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Destatis: 3,4 Mio. Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert

(9.8.2024) Die Nutzung der Sonnenenergie zur Stromerzeugung wird in Deutschland zunehmend von Unternehmen und privaten Haushalten in Anspruch genommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im April 2024 auf Dächern und Grundstücken in Deutschland rund 3,4 Mio. Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt etwa 81.500 MW installiert.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Anzahl der Anlagen um 29,8% und die installierte Leistung um 20,5%. Im April 2023 gab es knapp 2,7 Mio. Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 67.600 MW. Erfasst werden dabei alle Photovoltaikanlagen, die in die Netze der öffentlichen Versorgung einspeisen und mit einem Stromzähler ausgestattet sind, der die eingespeisten Strommengen misst. Kleinere Anlagen, wie sogenannte Balkonkraftwerke, werden in der Regel nicht berücksichtigt.

Anteil an der gesamten Stromerzeugung nimmt weiter zu

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland durch den Betrieb von Photovoltaikanlagen rund 53,6 Mio. MWh Strom ins Netz eingespeist. Dies entsprach 11,9% des eingespeisten Stroms in Deutschland und stellte einen neuen Höchstwert dar. Im Jahr 2022 lag der Anteil der Photovoltaik an der gesamten Stromeinspeisung bei 10,6%. Der Juni 2023 war bisher der Rekordmonat für Solarstrom in Deutschland: Mit etwa 8,5 Mio. MWh wurde mehr als ein Viertel (27,3%) des in diesem Monat eingespeisten Stroms durch Photovoltaikanlagen erzeugt.

China wichtigster Lieferant von Photovoltaikanlagen

Der Import von Photovoltaikanlagen ist in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 stark zurückgegangen. Von Januar bis Mai sank der Wert der eingeführten Solarzellen und Solarmodule im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 66,0% auf knapp 605 Mio. Euro. Auch der Wert der exportierten Photovoltaikanlagen verringerte sich in diesem Zeitraum von knapp 616 Mio. Euro auf gut 216 Mio. Euro, was einem Rückgang von 64,9% entspricht.

Im Jahr 2023 wurden Photovoltaikanlagen im Wert von knapp 3,6 Mrd. Euro nach Deutschland importiert, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 12,5% darstellt. China war das wichtigste Herkunftsland für Photovoltaikanlagen, mit einem Anteil von 86,4% an den nach Deutschland eingeführten Anlagen. Danach folgten die Niederlande mit 5,4% und Vietnam mit 2,6%.

Der Wert der Importe von Photovoltaikanlagen war 2023 mehr als dreimal so hoch wie der Wert der Exporte dieser Waren aus Deutschland. Es wurden Photovoltaikanlagen im Wert von gut 1,1 Mrd. Euro exportiert, was einen Rückgang von 23,5% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Ein großer Teil dieser Exporte ging in europäische Staaten, wobei die wichtigsten Abnehmer 2023 Österreich (17,8%), Italien (11,4%) und die Schweiz (9,0%) waren.

Produktion von Solarmodulen 2023 rückläufig

Die Produktion von Solarmodulen für Photovoltaikanlagen ist in Deutschland im 1. Quartal 2024 deutlich gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresquartal reduzierte sich die Anzahl der produzierten Solarmodule um 52,8% auf knapp 495.600 Stück. Der Rückgang bei der Produktion von Solarkollektoren war noch stärker. Diese Kollektoren, die Sonnenenergie in Wärme umwandeln, wurden im 1. Quartal 2024 in einer Menge von rund 21.300 Stück hergestellt, während im gleichen Zeitraum des Vorjahres knapp 64.800 Stück produziert wurden. Dies entspricht einem Rückgang von 67,1%.

Bereits im Jahr 2023 ging die Produktion von Solarmodulen in Deutschland zurück. Es wurden gut 3,4 Mio. Solarmodule produziert, was einem Rückgang von 12,8% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Jahr 2022 wurden knapp 4,0 Mio. Module hergestellt. Auch bei den Solarkollektoren zeigte sich ein deutlicher Rückgang: Im Jahr 2023 wurden knapp 192.000 Stück produziert, was 28,4% weniger war als im Vorjahr (268.100 Stück).

Solarstrom war 2022 Einnahmequelle für knapp 5% der Haushalte

Private Haushalte erzeugen Solarstrom nicht nur für den Eigenbedarf, sondern speisen diesen auch ins Netz ein. Im Jahr 2022 hatten 4,7% der privaten Haushalte in Deutschland, was etwa 1,8 Mio. Haushalten entspricht, Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom. Dieser Anteil hat in den vergangenen Jahren zugenommen, da es 2015 noch 3,1% (1,2 Mio. Haushalte) waren.

Die Einnahmen aus dem Stromverkauf lagen 2022 bei privaten Haushalten durchschnittlich bei 183 Euro pro Monat. Im Vergleich zu 2015, als die monatlichen Einnahmen bei 266 Euro lagen, ist dies ein Rückgang um 31,2%. Eine mögliche Ursache für diesen Rückgang könnte die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sinkende Einspeisevergütung für neuinstallierte Photovoltaikanlagen sein.

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