Fenster- und Türenbranche rechnet mit gutem Jahr 2014
(30.3.2014, fensterbau/frontale-Bericht) Der Fensterabsatz in Deutschland - gemessen an der Anzahl der tatsächlich eingebauten Fenster - wird 2014 mit plus 4,7% erneut leicht zulegen. Dies besagt die jüngste Studie der vier führenden Branchenverbände, die in Zusammenarbeit mit der Heinze GmbH aus Celle erstellt wurde. Im Laufe dieses Jahres können demnach rund 13,9 Millionen Fenstereinheiten vermarktet werden. Unterstützt wird diese Entwicklung unter anderem durch den milden Winter und die für die Baukonjunktur guten Wetterbedingungen im Frühjahr 2014.
Das vergangene Jahr konnte - nach einem lang anhaltenden Winter - laut Studie mit einem Plus von rund 1,8% doch besser als erwartet abgeschlossen werden, bei rund 13,2 Millionen vermarkteten Fenstereinheiten. Trotzdem verbleibt ein nicht unerheblicher Überhang für das Jahr 2014 und sorgt für das höhere Wachstum.
Für 2014 wird in den vier Bausegmenten Neubau, Renovierung, Wohnbau und Nichtwohnbau mit deutlichen Zuwächsen gerechnet. Gerade die Bereiche Renovierung und Nichtwohnbau können sich von der bisher eher verhaltenen Entwicklung verabschieden und werden ebenfalls aufwärts weisen.
Energieeinsparverordnung 2014 wird begrüßt
Die Geschäftsführer der Verbände befürworten daher die Verabschiedung der jüngsten Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) einstimmig. „Diese Regelungen stellen die Weichen für die Zukunft und sorgen in vielen Bereichen für Planungssicherheit. Es bedarf jedoch weiterer Impulse, Haus- und Wohnungseigentümer für eine energetische Modernisierung ihrer eigenen vier Wände stärker zu mobilisieren. Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für energetische Sanierungsmaßnahmen und Förderprogramme, die attraktive Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen bieten, gehören auch in Zeiten knapper öffentlicher Haushalte zu den wichtigsten Instrumentarien und sind weiter auszubauen“, so die Verbandsgeschäftsführer.
Pressekonferenz zur Vorstellung der
Heinze-Studie zum Fenster- und Türenmarkt im Rahmen der
fensterbau/frontale; v.l.n.r.: Stephan Schmidt (FVSB),
Jochen Grönegräs (BF),
Moderator Achim Hannott (HDH),
Ulrich Tschorn (VFF),
Dr. Christian Kaiser (Heinze)
und Wolfgang Jehl (ift
Rosenheim)
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Innovative Produkte und individuelle Lösungen sind am Fenster- und Türenmarkt in reichem Maße vorhanden und stehen für die Umsetzung verschiedenster Projekte zur Verfügung. „Die weiter steigenden Energiepreise und das nach wie vor niedrige Zinsniveau müssten Bauherren und Modernisierer noch stärker als bisher dazu bringen, ihre Eigenheime mit modernsten Materialien und zeitgemäßer Technik nachhaltig aufzuwerten“, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF).
Kunststofffenster unangefochten vorn
Bei den Rahmenmaterialien geht der Anteil der Holzfenster 2014 leicht auf voraussichtlich 15,2% zurück. „Der Absatz von Holz-Metall-Konstruktionen kann mit 11% die höchsten Zuwachsraten aufweisen und somit den Trend zum hochwertigeren Holzprodukt weiter verfestigen. Bis Ende 2014 erwarten die Verbände daher einen Marktanteil der Holz-Metall-Fenster von rund 8,8% - ein seit mehreren Jahren zu beobachtender Bedeutungszuwachs“, erklärt Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Der Marktanteil der Metallfenster liegt hochgerechnet bei 18,4%. Aufgrund der in den letzten Jahren eher unterdurchschnittlichen Entwicklung im Nichtwohnbau ist deren Marktvolumen annähernd konstant geblieben.
Kunststofffenster werden ihren hohen Marktanteil auch 2014
behaupten. Mit einem Wachstum in Höhe des Gesamtmarktes wird deren
Anteil im nächsten Jahr erneut bei voraussichtlich 57,6% liegen.
Kunststofffenster sind bei der Sanierung des
Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt. Ralf Olsen,
Geschäftsführer des pro-
60,4% aller produzierten Fenster werden 2014 voraussichtlich in der Renovierung bzw. energetischen Sanierung des Gebäudebestandes verwendet, das Marktvolumen steigert sich in diesem Bereich allerdings nur unterdurchschnittlich um 2,7%. Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt mit plus 8% deutlicher und erreicht damit einen Marktanteil von 39,6%.
