Baukonjunktur zum Jahresende 2015 schwach, Frühindikatoren versprechen erfreuliches 2016
(7.2.2016) Die aktuelle Auswertung der übermittelten Beitragsmeldungen an die SOKA-Bau hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Dezember 2015 saisonbereinigt um 2,1% gegenüber dem Vormonat gesunken ist. Die schlechte Konjunktur zum Jahresende überrascht angesichts der erneut saisonunüblichen milden Witterung: Nicht nur im November, sondern auch im Dezember wurde ein neuer Temperaturrekord aufgestellt. Überhaupt war 2015 konjunkturell ein schwieriges Jahr für die Bauwirtschaft: Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer sank im Jahresdurchschnitt um 0,1% - das erste Mal seit dem Jahr 2009.
Die Frühindikatoren deuten allerdings an, dass das Jahr 2016 erfreulicher verlaufen dürfte:
- Die Baugenehmigungen sind im Hochbau im November erneut gestiegen (+1,1%) - dies war bereits der vierte Anstieg in Folge.
- Die (volumenmäßigen) Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe haben im gleichen Monat deutlich zugelegt (+15,0%).
Gestützt wird die Baukonjunktur zudem von den weiterhin günstigen makroökonomischen Bedingungen:
- Die Zinssätze für neue Wohnungsbaukredite sind zum Jahresende wieder gesunken und dürften im Gleichschritt mit dem erneuten Rückgang der Kapitalmarktrenditen auch zum Jahresbeginn weiter gesunken sein - siehe auch Beitrag „Zinsen für Immobilienkredite wieder nahe dem Rekordtief“ vom 7.2.2016.
- Gleichzeitig steigen die Realeinkommen der privaten Haushalte angesichts der äußerst niedrigen Inflation kräftig, im vergangenen Jahr war bereits der stärkste Reallohnzuwachs seit dem Jahr 1992 zu verzeichnen.
- Darüber hinaus wird wohl eine Sonderabschreibung für Mietwohngebäude eingeführt, um den Wohnungsmarkt zu entlasten.
Allerdings haben sich laut Umfrage des ifo-Instituts insbesondere die Geschäftsaussichten der Unternehmen eingetrübt, was die Aussichten für den Wirtschaftsbau verschlechtert - siehe dazu auch „ifo Geschäftsklimaindex sinkt merklich - auch der im Baugewerbe“ vom 25.1.2016.
Derweil stützt die Zunahme der Investitionen auf Landesebene im sozialen Wohnungsbau in diesem Jahr den öffentlichen Bau. Um den Bau von Sozialwohnungen zu forcieren, ist eine weitere Verdopplung der Kompensationsleistungen an die Bundesländer auf 2 Mrd. Euro geplant. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes rechnen für dieses Jahr mit einem Anstieg des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um 3% gegenüber dem Vorjahr - siehe „Bauprognose 2016: Bauspitzenverbände erwarten 3% Umsatzwachstum“ vom 17.1.2016.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ifo Architektenumfrage I/2016: Auftragsbestände weiterhin hoch (10.4.2016)
- SOKA-Bau: Bauwirtschaft startet gut ins neue Jahr (6.3.2016)
- Stimmung bei Stahlbauunternehmen positiv (29.2.2016)
- Bauwirtschaft meldet für 2015 ein Umsatzplus von 1,6% und erwartet heuer 2,5% (29.2.2016)
- Europäische Bauwirtschaft zum Ende 2015 laut „Europäischem Architektenbarometer“ (21.2.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Zinsen für Immobilienkredite wieder nahe dem Rekordtief (7.2.2016)
- ifo Geschäftsklimaindex sinkt merklich - auch der im Baugewerbe (25.1.2016)
- Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen 2015 mit 5% im Plus (24.1.2016)
- Bauprognose 2016: Bauspitzenverbände erwarten 3% Umsatzwachstum (17.1.2016)
- ifo Architektenumfrage IV/2015: Geschäftsklima ausgezeichnet (3.1.2016)
- Immobilienmarkt erwartet weitere Preisanstiege (14.12.2015)
siehe zudem:
- Baubranche auf Baulinks