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Baugenehmigungen für Wohnungen 2024: -16,8%

(18.2.2025) Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, wurde in Deutschland im Jahr 2024 der Bau von 215.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 16,8% oder 43.700 Wohnungen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Baugenehmigungen sank somit bereits im dritten Jahr in Folge.

Rückgang der Baugenehmigungen verlangsamt sich im 2. Halbjahr 2024

Nach dem Einbruch der Zahl der Baugenehmigungen im Jahr 2023 um insgesamt 26,6% gegenüber 2022 verlangsamte sich der Rückgang im Jahresverlauf 2024 geringfügig: Waren im 1. Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr 21,1% weniger (-28.500 auf 106.700) Wohnungen genehmigt worden, so waren es im 2. Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreshalbjahr 12,5% weniger (-15.600 auf 109.300) Wohnungen. 

Weniger Baugenehmigungen im Neubau 

Im Jahr 2024 wurden 172.100 Neubauwohnungen genehmigt. Das waren 19,4% oder 41.500 Neubauwohnungen weniger als 2023. Rund 93% der Genehmigungen für Neubauwohnungen entfielen in Deutschland 2024 auf Unternehmen und Privatpersonen. Im Jahr 2024 entfielen auf Unternehmen 92.300 Baugenehmigungen für Wohnungen und damit 21,6% oder 25.400 weniger als im Vorjahr. Auf Privatpersonen entfielen 68.400 Baugenehmigungen, das waren 15,6% oder 12.700 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Baugenehmigungen, die auf Bauanträge der öffentlichen Hand zurückgehen, sank um 19,8% oder 2.200 auf 8.800. 

Rückgänge bei Ein- und Mehrfamilienhäusern 

Nach Gebäudearten betrachtet ging im Neubau im Jahr 2024 die Zahl der Baugenehmigungen bei Einfamilienhäusern mit -20,3% oder -9.600 auf 37.900 deutlicher zurück als bei Zweifamilienhäusern mit -11,3% oder -1.600 auf 12.700 Wohnungen. Diese beiden Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet und machen rund ein Drittel (29,4%) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen aus.

Rund zwei Drittel (66,4%) der im Jahr 2024 genehmigten Neubauwohnungen in Deutschland entstehen in Mehrfamilienhäusern. Hier lag die Zahl der Baugenehmigungen 2024 gegenüber 2023 mit -19,7% niedriger (-28.000 auf 114.200 Wohnungen). 

Weniger neue Bauvorhaben auch bei Nichtwohngebäuden 

Die neuen Bauvorhaben bei Nichtwohngebäuden lagen im Jahr 2024 niedriger als 2023. Nichtwohngebäude sind z.B. Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Der zentrale Indikator zur Messung der Bauaktivität ist hier der umbaute Raum. Bei den genehmigten Nichtwohngebäuden verringerte sich dieser 2024 gegenüber 2023 um 2,9% auf 193,0 Mio. m³. Das war der niedrigste Wert seit 2014 mit 186,8 Mio. m³. 

Dabei lag der umbaute Raum bei Handelsgebäuden im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr 17,5% niedriger. Bei Büro- und Verwaltungsgebäuden betrug der Rückgang 13,5% und bei Fabrik- und Werkstattgebäuden 7,7%. Demgegenüber stieg der umbaute Raum bei Warenlagergebäuden mit +3,4%. 

Weniger umbauter Raum bei Büro- und Verwaltungsgebäuden 

Der erneute Rückgang des umbauten Raums im Jahr 2024 bei den Büro- und Verwaltungsgebäuden um 13,5% führte zu einem Neubauvolumen von 15,6 Mio. m³. Im Zeitraum von 2010 bis 2021 war der umbaute Raum bei dieser Gebäudeart von 10,8 Mio. auf 27,3 Mio. m³ stark gestiegen. Im Jahr 2022 kam es dann zu einem Einbruch auf 22,8 Mio. m³, der sich auch 2023 und 2024 fortsetzte. Der Rückgang um 43,0% zwischen Anfang 2021 und Ende 2024 dürfte u.a. auf einen verminderten Bedarf an neuen Büro- und Verwaltungsgebäuden aufgrund des verstärkten Arbeitens im Homeoffice seit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein. 

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