Energiegipfel: Letzte Chance für die energetische Gebäudesanierung nutzen
(1.11.2012; upgedatet am 16.12.2012) Die Deutsche Bauindustrie und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordern die Bundesregierung und die Bundesländer auf, beim Energiegipfel am Freitag die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung auf die Tagesordnung zu setzen. „Es ist fünf vor Zwölf. Bundesregierung und Bundesländer sollten die letzte Chance nutzen und den gordischen Knoten bei der energetischen Gebäudesanierung endlich zerschlagen. Ansonsten ist die Energiewende zum Scheitern verurteilt. Eine gemeinsame Linie von Bund und Ländern ist nicht nur für den Ausbau der Netzinfrastruktur notwendig“, sagt Andreas Mattner, Präsident des ZIA, anlässlich des anstehenden Energiegipfels und der nächsten Sitzung des Vermittlungsausschusses im November. „Die energetische Gebäudesanierung ist ein entscheidender Baustein zum Gelingen der Energiewende. Die Bundesländer müssen ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden und ihre Blockadehaltung aufgeben. Wir brauchen endlich grünes Licht bei der Förderung der energetischen Gebäudesanierung“, sagt Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie.
Bund und Länder konnten sich im Vermittlungsausschuss bislang nicht auf einen Kompromiss beim Gesetz zur steuerlichen Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen einigen. „Die Befürchtung der Länder, dass die steuerliche Förderung sie finanziell zu stark belaste, ist unbegründet. Die Förderung trägt sich von selbst und könnte wie ein Konjunkturpaket vor Ort wirken“, ist Mattner überzeugt.
Nach einem Gutachten des IW Köln könnten die zu erwartenden Steuermindereinnahmen alleine durch die Umsatzsteuer kompensiert werden. „Ohne einen entscheidenden Impuls wird die Bundesregierung ihr Ziel verfehlen und eine jährliche Sanierungsrate von zwei Prozent nicht erreichen. Die aktuelle Unsicherheit führt dazu, dass viele Eigentümer abwarten. Eine positive Einigung könnte ein Startschuss sein und dazu beitragen, dass das Energieeinsparpotenzial im Gebäudesektor endlich ausgeschöpft wird“, so Bauer.
Update: Die steuerliche Förderung der Gebäudesanierung ist vom Tisch
Das über einjährige Vermittlungsverfahren zur steuerlichen Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden ist beendet. Betroffene Verbände zeigen sich enttäuscht - siehe Baulinks-Beitrag vom 16.12.2012.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
- Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA)
- „B-Lösung“ für die CO₂-Gebäudesanierung ab 2014? (29.10.2012)
- Förderratgeber von co2online
- Fördermitteldatenbank von fe.bis
ausgewählte weitere Meldungen:
- ZDB: „Keine Klimawende ohne Gebäudesanierung“ (9.9.2012)
- BDH veröffentlicht neuen Leitfaden für Energieberater (12.8.2012)
- BBSR veröffentlicht Gutachten zur Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) (9.7.2012)
- Immer noch keine Einigung im Vermittlungsausschuss in Sachen Gebäudesanierung (28.6.2012)
- Steuerbonus für Gebäudesanierung soll noch in diesem Jahr kommen (23.4.2012)
- 27 Branchenverbände, IG BAU und Mieterbund fordern neue Wohnungsbaupolitik (19.4.2012)
- Pro "Bau-Euro" gehen 51 Cent an den Staat (7.11.2011)
- Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen endlich im Vermittlungsausschuss (1.11.2011)
- KfW: Staatshaushalt profitiert bis zu fünffach von "Förder-Euros" (1.11.2011)
siehe zudem:
- Bestandsumbau (SanReMo), Bautrocknung, Dämmung, Fassadendämmung, Solarwärme, erneuerbare Energien bei BAULINKS.de
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