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Studie identifiziert fünf Megatrends bei sozialen Innovationen und ihren Marktpotenzialen

(19.10.2014) Laut einer aktuellen Studie von Hitachi Europe in Zusammenarbeit mit Frost & Sullivan wird das Marktpotenzial für gesellschaftliche Innovation im Jahr 2020 bei zwei Billionen US-Dollar liegen. Die in der Studie skizzierten Innovationen bieten Marktchancen für Unternehmen, eine Reihe von Industriesektoren, Investoren und auch Regierungen, die grundlegende Fragen der menschlichen Entwicklung im 21. Jahrhundert angehen wollen.

Die Studie definiert gesellschaftliche Innovation als Anwendung von Technologien und neuen Geschäftsmodellen, die einen positiven Einfluss auf das Leben von Indivi­duen und Gesellschaften nehmen und gemeinsame Werte sowie eine verbesserte so­ziale Infrastruktur ermöglichen, um globalen Megatrends zu begegnen. Das Ziel ist, eine zukunftsfähige Gesellschaft zu schaffen, in der sowohl ökologische als auch ökonomische Bedürfnisse auf ausgewogene Weise behandelt werden. Die Studie untersucht dazu Handlungsmöglichkeiten, um die Marktchancen gesell­schaftlicher Innovationen zu nutzen. Des Weiteren gibt sie Empfehlungen zur Erfas­sung der Auswirkungen auf Komfort, Glück, Zweckmäßigkeit und Wahlmöglichkeit der Bürger, während gleichzeitig Stress reduziert und die Sicherheit der Gesellschaft er­höht werden.

2020 werden wohl 56% der globalen Bevölkerung im urbanen Raum leben und bis 2025 haben sich über 35 Städte weltweit zu Megacitys entwickelt. Die globale Notwendig­keit, die Implikationen dieses Trends anzugehen, treibt das Konzept der sozialen bzw. gesellschaftlichen Innovation voran. Obwohl bereits große Bemühungen unternommen wurden, den vollen Nutzen aus gesellschaftlichen Innovationen zu ziehen, konnten die potentiellen Auswirkungen dieses Trends auf die globale Wirtschaft und Lebensquali­tät noch nicht ausreichend quantifiziert werden.

„Unternehmen können dazu beitragen, eine zukunftsfähige Gesellschaft zu entwi­ckeln, in der ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedürfnisse ausgewo­gen sind“, erklärt Klaus Dieter Rennert, Chief Executive für Europa bei Hitachi Ltd. „Es ist jedoch wichtig, dass Geschäftsstrategien für gesellschaftliche Innovation auf einer quantifizierbaren Messgröße basieren, die deren Auswirkungen auf die Gesellschaft misst“.

Die Studie identifiziert fünf Megatrends und Möglichkeiten, an die gesellschaftliche In­novationen in Bezug auf die zukünftigen Herausforderungen der globalen Gesellschaft anknüpfen können:

  • Urbanisierung: Bis zum Jahr 2025 werden sich über 35 Städte weltweit zu Me­gacitys entwickeln. Ausgelöst wird diese Entwicklung durch eine Massenmigra­tion, die Städte in große wirtschaftliche Knotenpunkte verwandelt. Wenn Stadt­zentren mit Vororten verschmelzen, bilden sich Mega-Regionen, Mega-Korridore und sogar Mega-Slums. Die Städte der Zukunft werden mehrere Stadtzentren haben und eine transportorientierte Entwicklung durchlaufen. Gleichzeitig wird sich der Reichtum innerhalb der Städte neu verteilen und zu einem bedeutsa­men wirtschaftlichen Gefälle führen.
      
  • „Smart is the New Green“: Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen werden kontinuierlich verbessert, erweitert oder durch smarte Alternativen er­setzt. Das Internet der Dinge vernetzt über 80 Milliarden Geräte weltweit. Digi­tale Intelligenz wird zum Hauptantriebsfaktor für Effizienz und Nachhaltigkeit. Intelligente und zukunftsfähige Städte werden von Grund auf neu geschaffen. Dabei werden die aktuell fortschrittlichsten und umweltfreundlichsten Initiativen zum Einsatz kommen, um den Energieverbrauch zu reduzieren und die Effizienz in allen Bereichen des menschlichen Lebens zu steigern. 2025 wird es 26 dieser Smart Citys geben, während das Marktvolumen für diese Städte im Jahr 2020 bereits bei 1,57 Billionen US-Dollar liegen wird.
      
  • Die Zukunft der Energie: Die Urbanisierung und das Streben nach mehr Sicher­heit im Energiebereich regen derzeit die Debatte um die Zukunft der Energie an. Doch der künftige Umgang mit Energieressourcen wird nicht allein von der Wahl des Brennstoffs dominiert. Steigende Energiekosten und ein stärkerer Fokus auf die Umweltleistung haben Innovationen angestoßen, die für ein effizientes und technologiegetriebenes Management der Energiebranche sorgen sollen. Innova­tive Technologien, beispielsweise intelligente Stromnetze, ermöglichen außer­dem mehr Kontrolle und Visibilität. Dies trägt zu einer saubereren, zuverlässige­ren und intelligenteren Nutzung von Energieressourcen bei.
      
