HÄUSER-Award 2014 kürt Einfamilienhäuser mit kleiner Wohnfläche
(11.3.2014) HÄUSER, das Magazin für internationale Architektur, Design und anspruchsvolles Wohnen, präsentiert in der Ausgabe 2/14 (ab 10. März im Handel) die Sieger des HÄUSER-Awards 2014. Die Gewinnerobjekte unterstreichen in diesem Jahr, dass Wohnqualität keine Frage des Platzes ist: Eine gut durchdachte Planung, geschickt organisierte Grundrisse und raumsparende Konzepte ermöglichen komfortables Wohnen auch auf kleiner Fläche. Prämiert wurden herausragend gestaltete Häuser, deren Wohnfläche 150 m² nicht überschreitet. Vergeben wird der renommierte Architekturpreis gemeinsam mit dem InformationsZentrum Beton, dem Verband Privater Bauherren e.V. (VPB) und dem Bund Deutscher Architekten (BDA).
„Stripe House“ auf 90m² Grundstück
Den ersten Preis gewinnt das „StripeHouse“ in Leiden in den Niederlanden (Bild rechts oben). Das Stadthaus fügt sich als schlichter Kubus in eine Häuserzeile und fällt doch aus der Reihe: Ein vorgelagerter Innenhof schafft Distanz zur Straße, umlaufende horizontale Rillen strukturieren die helle Putzfassade, die von wenigen großformatigen Öffnungen durchbrochen wird.
Mit geschickter Planung und einem sehr ökonomisch organisierten Grundriss gelang dem Architektenpaar Esther Stevelink und Arie Bergsma (GAAGA studio for architecture) auf winzigem Grundstück ein großzügiges Domizil, das Wohnen und Arbeiten in einem Gebäude vereint. Eine Sonnenterrasse auf dem Dach erweitert die Wohnfläche und bietet einen fantastischen Rundumblick über das gesamte Wohnviertel - siehe auch GAAGA-Website für weitere Bilder.
Wochenenddomizil kombiniert Ziegel, Beton, Holz und Glas
Platz zwei belegt ein Haus am See bei Berlin. Die Architektin Hannelore Kaup erfüllte mit diesem den Wunsch der Bauherren nach einem Wochenenddomizil, das einfach und kompakt wie ein Bootshaus anmutet (Bild rechts). Der zeitlose Entwurf, der mit seiner lebendigen Ziegelfassade dem sanft abfallenden Terrain folgt, überzeugte die HÄUSER-Jury. Das Gebäude mit schlichtem Satteldach öffnet sich mit großen Fensterfronten zum Wasser hin. Die Fassade aus klassischem dänischen Ziegel kontrastiert reizvoll mit Akzenten aus Stahlbeton und Holz. Das Hausinnere wirkt durch die zunehmende Deckenhöhe größer, als man es von außen vermutet.
2,30 m breites „Slim House“
Der dritte Preis des HÄUSER-Award 2014 geht an das „Slim House“ in London. Das Planertrio von Alma-nac Collaborative Architecture erschließt das schmale Stadthaus zur Gartenseite hin mit einem neuen Dach auf einzigartige Weise. Von außen wirkt das gerade einmal 2,30 Meter breite Gebäude wie ein Kuriosum. Sobald man es aber betritt, erblickt der Besucher ein offenes Zuhause mit ungewöhnlichen Perspektiven: Die drei Etagen des historischen Hauses sind dank großzügiger Dachflächenfenster lichtdurchflutet; durch ein vom First bis zum Erdgeschoss abfallendes Pultdach wurde viel Raum gewonnen (Bild unten). Bei allem Mut zur Veränderung bewiesen die Architekten aber auch Gespür für den Bestand. So ließen sie eine Ziegelwand im Giebelbereich unverputzt und erinnern damit an die Vergangenheit des Hauses.
„Haus F“ mit extrem dünnen Polycarbonat-Außenwänden
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© HÄUSER / Mark Seelen
Ein Zusatzpreis geht in diesem Jahr an das „Haus F“ in Esslingen bei Stuttgart: Extrem schmale Grundstücke sind preiswert, aber häufig kaum bebaubar ( siehe Bild rechts). Dass dem Architekten Thomas Sixt Finckh (Finckh Architekten) trotzdem ein so kompaktes wie großzügiges Familienhaus gelang, liegt an dünnen Außenwänden aus Polycarbonat. Lediglich 4,70 Meter Breite standen für den Hausbau zur Verfügung. Dicke, den Innenraum einengende Mauern verboten sich also von vornherein. Doch nicht nur deshalb entschied sich der Architekt für die Sechs-Zentimeter-Lösung: Neuartige Polycarbonatplatten haben einen sehr guten Wärmedämmwert, halten mindestens 25 Jahre und bringen viel Tageslicht ins Innere:
Die besten Familienhäuser in einem Buch
Das Buch zum Wettbewerb "Kleine Häuser - große Wohnarchitektur" versammelt und dokumentiert die 20 besten Familiendomizile des HÄUSER-Award 2014:
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- HÄUSER-Award 2015 mit drei Siegern und erstmals einem Interior-Preis (9.3.2015)
- Publikation zum „best architects 15“-Award ist erschienen - und das auf Chromolux-Papier (11.1.2015)
- Fritz-Höger-Preis 2014: Grand Prix für Siza-Pavillon (7.10.2014)
- AKS Bauherrenpreis 2014: Zwei Drittel der Preisträger sind öffentliche Bauherren (7.10.2014)
- Buch zum Wettbewerb „Häuser des Jahres 2014“ mit den besten 50 Einfamilienhäusern (15.9.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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