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Fertighausmarkt 2015/2016: Raus aus der Nische?

(29.2.2016) Der deutsche Markt für Fertighäuser hat den Schwung der vergangenen Jahre mitgenommen und verbuchte 2015 ein Umsatzplus von 11,5% - zu diesem Er­gebnis kommt eine Untersuchung von Interconnection Consulting. Das Gesamtmarkt­volumen der Branche betrug demnach 3,94 Mrd. Euro. Erhöhte Preise am Materialsek­tor, sowie eine Steigerung des Absatzes von 3,2% seien für das zweistellige Umsatz­wachstum verantwortlich. Auch die Flüchtlingsproblematik, die für Wohnungsknapp­heit sorgt, könnte laut einer Studie der Branche weitere Impulse geben. Ob sie ihr Ni­schendasein in der deutschen Bauindustrie allmählich beenden kann, ist dabei noch zu klären... 


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Flüchtlingsströme als Chance für die Branche

Durch die aktuelle Flüchtlingskrise ergeben sich für die Fertigbauindustrie große Po­tentiale, denn auch Flüchtlinge brauchen sichere Unterkünfte. Ein zweiter Aspekt, der Wachstum generiert, ist der allmählich steigende Marktanteil von Fertigteilhäusern in­nerhalb der gesamten Bauindustrie. Während auf Märkten wie Österreich der Marktan­teil der Fertighausbranche bei rund 35% liegt, betrage der Marktanteil in Deutschland 2015 gerade einmal 19,9%. Die Interconnection-Prognose geht davon aus, dass sich der Anteil der Branche am gesamten Bauvolumen bis 2019 auf 20,9% erhöhen wird. Grund dafür: Auch in Deutschland suchen die Konsumenten vermehrt nach schnellen und sicheren (Fixpreis-)Lösungen, in der Bauindustrie.

Passivhäuser im Out

Die Durchschnittspreise für Fertighäuser stiegen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 3,4%. Dabei sank der Anteil der Häuser unter 150.000 Euro bis 2015 stetig auf dann nur noch 33,6%. Gründe für die weiter steigenden Preise sind die immer stärker nach­gefragten energieeffizienten Bauten und der Trend zu schlüsselfertigen- und belags­fertigen Häusern. So stieg der Anteil dieser Häuser seit 2012 um 2%. Niedrigenergie­häuser gewinnen insgesamt an Marktanteilen, nicht zuletzt auch durch die höheren Anforderungen aufgrund der Energieeinsparverordnung (EnEV).

Die Studie erwartet zudem, dass aufgrund des steigenden Angebotes und der sich da­durch ergebenden niedrigeren Preise von Niedrigenergiehäusern das Passivhaus weiter Marktanteile verlieren wird (2019: 2,7%). Als Niedrigenergiehäuser gelten aktuell Häu­ser, deren Energieverbrauch bei max. 50kWh/m² liegt. Bei Passivhäusern liegt dieser Wert unter 15 kWh/m².

Holz beliebter denn je

In Deutschland macht der Anteil der Fertighäuser, die in Holzbauweise errichtet wer­den, 81,4% aus - Tendenz steigend. Massivfertighäuser - aus vorgefertigten Ziegel- oder Betonwänden - fristen im Vergleich dazu ein Nischendasein. Aktuell sind mit 82,7% die Einfamilienhäuser der beliebteste Haustyp in der Fertighausbranche. Eine deutliche Steigerung wird es laut Interconnection aber im Bereich der mehrgeschos­sigen Wohnbauten geben. Dort soll der Anteil von heute drei Prozent auf 4,1% 2019 anwachsen. Reihenhäuser und Zweifamilienhäuser verlieren hingegen voraussichtlich an Boden. 


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Raus aus der Nische

Die Marktkonzentration der Top 10 Player nahm 2015 weiter zu und erreichte ein Level von 36,2%. Nach einer Marktbereinigung und Umstrukturierungen konnten sich vor al­lem die größeren Hersteller Deutschlands durchsetzen. So verbuchte einer der größten deutschen Hersteller, die Deutsche Fertighaus Holding (DFH) 2015 mit 340 Mio. Euro einen neuen Umsatzrekord. Im letzten Jahr konnte die DFH 2.100 Häuser fertigstellen. Nicht viel für ein Land mit 80 Millionen Einwohner - was wiederum zeigt, dass es sich beim deutschen Fertighausmarkt noch immer um einen Nischenmarkt handelt.

Das IC-Market Tracking ist eine regelmäßig durchgeführte Markt- und Branchenanaly­se, die wesentliche Informationen für nationale, europäische und internationale Märkte erhebt und analysiert.

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