Stromerzeugung 2024: 59,4% aus erneuerbaren Energieträgern
(12.3.2025) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im Jahr 2024 in Deutschland 431,5 Mrd. kWh Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Das sind 3,6% weniger Strom als im Jahr 2023.
Leichter Rückgang bei Windkraft als Energieträger
Die erzeugte Menge von Strom aus Windkraft sank 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,4% auf 136,0 Mrd. kWh. Dennoch stieg der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung von 30,8% im Jahr 2023 auf 31,5% im Jahr 2024. Damit blieb die Windkraft die wichtigste Energiequelle in der inländischen Stromerzeugung.
Die Stromeinspeisung aus Photovoltaik stieg 2024 gegenüber dem Vorjahr merklich um 10,4% auf 59,5 Mrd. kWh. Dies entsprach 13,8% der gesamten inländischen Stromproduktion und war der höchste Anteil an Strom aus Photovoltaik für ein Gesamtjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. Auch die Stromeinspeisung aus Wasserkraft stieg 2024 deutlich um 10,3% auf 20,4 Mrd. kWh mit einem Anteil von 4,7% an der gesamten Stromerzeugung.
Weniger Kohlestrom
Der Verbrauch von Kohle für die inländische Stromerzeugung nahm 2024 weiter ab. Mit 97,2 Mrd. kWh wurden 16,0% weniger Strom aus Kohle ins Netz eingespeist als im Vorjahr. Der Anteil des Kohlestroms an der gesamten inländischen Stromproduktion des Jahres 2024 sank auf 22,5% und erreichte damit einen neuen Tiefststand für ein Gesamtjahr. 2023 hatte der Anteil noch bei 25,9% gelegen.
Mehr Erdgas
Die Stromeinspeisung aus Erdgas 2024 stieg gegenüber 2023 um 4,6% auf 64,1 Mrd. kWh mit einem Anteil von 14,9% an der gesamten Stromproduktion. Damit war der Anteil von Erdgas an der Stromproduktion 2024 so hoch wie in keinem anderen Jahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. 2022 war der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung auf 11,5% gefallen. 2023 war der Anteil von Strom aus Erdgas dann bereits auf 13,7% gestiegen.
Keine Kernenergie
Nach der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke am 15. April 2023 gab es im Jahr 2024 keine Stromeinspeisung aus inländisch erzeugter Kernenergie mehr. Bereits 2023 hatte Strom aus Kernkraft nur noch 1,5% des eingespeisten Stroms ausgemacht.
Mehr Stromimporte und weniger Stromexporte
Die importierte Strommenge nach Deutschland stieg im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um 17,9% auf 81,7 Mrd. kWh (2023: 69,3 Mrd. kWh). Demgegenüber verringerte sich die aus Deutschland exportierte Strommenge um 7,8% auf 55,4 Mrd. kWh. Damit hat Deutschland im zweiten Jahr in Folge mehr Strom importiert als exportiert. Der Importüberschuss verdreifachte sich dabei nahezu von 9,2 Mrd. kWh im Jahr 2023 auf 26,3 Mrd. kWh im Jahr 2024.
Energiemix: Mehr Strom aus erneuerbaren Quellen
Im langfristigen Trend ist ein deutlicher Wandel in der inländischen Stromerzeugung erkennbar: Während bis 2022 konventionelle Energieträger dominierten, wurde seit 2023 mehr Strom durch erneuerbare Energien erzeugt. Im Jahr 2024 wurde fast in allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren als aus konventionellen Energieträgern eingespeist. Im Jahr 2018, dem ersten Jahr der Erhebung, waren mit 207,5 Mrd. kWh noch fast ein Viertel weniger Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und ins Netz eingespeist worden als 2024. Dazu nahm die Stromerzeugung aus konventionellen Energiequellen zwischen 2018 und 2024 deutlich ab. Während 2018 noch 355,8 Mrd. kWh aus fossilen Quellen eingespeist worden waren, halbierte sich dieser Wert auf 175,1 Mrd. kWh im Jahr 2024.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
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