhalb Millionen Beschäftigten sei ein leistungsfähiges Planungs- und Bauwesen für die nationale Infrastruktur und die Volkswirtschaft ein zentraler Punkt.

Erstmals werden Fragen der Architektur und Baukultur künftig in einem öffentlichen Projekt diskutiert, das von allen wichtigen Institutionen mitgetragen wird. Gefragt wird nach dem Zustand unserer Architektur und Baukultur und deren Bedeutung für die Zukunft. Danach, welchen Beitrag sie für die Qualität unserer gebauten Umwelt und die Zukunft der Städte leisten.

Dazu werden in den nächsten 10 Monaten bundesweit Umfragen und Interviews durchgeführt. Für Meinungsäußerungen steht eine Webseite offen, zu mehreren Themen gibt es in dichter Folge in verschiedenen Städten Veranstaltungen. Die Ergebnisse werden in einem Statusbericht zur Lage der Architektur und Baukultur zusammengefasst, der im Herbst 2001 vorgestellt werden soll - verbunden mit konkreten Empfehlungen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Architektur und Baukultur.

Der Bundesminister forderte die planenden Berufe auf, auch die Bedürfnisse der kleinen Bauherrn erst zu nehmen. Es gehe nicht nur um "Highlights", für die Menschen sei auch die Alltagsarchitektur wichtig. Zum planenden Beruf gehöre deshalb nicht nur das "Schöne", sondern auch Herstellen von Gebrauchsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit. Es gehe auch nicht nur um Neubau, sondern ebenso um die Modernisierung des alten Baubestandes. Wichtig sei zudem die Stärkung der Akzeptanz für innerstädtisches Wohnen durch attraktive und dennoch preiswerte stadtgerechte Formen des Wohneigentums.

Niemand könne allerdings erwarten, so Bundesminister Klimmt, dass private Bauherrn und Bürger sich für gute Architektur engagieren, wenn öffentliche Bauherrn nicht im eigenen Bereich mit gutem Beispiel vorangingen.

Auch wenn der Anteil öffentlicher Bauten vergleichsweise gering sei - wegen ihrer exponierten Funktion stehen sie im Blickfeld. Deshalb hätten öffentliche Bauherrn eine besondere Verantwortung für Architektur und Baukultur.

Für den Bund bekannte sich Bundesminister Klimmt zur Vorbildfunktion. Er verwies auf die großen Anstrengungen gerade in jüngster Zeit bei den Bundesbauten in Berlin. An ihnen würde deutlich, wie wichtig auch Bauen im Bestand, Energieeinsparung, das Zusammenwirken von Kunst und Bau, die Einbeziehung des öffentlichen Raumes und anderer Qualitätsaspekte seien. Zur Erzielung hoher Qualität werde man auch künftig und noch verstärkt offene Wettbewerbe einsetzen.

Der Bundesminister rief die Teilnehmer auf, die neue Initiative für einen fruchtbaren, mutigen und kreativen Dialog zu nutzen. Er kündigte an, über Ergebnisse auch im Deutschen Bundestag zu berichten. Darüber hinaus werde er sich dafür einsetzen, die Zukunftsperspektiven der planenden Berufe und der Bauschaffenden zu verbessern.

An der Initiative Architektur und Baukultur wirken mit:

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