BBSR: Wohnungsbedarfsprognose bis 2030
(21.3.2025) Mit knapp 320.000 Wohneinheiten pro Jahr bis 2030 bleibt der prognostizierte Neubaubedarf in den kommenden Jahren hoch. Dabei zeigen sich regionale Unterschiede, wie die interaktive Karte des BBSR mit dem Neubaubedarf auf Kreisebene zeigt.
Vor allem in den großen Zentren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, bleibt eine der großen sozialen und wohnungspolitischen Aufgaben aller am Bauprozess beteiligten Institutionen. Die bestehenden nachfragestarken und hochpreisigen Ballungsgebiete sowie deren Umlandregionen wachsen. Gleichzeitig sinkt in peripheren Regionen mit abnehmender Bevölkerungszahl die Wohnungsnachfrage. Grundlage für die zukünftigen Neubaubedarfe ist die Entwicklung der Bevölkerung und der Haushalte und das Nachfrageverhalten der Haushalte. Diese fragen Wohnraum als Mieter- oder Eigentümerhaushalte nach, im Mehrfamilienhaus oder im freistehenden Einfamilienhaus.
Top-7-Städte in Deutschland
Allein in den sieben größten deutschen Städten (Berlin, München, Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Düsseldorf) beziffert die Prognose den Bedarf auf jährlich 60.000 neue Wohnungen. Das entspricht einem Fünftel des Gesamtbedarfs.
Den größten einwohnerbezogenen Bedarf weisen kreisfreie Städte und Landkreise in Süddeutschland auf: Vorne liegt die Stadt Landshut mit 87 Wohnungen je 10.000 Einwohner pro Jahr, es folgen die Kreise Regensburg mit 83 Wohnungen, Kempten im Allgäu (77) und Memmingen (75) sowie die Landeshauptstadt München (74 Wohnungen). Am Ende der Liste stehen der Landkreis Weimarer Land (5 Wohnungen je 10.000 Einwohner) sowie die Landkreise Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Saale-Holzlandkreis und Saalekreis (jeweils 6). Im Bundesdurchschnitt liegt der Bedarf bei pro Jahr 38 Wohnungen je 10.000 Einwohner.
BBSR-Wohnungsmarktexpertin Anna Maria Müther: „Die Zahl der Haushalte wird unserer Prognose zufolge bis 2030 um 1,3% auf 42,6 Mio. wachsen. Das treibt die Nachfrage nach Wohnraum weiter an. Neue Wohnungen müssen vor allem in den wachstumsstarken Großstädten und ihrem Umland entstehen. Im Fokus stehen dabei Miet- und Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern. In vielen ländlichen Regionen ist der Neubaubedarf dagegen moderat. Gerade in Landkreisen mit abnehmender Bevölkerungszahl kommt es darauf an, nicht den Leerstand von morgen zu schaffen und vor allem den Bestand zu entwickeln.”
Laut BBSR kann der Bedarf an neuen Wohnungen entweder durch Wohnungen in neuen Wohngebäuden aber auch durch den Umbau von Immobilien, Dachaufstockungen oder die Wiedernutzung von Leerstand gedeckt werden.
Die Ergebnisse der Prognose und die interaktive Karte sind auf der Website des BBSR unter bbsr.bund.de/wohnungsbedarfsprognose abrufbar.
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