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Rosenheimer Fenstertage 2015 unter dem Motto „Qualität und Sicherheit“


  

(26.10.2015) Am 8. und 9. Oktober trafen sich 850 Bau-Ex­perten aus 23 Ländern zu den 43. Rosenheimer Fenstertagen. 38 Vorträge gaben einen umfassenden Überblick über die wich­tigsten Trends aus Normung, Wissenschaft und Technik.

„anwendungsorientierte Bauqualität“

Institutsleiter Professor Ulrich Sieberath näherte sich in sei­nem Vortrag dem zentralen Thema „Qualität und Sicherheit“ aus Sicht der Verbraucher, die sich gute Qualität und Sicher­heit zu bezahlbaren Preisen wünschen. Potenzielle Fenster­käufer würden allerdings durch die hohe Zahl von Qualitäts­zeichen mit intransparenten Kriterien sowie unklaren Anforde­rungen verunsichert. Vor diesem Hintergrund hat das ift Rosenheim ein eigenes Quali­tätszeichen geschaffen sowie die Idee der „anwendungsorientierten Bauqualität“ prä­sentiert, bei der die Qualität im Kontext des Einsatzzwecks definiert wird. Das erste Ergebnis dieser Betrachtungsweise ist die ift-Richtlinie „Fenster in Schulbauten“, die als erster Teil einer neuen Richtlinienreihe herausgegeben wurde.

Insgesamt 14 Vorträge widmeten sich konkret dem Kongressmotto aus unterschied­lichsten Blickwinkeln, und es wurden Themen behandelt wie die Vermeidung von Or­kanschäden, Bauelemente in Sonderbauten, Live-Demonstrationen von Einbruchtech­niken und Hagelprüfungen, elektronische Einbruchmelder als Zusatzgeschäft oder den erfolgreichen Fensterverkauf durch erkennbare und geprüfte Qualitäts- und Sicher­heitsmerkmale anstatt durch Werbeversprechen und „Mogelpackungen“.

Daneben gab es etliche Vorträge, die den Praktikern die tägliche Arbeit erleichtern sollen - beispielsweise Prof. Feldmeier mit einfachen Bemessungen der Glasdicke nach DIN 18008 oder Michael Rossa (ift) zum EnEV Nachweis des „Sommerlichen Wärme­schutzes“ mittels Bemessungsdiagrammen. Wolfgang Jehl (ift) verriet seine 7 golde­nen Regeln zur fachgerechten Montage, und Ingo Leuschner (ift) thematisierte die Analyse und die Vermeidung häufiger Schäden, mit denen man die Reklamationsquote deutlich senken kann.

Aktuell kaum eine relevante Veranstaltung ohne BIM

Einen Ausblick auf das Planen und Bauen von morgen bot Johannes Reischböck (BIM­object) im Themenblock „Digitale Welt“ mit seinem Vortrag zu Building Information Mo­delling (BIM). Er machte unmissverständlich deutlich, dass dieses kein Thema für die lange Bank ist: BIM wird schon 2016 für jeden ernst, der Fenster für öffentliche Ge­bäude in England anbieten will. Denn dann sollen die Ausschreibungen und damit auch die Angebote als BIM-Daten geliefert werden.

Lars Anders (priedemann fassadenberatung) wiederum holte die Zuhörer wieder auf den Boden der Tatsachen, weil seiner Meinung nach BIM bei komplexen Fassaden heu­te und in den nächsten Jahren noch nicht wirklich funktionieren würde. Architekten, die Gebäude erfolgreich mit BIM geplant und gebaut haben, klammerten die Fassade aus, definierten diese als „Blackbox“ und überließen die Detailplanung dem Fassaden­planer und Fassadenhersteller. (Ein Gegenbeispiel könnte die parametrische Fassade von Schüco sein, die seit der BAU 2015 verfügbar ist - siehe auch Bauletter-Editorial „BIM-Erlebnisse auf der BAU“ vom 8.2.2015.)

Übrigens: Wer keine Gelegenheit hatte, an den 43. Rosenheimer Fenstertagen teilzu­nehmen, findet die Informationen im Tagungsband mit Publikationen und ca. 1.000 Vortragsfolien.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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