Kirchliches Ensemble aus Liapor-Leichtbeton
(12.2.2024) Die neue Kapelle des Gemeindezentrums in Kerpen-Manheim wurde monolithisch aus Liapor-Leichtbeton errichtet. Der Baustoff setzt die kirchlichen Objekte im Inneren in einen neuen Kontext. Außen wurde die Fassade teilweise gestockt, um den Sockelbereich und das Namensband farblich und strukturell vom übrigen Kirchenbau abzuheben.
Ende der 1970er Jahre wurde verbindlich festgelegt, dass auf dem Gebiet der Ortschaft Manheim bei Kerpen westlich von Köln ab 2022 Braunkohle abgebaut und der gesamte Ort daher umgesiedelt wird. Als neue Heimat für die rund 1.500 Einwohner entstand der Ort Manheim-neu, etwa 5 km vom alten Dorf entfernt. Der erste Spatenstich erfolgte 2011. Das Gemeindezentrum St. Albanus und Leonhardus entstand zwischen 2013 und 2021.
„Die Kirche und die Gemeinde an einen neuen Ort und in neue Räumlichkeiten zu transformieren, dabei aber so viel wie möglich vom vorhandenen geistlichen Leben zu bewahren und dieses behutsam weiterzuführen, war der Kern unseres Ansatzes”, erläutert Architekt Berthold Jungblut vom verantwortlichen Architekturbüro office03-waldmann & jungblut Architekten Partnerschaft mbB.
Materialität
Die Architekten entwarfen ein kirchliches Ensemble aus Glockenturm, zentraler Kapelle und Pfarrhaus. Diese drei Baukörper bilden den städtebaulichen Mittelpunkt am neuen Marktplatz des Ortes. Die Gebäudehülle der Kapelle wurde mit dem Baustoff Liapor-Leichtbeton errichtet.
„Wir haben uns für die monolithische Bauweise mit Liapor-Leichtbeton entschieden, um bei der Kapelle innen wie außen ganz bewusst den rohen, unbearbeiteten Charakter des Baustoffs zur Geltung zu bringen”, erklärt Berthold Jungblut. „Die schroffe, schlichte Materialität des Leichtbetons steht in spannendem Kontrast zu den zahlreichen alten, kunstvoll gearbeiteten Kirchenobjekten.”
Energieeffizienz und Langlebigkeit
Durch die Verwendung von Liapor-Leichtbeton konnte der erforderliche Wärmeschutz in der Kapelle ohne zusätzliche Dämmung erreicht werden. Die Wände wurden in einer Stärke von 40 cm ausgeführt. Die lange Lebensdauer und die Recyclingfähigkeit des Materials spielten bei der Wahl des Baustoffs ebenfalls eine Rolle.
Mechanische Oberflächenbehandlung
Für den Bau der Kapelle wurden ca. 350 m³ Leichtbeton der Betongüte LC12/13 D1.2 aus Liapor 3,5 und Liapor-Sand K0/2 verbaut. Die Herstellung und Lieferung erfolgte durch die Fertigbeton Rheinland GmbH & Co. KG, die Ausführung durch die Zervos Hoch- und Schlüsselfertigbau GmbH. Die Betonage erfolgte mit einer Trägerschalung. In diese wurde eine feine Rahmenlattung eingelegt, die sich auf den Sichtbetonflächen wiederfindet und das Schalungsbild dezent verstärkt.
Im Sockelbereich um das Eingangsportal sowie um den Namenszug wurde die Oberfläche um wenige Millimeter zurückgenommen. Dadurch treten die im Leichtbeton enthaltenen Liapor-Blähtonkugeln plastisch hervor und verleihen den gestockten Bereichen eine lebendige Oberflächenstruktur. Das Namensband erscheint so als helles Relief auf dunklem Untergrund.
Weitere Informationen können per E-Mail an Liapor GmbH & Co. KG angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Liapor GmbH & Co. KG
- office03 Waldmann & Jungblut Architekten Partnerschaft mbB BDA
- Fertigbeton Rheinland GmbH & Co. KG
- Zervos Hoch- und Schlüsselfertigbau GmbH
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