Zusätzlich zur Analyse der Bereiche Renovierung und Neubau gibt die Branchenstudie auch Informationen über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau. Nachdem für 2014 ein Anstieg der Wohnbauaktivitäten um 4,4% sowie eine zum wiederholten Male recht deutliche Belebung des Nichtwohnbaus um 5,3% prognostiziert werden, sind in 2014 keine signifikanten Anteilsverlagerungen zu erwarten: 64,8% der verkauften Fenster werden 2014 im Wohnbau verbaut, vor allem im Mehrfamilienhausbau sind die höchsten Zuwachsraten zu erwarten (Nichtwohnbau: 35,2%).
1,327 Millionen Außentüren
Der Absatz von Außentüren entwickelte sich bislang ebenfalls positiv und konnte 2013 laut Studie um 2% auf 1,327 Millionen Stück gesteigert werden. „Bis Ende 2014 werden in Deutschland rund 1,385 Millionen Außentüren verkauft, was einer deutlichen Steigerung um rund 4,4% im Vergleich zum Vorjahr entspräche“, sagt der Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB), Stephan Schmidt.
In 2013 entwickelte sich der Markt für Aluminiumtüren leicht
unterdurchschnittlich, was analog zum Fenstermarkt mit der
Nachfrageschwäche des Nichtwohnbaus korreliert. Für 2014 wird aber
auch in diesem Segment wieder mit einer höheren Dynamik gerechnet,
so dass alle Rahmenmaterialien vergleichbare Zuwächse zwischen 3,9
und 4,8% erreichen dürften. Für 2014 wird daher mit konstanten
Marktanteilen gerechnet: Türen aus Aluminium können sich mit einem
Marktanteil von 32,7% auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,5%
behaupten. Jede vierte Außentür (25,4%) wird 2014 aus Holz
gefertigt. Sonstige Rahmenmaterialien finden bei 9,4% der
Verwender ihren Einsatz.
Die Unsicherheiten bei den
konjunkturellen Rahmenbedingungen haben sich verringert und
sämtliche deutschen Forschungsinstitute gehen für 2014 von einer
deutlich steigenden Wachstumsdynamik der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung aus, von der auch die Glas-, Fenster- und Türenbranche
profitieren wird. Die steigenden Bau- und
Modernisierungstätigkeiten ermöglichen dem Fenster- und
Außentürenmarkt im laufenden Jahr noch ein moderates, aber im
nächsten Jahr ein dynamischeres Wachstum.
Wie auch immer
die große Koalition ihre Klimaschutzziele für die nächsten Jahre
definieren wird, müssen Politik, Wirtschaft und Verbraucher
weiterhin größere Anstrengungen an den Tag legen, um diesen
Anforderungen gerecht zu werden. „Die jüngst verabschiedete
Energieeinsparverordnung (EnEV) mag Zeichen setzen, aber erst
attraktive steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten lassen Bauherren
zum Beispiel aktiv werden und die gerade bei
Modernisierungsmaßnahmen vielfach zu beobachtende Abwartehaltung
verringern. Die rund 340 Millionen modernisierungswürdigen Fenster
und Türen allein in Deutschland bieten somit ein riesiges
Potenzial, um einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“,
so die Verbandsgeschäftsführer abschließend.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Verband Fenster + Fassade (VFF)
- Bundesverband Flachglas (BF)
- pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e.V.
- Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V.
- Heinze GmbH
- Baukonjunktur
- Drutex erhöht mit Europäischem Bauelementezentrum Druck auf hiesigen Wettbewerb (29.10.2014)
- Fenster- und Türenbranche reduziert Prognose für 2014 (29.10.2014)
- Akquisition von Gealan durch Veka ist vollzogen (10.7.2014)
- Die Zeichen stehen in der Flachglasbranche auf moderates Wachstum (22.6.2014)
- Roto behauptet sich gegen den Markt (15.6.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Fenster und Fassade mit „recht ordentlichen“ Ergebnissen im ersten Halbjahr 2013 (1.9.2013)
- Fenster und Türen vor Gericht (20.6.2013)
- Fenster- und Türenbranche rechnet 2013 mit stabilem Wachstum (21.4.2013)
siehe zudem:
- Baukonjunktur, Fenster, Fensterglas, Fenstertechnik, Türtechnik und Haustüren auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Fassade, Fenster, Wintergarten bei Baubuch / Amazon.de