2022 preisbereinigt erheblich weniger Auftragseingang und Umsatz im Bauhauptgewerbe als 2021
(24.2.2023) Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist 2022 kalenderbereinigt um 9,6% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Mit einem Volumen von 99,1 Mrd. Euro lag der Auftragseingang aufgrund der stark gestiegenen Baupreise nominal (nicht preisbereinigt) 4,8% über dem Vorjahresniveau.
Das 1. Quartal 2022 erreichte mit dem Rekordmonat März, in dem zum ersten Mal Auftragseingänge von mehr als 10 Mrd. Euro gemeldet wurden, im Vorjahresvergleich noch ein reales Plus von 4,1%. Ab dem 2. Quartal konnte das Vorjahresniveau jedoch nicht mehr erreicht werden: Insgesamt sieben Monate verzeichneten sogar ein zweistelliges reales Minus.
Im Hochbau gingen die realen Auftragseingänge sogar um 15,1% zurück und lagen mit 51,7 Mrd. Euro auch nominal unter dem Vorjahresergebnis (-1,6%). Dabei verzeichnete der Wohnungsbau mit real -16,5% (nominal: -3,9%) die größten Einbußen. Der Tiefbau sank im Vergleich zum Vorjahr real um 3,0%, steigerte sich jedoch nominal um 12,7% auf 47,4 Mrd. Euro.
Auftragseingang stieg im Dezember 2022 um 1,8% zum Vormonat
Im Dezember 2022 lag der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe saison- und kalenderbereinigt 1,8% höher als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich sank der reale Auftragseingang im Dezember 2022 kalenderbereinigt um 23,4%. Dabei ist allerdings zu beachten, dass im Jahr 2021 der zweithöchste Dezemberwert der vergangenen 20 Jahre gemessen wurde. Nach dem Bau-Boom der letzten fünf Jahre liegt das reale Ergebnis vom Dezember 2022 immer noch deutlich über dem damaligen Rekordniveau von 2016.
Bauhauptgewerbe verzeichnet realen Rückgang beim Jahresumsatz
Der Jahresumsatz im Bauhauptgewerbe sank im Vergleich zum Vorjahr real um 5,8%. Nominal steigerte er sich um 9,8% und erreichte einen neuen Höchststand von 108,9 Mrd. Euro. Dabei fiel der Wohnungsbau mit 28,0 Mrd. Euro Jahresumsatz am stärksten ins Gewicht, der gewerbliche Hochbau folgte mit 25,8 Mrd. Euro.
Der Auftragseingang betrug im Dezember 2022 rund 8,5 Mrd. Euro. Das waren nominal (nicht preisbereinigt) 10,4 % weniger als im Dezember 2021.
In der Statistik erfasst werden alle Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen. Im Jahr 2022 waren das rund 9 500 Betriebe und damit 1,2 % mehr als im Vorjahr. Seit zwölf Jahren (2009: 7 000 Betriebe) steigt die Zahl dieser Betriebe kontinuierlich.
In den befragten Betrieben waren 2022 im Jahresdurchschnitt 530,000 Personen tätig. Das waren etwa 8.200 oder 1,6% mehr als im Jahr zuvor. Die Entgelte stiegen im gleichen Zeitraum nominal um 6,7% und ergaben eine Gesamtsumme von 23,2 Mrd. Euro. Etwa 621 Mio. geleistete Arbeitsstunden (+1,0 %) kamen dabei zusammen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Real erheblich weniger Auftragseingänge und Umsatz (Bauletter vom 25.8.2022)
siehe zudem:
- Baubranche bei BAULINKS.de
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