  • Die Zukunft der Mobilität: Vernetzung und Urbanisierung werden nicht nur einen enormen Effekt auf die private, sondern auch auf die Gütermobilität ha­ben. Unternehmen, die Städte als Kunden begreifen und sich als Partner und Lösungsanbieter darstellen, werden von Geschäfts- und Investitionsmöglichkei­ten profitieren. 2020 werden Millionen Parkplätze Echtzeit-Parkinformationen mit Hilfe von Sensoren liefern. Es wird 26,2 Millionen Carsharing-Kunden und 450.000 Carsharing-Fahrzeuge geben. Von 2010 bis 2020 werden über 500 Mil­liarden US-Dollar weltweit in Hochgeschwindigkeitsbahnprojekte fließen. Zudem werden mehr als 70.000 Kilometer Gleise für Hochgeschwindigkeitstrassen ver­legt. Hochgeschwindigkeitszüge werden nicht nur Städte und Regionen mitei­nander verbinden, sondern ganze Kontinente. 2035 wird es möglich sein, auf dem Hochgeschwindigkeitsnetz von London nach Peking zu reisen.
      
  • Gesundheit, Wellness und Wohlergehen: Eine Verschiebung von der Behand­lung hin zur Prävention mit dem Schwerpunkt einer vorausschauenden Diagno­se und anhaltender Wellness-Erfahrung wird dafür sorgen, dass das globale Ge­sundheitswesen seine Ausgaben in Bezug auf Behandlung und Versorgung von 70 Prozent in 2007 auf 56 Prozent im Jahr 2020 reduzieren wird. Mit neuen und „smarten“ Medikamenten, virtuellen Krankenhäusern und Cyber-Dokumenten ist die Gesundheitsbranche bereit für einen grundlegenden Wandel. Der Schlüssel für diesen Paradigmenwechsel sind Innovationen, ausgerichtet auf den einzel­nen Patienten. Während Patienten in Industrienationen verstärkt unter der langsamen Abwicklung regulatorischer und gesundheitsvorsorgender Maßnah­men leiden, werden Entwicklungsländer alternative Geschäftsmodelle voranbrin­gen, um spezifische Patientenbedürfnisse auf neuartige und kosteneffiziente Weise zu erfüllen.

„Unternehmen und die Industrie haben erkannt, dass Innovationen nicht nur eine ein­fache, strategische Alternative für den finanziellen Gewinn darstellen, sondern auch die Möglichkeit bieten, menschliche Herausforderungen anzugehen“, sagt John Raspin von Frost & Sullivan. „Wenn soziale Innovation Einzelpersonen erreicht, hat sie einen fundamentalen Einfluss und erhöht die Lebensqualität der Endverbraucher enorm – ganz zu schweigen vom positiven Einfluss auf die Umwelt. Genau dies wird schluss­endlich den Ausschlag für gesellschaftliche Innovation geben: Wenn Innovationen die tief empfundenen Probleme des individuellen Bürgers lösen“.

gemeinsames Thema: Konvergenz / Annäherung

Das Konzept der gesellschaftlichen Innovation, die die Herausforderungen der moder­nen Welt adressiert, ist nicht neu. Doch wurde es bisher auf verschiedene Arten in­terpretiert und ausgelegt. Einige Unternehmen gehen den Weg der Partnerschaft und arbeiten mit NGOs oder zivilgesellschaftlichen Akteuren in Form von unabhängigen Programmen zusammen, während andere Innovationen wirkungsvoll für die kommuna­le Entwicklung einsetzen. Unabhängig von der Definition identifiziert die Studie ein ge­meinsames Thema - Konvergenz. Gemeint ist damit die Annäherung von Technologien, Industrien, Produkten sowie Geschäftsmodellen. Sektoren, die vorher noch als vonei­nander getrennt galten, werden sich zu neuen Produkten und Dienstleistungen ver­binden, um Innovationen zu ermöglichen, die bahnbrechende Veränderungen für die Gesellschaft bieten.

„Wir hoffen, dass diese Studie andere Unternehmen und Stakeholder dazu inspirieren wird, sich vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Definition von Sozialer Innovation miteinander zu vereinen“, sagt Rennert. „Das globale Business Development von Hita­chi ist auf gesellschaftliche Innovationen ausgelegt, um marktführende Infrastruktur-Lösungen zu ermöglichen, die gestützt werden von äußerst zuverlässiger und hochef­fizienter IT-Technologie. In Zukunft wird profitables Wachstum für diejenigen Unter­nehmen möglich sein, die in der Lage sind, Innovationen zu schaffen, um den Wohl­stand der Gesellschaft mit der richtigen Balance zwischen Information, Infrastruktur, Technologie und neuen Geschäftsmodellen zu maximieren. Wenn die Menschen erst einmal die Verbesserungen für ihr Leben, die Umwelt und die Gesellschaft erkannt ha­ben, werden sie auch den Wert der Investition in diesen Markt erkennen.“

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