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ifo Konjunkturprognose Herbst 2024: Wirtschaftswachstum schlechter als erwartet

(5.9.2024) Am 5. September 2024 hat das ifo Institut seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr zurückgenommen und rechnet nun mit null Wachstum in 2024 statt wie bislang mit 0,4%. Die Leistung des Baugewerbes geht um 3,1% zurück. „Dekarbonisierung, Digitalisierung, demografischer Wandel, Corona-Pandemie, Energiepreisschock und eine veränderte Rolle Chinas in der Weltwirtschaft setzen etablierte Geschäftsmodelle unter Druck und zwingen Unternehmen, ihre Produktionsstrukturen anzupassen”, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Ebenso senkte das ifo Institut seine Schätzung für 2025 auf 0,9% statt bislang 1,5%.

Keine Trendwende in der deutschen Wirtschaft

Die derzeit vorliegenden Frühindikatoren lassen für das dritte Quartal 2024 keine konjunkturelle Trendwende erwarten. Das ifo Geschäftsklima hat sich im August weiterhin verschlechtert und die Auftragslage wird in allen Wirtschaftsbereichen als schlecht eingeschätzt. Erst 2025 wird wohl mit einer leichten Erholung zu rechnen sein.

Baukonjunktur

Zwar sind die Auftragseingänge im Baugewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe zuletzt nicht weiter gesunken. Allerdings dürfte die schlechte Wettbewerbssituation die exportierenden Unternehmen gerade des Verarbeitenden Gewerbes weiter belasten. Die gesunkenen Energiekosten konnten die Situation in den vergangenen zwölf Monaten nicht wirklich verbessern. Die deutschen Unternehmen schätzen ihre Wettbewerbssituation auf den europäischen und auf den außereuropäischen Märkten merklich schlechter ein als die Unternehmen in anderen europäischen Ländern. 

2025 wird die Baukonjunktur vor allem vom öffentlichen Bau getragen. Der Wohnbau dürfte stagnieren, da neu erstellte Wohnimmobilien kaum erschwinglicher geworden sind. Während die Kreditzinsen seit Juli noch einmal deutlich gesunken sind, haben sich neu erstellte Wohnimmobilien bislang nur wenig verbilligt. Erst mit steigenden Realeinkommen wird die Konjunktur beim Wohnbau wieder an Fahrt gewinnen.

Prognose Wirtschaftsleistung 2025/2026

In den kommenden beiden Jahren wird die Wirtschaftsleistung um 0,9 bzw. 1,5% zunehmen. Damit wurde die Wachstumsprognose gegenüber der ifo Konjunkturprognose Sommer 2024 deutlich um 0,4 Prozentpunkte für das laufende Jahr und um 0,6 Prozentpunkte für das Jahr 2025 gesenkt. Entgegen den Erwartungen können sich Industrie- und Konsumkonjunktur nur sehr langsam aus ihrer Starre befreien. Der Anstieg der Wirtschaftsleistung im Jahr 2026 wird durch die hohe Zahl an Arbeitstagen überzeichnet. Kalenderbereinigt wird der Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts lediglich 1,2% betragen. 

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