Luxusprobleme und Problemmärkte in der europäischen Baustoffbranche
(14.12.2014) Die europäischen Baustoffhersteller konnten sich 2014 vor allem in Großbritannien und Polen über wachsende Absatzmärkte freuen. In Deutschland schreiben die meisten europäischen Player zwar weiterhin schwarze Zahlen - aber im Vergleich zu den am Jahresanfang geäußerten Hoffnungen haben sich die Aussichten gegen Ende des Jahres deutlich verschlechtert. Besonders die Ukrainekrise sowie die abgeschwächte EU-Konjunktur haben ihre Spuren in einigen europäischen Märkten hinterlassen. Dennoch überwiegt eine positive Grundstimmung - das zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Befragung unter internationalen Baustoffzulieferern von USP Marketing Consultancy und BauInfoConsult.
Im Rahmen einer Online-Befragung unter insgesamt 120 international tätigen Herstellern und Zulieferern von Baustoffen verrieten die Befragten u.a., in welchen Ländern sie 2014 mit Wachstum rechnen können und wo sie mit schwierigen Marktsituationen konfrontiert sind. Überwiegend positiv fällt das Saldo aus den positiven und negativen Stimmen vor allem auf dem britischen, polnischen und deutschen Markt auf.
Auffällig ist dennoch: In der letzten USP-Herstellerumfrage Anfang des Jahres 2014 waren die Erwartungen an den deutschen Markt noch deutlich ambitionierter (um ein Viertel). Der allgemeine Konjunkturknick, der ab dem zweiten Halbjahr 2014 auch die zuvor stets stabile deutsche Baukonjunktur erfasst hat, wirkte sich damit direkt auf die Margen der Baustoffindustrie aus.
Im Vergleich zu unserem großen westeuropäischen Nachbarn ist dies allerdings ein Luxusproblem: Zu Jahresbeginn wurde in Frankreich mit deutlich mehr Wachstum gerechnet- am Ende des Jahres steht es jedoch auf dem drittletzten Platz über den Problemmärkten Italien und Ukraine.
Russland weiterhin relevanter Absatzmarkt für die Baustoffindustrie
Auch auf dem russischen Markt kam es im Vergleich zur Vorbefragung zu einer deutlichen Kurskorrektur nach unten: Die verschärften Wirtschaftssanktionen und die angespannte politische Lage hat die Absatzsituation für europäische Baustofflieferanten ebenfalls verringert. Dennoch bleibt Russland wohl ein relevanter Absatzmarkt für die Baustoffindustrie: Doppelt so viele europäische Player melden Wachstum auf dem russischen Markt als Befragungsteilnehmer Absatzschwierigkeiten berichten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Architekten-Umsatzbarometer 2015 von BauInfoConsult: „Aussichten noch optimistisch“ (12.4.2015)
- BauInfoConsult Baubarometer 2015: Gut jeder 3. Bauunternehmer erwartet mehr Umsatz (22.3.2015)
- ifo Architektenumfrage I/2015: Architekten optimistischer hinsichtlich der nächsten Monate (15.3.2015)
- Baustoffindustrie erwartet wohl ein durchwachsenes erstes Halbjahr 2015 (4.3.2015)
- 2014 preisbereinigt 1,8% weniger Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe als 2013 (25.2.2015)
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- Kostenlos downloadbar „Leitfaden Bauprodukte in der DGNB-Zertifizierung“ (26.1.2014)
siehe zudem: