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AKS Bauherrenpreis 2014: Zwei Drittel der Preisträger sind öffentliche Bauherren

(7.10.2014) Was macht gute Architektur aus? Wie können Bauherren und Architekten gemeinsam dafür sorgen, dass Gebäude nicht nur funktionalen, wirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen entsprechen, sondern auch ästhetischen Maßstäben ge­nügen? Antworten darauf gab es am 1.Oktober bei der Verleihung des „Bauherrenprei­ses der Architektenkammer des Saarlandes (AKS)“, der in einem 4-Jahres-Rhythmus ausgelobt wird. Beantwortet wurde dort auch die Frage, welche der 57 von öffentli­chen und privaten Bauherren eingereichten Projekte für einen Preis oder eine Aner­kennung ausgewählt wurden.

Gruppenfoto mit allen Preisträgern; Foto: Iris Maurer 

Die sieben Preisträger des diesjährigen Bauherrenpreises sind:

  • die Baugemeinschaft Familien Becker, Müller/Rodriguez, Meister/Krämer, Zelins­ky-Wibbelt, Diehl und Walz: Stadthäuser Melli-Beese-Straße in Saarbrücken (Kategorie Wohngebäude),
  • das Gebäudemanagement der Landeshauptstadt Saarbrücken (GMS):Umbau Gerberstraße 29 und
  • Ingrid Heitz-Langenbach: „Green House – Bürogebäude transformierbar“ in Saarlouis (Kategorie Verwaltungs-, Büro-, Gewerbe-, Industriebauten),
  • die Mittelstadt Völklingen: Kindertagesstätte Völklingen (Kategorie Sport- und Bildungsbauten),
  • die Stadt Dillingen/Stadtbauamt: „Hofgestaltung und vertikaler Garten“ und
  • die Landeshauptstadt Saarbrücken/Baudezernat: „Stadtmitte am Fluss – Berli­ner Promenade“ (Kategorie Stadtplanung/Landschaftsarchitektur) sowie
  • Schloss Dagstuhl/Leibniz-Zentrum für Informatik GmbH: Neubau Gästehaus am Schloss Dagstuhl in Wadern (Kategorie Sonderbauten).

Mit einer Anerkennung gewürdigt wurden:

  • Silke und Andreas Kayser: Wohnhaus in der Muhl in Homburg-Jägersburg,
  • die saarländische Staatskanzlei und das LZD: Amt für Bau und Liegenschaften – Sanierung des Ensembles Ludwigsplatz/Staatskanzlei,
  • das Ministerium für Finanzen und Europa vertreten durch LZD/ABL: Sanierung und Erweiterung der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek sowie
  • der Landessportverband für das Saarland – Multifunktionssporthalle des LSVS in Saarbrücken.

In den Kategorien „Kultur-, Veranstaltungs-, Versammlungsgebäude“ und „Innenarchi­tektur“ entschied sich die Jury in diesem Jahr, keine Preise und Anerkennungen zu vergeben.

„Wichtig war der Jury der Prozess der Zusammenarbeit zwischen Bauherr und Archi­tekt“, berichtete der Jury-Vorsitzende Jos Dell, Präsident der luxemburgischen Archi­tekten- und Ingenieurkammer (OAI). Die Kunst des Architekten bestehe darin, die Wünsche des Bauherren zu verstehen, die gegebenen Anforderungen zu erfüllen und dabei zugleich größten Wert auf Qualität zu legen.

Stadthäuser Melli-Beese-Straße (Bauherrin/Bauherr Fam. Becker, Fam. Müller/Rodriguez, Fam. Meister Krämer, Fam. Zelinsky-Wibbelt, Diehl, Walz) Architektur: FLOSUNDK architektur + urbanistik GmbH (Bild vergrößern)

„Mit dem Bauherrenpreis werden private, öffentliche und gewerbliche Bauherren aus­gezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Baukultur im Saarland verdient ge­macht haben“, erklärte AKS-Präsident Prof. Heiko Lukas. Gerade im Zeitalter der Glo­balisierung, die die Gefahr einer Vereinheitlichung von Ortsbildern mit sich bringe, könnten regionale Bauherren und Architekten „dafür sorgen, dass unsere Städte und Gemeinden auch in Zukunft ein Gesicht haben, dass die baukulturelle Identität unse­rer Region gewahrt bleibt“, so Lukas.

„Gerade das Saarland braucht Bauherren, die Wert auf gute Planung legen und damit Verantwortung übernehmen – nicht nur für sich, sondern auch für das Umfeld“, beton­te Staatssekretär Jürgen Lennartz, Chef der Staatskanzlei. Dass es sich bei zwei Drit­tel der Preisträger des diesjährigen Bauherrenpreises um öffentliche Bauherren han­delt, zeige, „dass Land und Kommunen ihrer Vorbildfunktion trotz des Sparzwanges gerecht werden“.

„Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt“, zitierte die Präsidentin der Bundes­architektenkammer, Barbara Ettinger-Brinckmann, in ihrer Laudatio den Schweizer Ar­chitekten Luigi Snozzi. Sie appellierte an alle Bauherren, sich darüber bewusst zu sein, dass ein Bauvorhaben niemals eine Privatangelegenheit sei. „Jedes Bauwerk ist öffent­lich wahrnehmbar und wirkt in den Lebensraum eines jeden Einzelnen hinein!“

Ausstellung und Buchpublikation zum Bauherrenpreis 2014


  

Um der Öffentlichkeit die Möglichkeit zu geben, die prämierten Arbeiten kennenzulernen, lädt die AKS vom 13. bis 31. Oktober 2014 zu einer Ausstellung in die Akademie im Haus der Archi­tekten (Am Neumarkt 11, Saarbrücken) ein. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis donnerstags von 8.30 bis 16.30 Uhr und freitags von 8.30 bis 14.30 Uhr.

Darüber hinaus erschien zum Bauherrenpreis 2014 ein Buch, in dem alle eingereichten Projekte vorgestellt werden. Bestellt werden kann das Buch zum Preis von 20 Euro über den Gollen­stein Verlag.

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