Fischer Befestigungssysteme: Über dem Meer Haltung bewahren
(25.6.2024) Derzeit entsteht die längste Seebrücke der Ostsee vor dem Ostseebad Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Ein Geländer, das sich beidseitig auf einer gesamte Brückenlänge von 720 m erstreckt, soll Menschen und Infrastruktur schützen.
Mittendrin statt nur am Rande
Die unmittelbar vor der Küste in Mecklenburg-Vorpommern entstehende längste Seebrücke der Ostsee soll als imposantes Bauwerk, Touristen und Einheimische begeistern. Die Seebrücke ist 720 m lang, rund 4,20 m breit und gründet auf 87 Pfählen. Kfz-Dienstverkehre und Rettungsfahrzeuge (RTW) sind auf der Seebrücke zulässig. Dabei regelt eine Ampelanlage die Verkehrsführung.
Not- und Inselhafen
Der Neubau ersetzt die frühere etwa 390 m lange Seebrücke Prerow, die für das Vorhaben zurückgebaut wurde. Daneben soll ein Inselhafen mit einer nutzbaren Fläche von ca. 10.000 m² in eleganter Tropfenform errichtet werden. Er übernimmt die Funktion des Nothafens Darßer Ort, der geschlossen und renaturiert wird. Neben seiner Hauptfunktion als Nothafen soll der neue Inselhafen mit bis zu 45 Liegeplätzen für die Verdichtung des Sporthafennetzes sorgen, z.B. für Seesegler und Fahrgastanleger.
Die Inbetriebnahme des entstehenden Bauvorhabens ist im Sommer 2024 geplant. Bauherr ist das Land Mecklenburg-Vorpommern, vertreten durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg.
Stahlgeländer schützt Personen und Infrastruktur
Ein fachgerecht und zulassungskonform gestaltetes Stahlgeländer der Norcons GmbH aus Sundhagen schützt Personen und Infrastruktur auf der Seebrücke. Zur Verankerung der Pfosten des Geländers in der Konstruktion aus Betonfertigteilen auf Gründungsrohren, setzten die Schiff-, Industrie- und Stahlbauspezialisten des Unternehmens ein chemisches Befestigungssystem von Fischer ein, das über eine Europäisch Technische Bewertung (ETA) für die Anwendung verfügt.
Drehendschlagend durchmischt und aktiviert
Zum Einsatz kamen 8.640 Fischer Superbond Reaktionspatronen RSB 12 mini mit 4.320 zugehörigen Ankerstangen RG M 12 x 200 in Edelstahl. Die hohen Kräfte, die auf das Geländer wirken, erforderten eine große Verankerungstiefe, die mit zwei Reaktionspatronen pro Befestigungspunkt erreicht werden soll. „Bei chemischen Befestigungssystemen treten beim Setzen der Ankerstangen keine Spreizkräfte auf”, sagt Olaf Schinkel, Technischer Außendienst Region Ost bei der Fischer Unternehmensgruppe. „Daher sind diese Systeme für schmale Bauteile und randnahe Verankerungen besonders geeignet.” Zur Montage setzten die Stahlbauer die Fischer Ankerstange RG M mit einem Bohrhammer drehendschlagend. Dabei werden beide Patronen im Bohrloch zermahlen und die enthaltene Mörtelmasse durchmischt und aktiviert.
Eine schnelle Aushärtung ermögliche Montagen ohne Wartezeit. Generell erlaubt das verbaute System die zulassungskonforme Verarbeitung bis -30°C, ist zugelassen für wassergefüllte und diamantgebohrte Bohrlöcher sowie für Seismik-Anwendungen der Leistungskategorie C1.
„Chemische Befestigungssysteme leiten besonders hohe Lasten in Beton und andere Baustoffe ein”, sagt Olaf Schinkel. „Unter den besonderen Bedingungen auf der Seebrücke ist auch die Abdichtung des Bohrlochs gegen eindringende Feuchtigkeit wichtig. Somit bietet das Fischer Superbond System eine dauerhafte und sichere Lösung für die Befestigung des Geländers auf der Seebrücke Prerow.”
Neben der passenden Befestigungslösung unterstützte Fischer auch mit begleitenden Serviceleistungen, wie die Bemessung der Befestigung, die sich nach den Anforderungen an die Geländerkonstruktion, Geometrie von Ankerplatte und Betonbauteil als auch nach den einwirkenden Lasten richtete. Der statische Nachweis für die gewählte Verankerung wurde erfolgreich erbracht.
Weitere Informationen können per E-Mail an Fischer angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Bauchemie und Brückenbau im Ingenieurbau-Magazin bei Baulinks
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