Mehrschichtig modulare Fußbodenbeläge - nicht wirklich neu, seit 2012 aber mit eigener Lobby
(22.5.2014) Dass sich das bodenlegende Handwerk und Planer mit dem Begriff „Multi-Layer-Boden“ näher befassen sollte, hat zunächst einmal nichts mit einem grundsätzlich neuartigen Fußboden zu tun. Das Prinzip eines mehrschichtigen Belagaufbaus bei Fußböden, die überwiegend schwimmend verlegt werden, ist seit langem bekannt und bewährt. Neu ist vielmehr, dass mehrschichtig aufgebaute Böden seit Oktober 2012 durch einen eigenen Verband (MMFA e.V.) unter einem gemeinsamen, europäischen Dach zusammengefasst sind und damit einen Ordnungs-, Orientierungs- und Vertretungsrahmen haben, der dieser zukunftsträchtigen Fußbodengattung durch einheitliche Normungen perspektivisch größere Chancen bei der Marktdurchdringung, bei Neuentwicklungen und Materialkompositionen gibt.
Multi-Layer bzw. modular mehrschichtige Fußbodenprodukte verstehen
sich neben Korkböden, Laminat, Parkett und elastischen
Bodenbelägen als eine eigenständige Gattung. Hohe Bekanntheit hat
der Aufbau auf Basis eines Holzwerkstoffes (MDF/
Der Begriff „multilayer modular floor covering“ und die darunter zusammengefassten Fußbodenprodukte (multilayer semi-rigid floor coverings - mehrlagige, halbstarre Bodenbeläge) beschreibt an sich genau, was darunter zu verstehen ist:
- Mehrschichtig, also in der Regel eine aus vier bis sieben Materialebenen (Layer) bestehende Konstruktion, die ...
- in einem chemisch/mechanischen (Verkleben/Verpressen), qualitätsüberwachten industriellen Fertigungsprozess
- zu einem Plattenwerkstoff bzw. zu verlegefertig konfektionierten Fußbodenelementen
- mit unterschiedlichsten, abriebbeständigen Decklagen verbunden werden; gängige Oberflächen sind z. B. etwa LVT, Kork, PU oder PET.
Charakteristisch ist für diese Böden im Wesentlichen, dass es beim Produktaufbau nahezu keine Limitierungen hinsichtlich der Oberflächen und des Trägermaterials gibt. Fest sind eigentlich nur drei Merkmale: Multilayer-Böden haben ...
- eine abriebfeste Deckschicht,
- eine dauerelastische Oberschicht und
- eine biegesteife Träger-komponente.
Im Prinzip kennt jeder bodenlegende Betrieb die Verlegeart und die Verlegeschritte bereits vom Laminat.
- Auch beim Multilayer-Boden wird ein sauberer, trockener und ebener Boden vorausgesetzt.
- Ebenso wie bei Laminat-Belägen wird auch hier zunächst der neu zu verlegende Boden durch eine Dampfbremse gegen Restfeuchte im Estrich geschützt.
- Danach erfolgt, je nach Produktaufbau, entweder das Aufbringen einer Trittschalldämmung oder direkt die Verlegung der Multilayer-Paneele, die in der Regel mit etablierten Verriegelungsmechanismen (Klickverbindung) ausgestattet und mit dem herkömmlichen Verlegewerkzeug zu bearbeiten sind.
Am Beispiel des neuen Wineo Produkts Ambra wood (Format 1194 x 212 mm) und Ambra stone (Format 608 x 291 mm) kann man exemplarisch den Aufbau eines erfolgreichen Multilayer-Bodens betrachten:
Laut Matthias Windmöller, dem Vorsitzenden des MMFA, „steht der Markt der Fußbodenbeläge vor einem mächtigen Innovationssprung. Speziell durch die mehrschichtig aufgebauten, modular konstruierten und zu verlegenden Fußbodensysteme sehen wir ein gewaltiges Zukunftspotential für Neuentwicklungen und das bodenlegende Handwerk“.
Weitere Informationen zu MMFA-Böden können per E-Mail an MMFA angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Laminatboden-Trends 2015 laut EPLF: Es wird optisch (zumeist) ruhiger (27.1.2015)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- 2013 wurden 1,1% mehr Bodenbeläge produziert ... dank Kunststoffbelägen (13.1.2014)
- Der Parkettmarkt ist derzeit schwer umkämpft (20.11.2013)
- Erste MMFA-Mitgliederversammlung in Berlin (9.11.2013)
- Der MMFA-Verband wächst: 7 Neumitglieder beim 1. Arbeitstreffen in München (18.3.2013)
- MMFA: Hersteller von Multilayer-Bodenbelägen gründen europäischen Verband (3.1.2013)
siehe zudem:
- Laminat, elastische Bodenbeläge im Fußboden-Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bodenbeläge, Innenarchitektur und Innenausbau bei Baubuch / Amazon.de