Fenster und Türen im DACH-Markt
Volker Fitschen
(8.11.2012) In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) leben auf einer Fläche von über 480.000 Quadratkilometern knapp 100 Mio. Menschen. Auf Basis diverser Erhebungen und Berechnungen von Roto repräsentiert der Wirtschaftsraum aktuell ein Volumen von etwa 18,4 Mio. Fenstereinheiten und ca. 1,5 Mio. Türen. Deutschland als der mit Abstand größte Markt trage dazu gut 13 Mio. Fenster und 1,3 Mio. Türen bei. Österreich und die Schweiz liegen gleichauf mit jeweils 2,6 Mio. bzw. 0,1 Mio. Einheiten
Überwiegend Gemeinsamkeiten
Volker Fitschen, Leiter des Wirtschaftsraumes Zentraleuropa der Roto-Division Fenster- und Türtechnologie, ging während des 7. Internationalen Roto-Fachpressetages exemplarisch auf den deutschen Markt ein. Der seit 2005 (11,6 Mio. Einheiten) moderat gewachsene Fensterabsatz beruht demnach im Wesentlichen auf den verschärften energetischen Anforderungen. Das von Verbänden gemeldete Umsatzplus von etwa 13% auf rund 5 Mrd. Euro im Zeitraum 2007 bis 2011 resultiere aus dem Trend zu Dreifachverglasungen und höherwertigen Rahmenmaterialien.
Auch für 2012 prognostiziere der Verband Fenster + Fassade (VFF) einen um ca. 3% steigenden Umsatz. Die Beschlagindustrie profitiere davon aber kaum oder gar nicht, denn hier reiche in der Regel selbst für „Energiefenster“ ein mengenmäßig unverändertes Niveau aus. Bei den Rahmenmaterialien habe sich in den letzten Jahren praktisch nichts getan: PVC führe das Ranking mit 57% vor Metall (19%) und Holz (16%) klar an. Metall/Holz-Kombinationen bringen es auf etwa 8%. 62% der Fensterinvestitionen entfallen den Angaben zufolge auf den Sanierungssektor, während der Neubaubereich 38% ausmacht - siehe u.a. auch Baulinks-Beitrag "Fenster- und Türenbranche rechnet für 2013 mit stabilem Wachstum"" vom 7.10.2012,
Beim deutschen Außentürenmarkt zeige sich eine ähnliche Situation. Ein energetisch bedingtes moderates Wachstum stehe sowohl bei der Menge (2005: 1,1 Mio. Einheiten) als auch beim Umsatz (2007 bis 2011 etwa plus 10% auf 1,4 Mrd. Euro) zu Buche. Zudem seien die Sanierungsanteile (70%) und Neubauquoten (30%) tendenziell ebenfalls mit der Entwicklung bei Fenstern vergleichbar. Lediglich bei den Rahmenmaterialien gebe es prägnante Unterschiede. Laut einer Heinze-Studie liefern sich Metall (33%) und PVC (32%) ein Kopf-an- Kopf-Rennen. Platz 3 nimmt Holz (25%) vor der Gruppe „Sonstige“ (9%) ein.
Erfüllte Ansprüche
Um die Leistungsfähigkeit eines Beschlagherstellers wie Roto bewerten zu können, lohne es sich, einen Blick auf die Entwicklungsgeschichte von Fenstern zu werfen. Fitschen erinnerte daran, dass sie früher nur dreh- und durch Zweihandbedienung kippbar, ausschließlich aus Holz und einfach verglast waren. Zudem besaßen sie keine mechanischen oder gar elektronischen Sicherheitsteile. Das habe sich grundlegend gewandelt. Heute und in Zukunft bestimmten infolge größerer Rahmendimensionen und dreifach verglaster Elemente erheblich höhere Flügelgewichte das Bild. Hinzu komme die steigende Nachfrage nach zeitgemäßen Sicherheits- und Lüftungskonzepten. Außerdem spiele der Trend zu Elektrifizierung und Automation ebenso eine immer wichtigere Rolle wie vielfältige Kriterien des Bedienkomforts.
All das wirke sich natürlich direkt auf die
Beschlagsysteme aus, ohne die das umfangreiche
Fenster-Anforderungsprofil nicht zu erfüllen sei. Das Roto-Sortiment
werde sämtlichen
Besondere Kompetenz
Als in der Branche nach wie vor „einzigartig“
stufte Fitschen ferner das Engineering-Programm für Fenster- und
Türenproduzenten ein. Es integriere das weltweite Know-
In Summe sieht der Wirtschaftsraumleiter den Fenster- und Türtechnikspezialisten „gut gerüstet“. Auch das 2013 nochmals verstärkte Vertriebsengagement in der Sortimentsgruppe „Door“ stütze den Optimismus. Fitschen: „Da wir auf Marktimpulse in Zentraleuropa im nächsten Jahr vergeblich warten werden, kümmern wir uns selbst um mehr Geschäft. Das hat bei Roto ohnehin Tradition.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Hörmann übernimmt den britischen Haus- und Eingangstürenhersteller IG Doors (17.6.2013)
- Jeder zweite deutsche Bauzulieferbetrieb leidet unter Wachstums- und Ertragsschwäche (9.6.2013)
- Fenster- und Türenbranche rechnet 2013 mit stabilem Wachstum (21.4.2013)
- Aktuelle Konjunkturumfrage des VFF: Ordentlicher Jahresabschluss für 2012 (17.3.2013)
- Fenster- und Türenbranche 2012: Prognostizierte Gesamtzahlen für Europa (11.3.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- KfW-Indikator „Eigenheimbau“ im September erneut gestiegen (22.10.2012)
- Fenster- und Türenbranche rechnet für 2013 mit stabilem Wachstum (7.10.2012)
- VFF kritisiert EU-Subvention für polnische Fenster (7.10.2012)
- ifo Architektenumfrage zum 2. Quartal 2012: Leichte Eintrübung des Geschäftsklimas (2.10.2012)
- Baugewerbe sieht sich trotz Konjunktureintrübung auf Wachstumskurs (9.9.2012)
- 4,9% mehr genehmigte Wohnungen im 1. Halbjahr 2012 (20.8.2012)
- Erstes Halbjahr 2012 war für die Fenster- und Fassadenbranche positiv (13.8.2012)
siehe zudem:
- Baukonjunktur aktuell, Fenster und Fensterbranche im Fenster-Magazin sowie Haustüren und Türenbranche im Türen-Magazin bei Baulinks