BAU 2013 – Sonderschau Universal Design (UD)
(29.7.2012; BAU-Vorbericht) Universal Design (UD) zeichnet sich als Zukunftsaufgabe für die Baubranche im Allgemeinen und für die Hersteller von Bauelementen im Speziellen ab. Funktionselemente wie Fenster, Türen und Tore sind dabei besonders betroffen, weil diese den Wohnkomfort und die Sicherheit entscheidend verbessern können und sich aktiv bedienen lassen. UD ist ein Konzept, um einfache und nachhaltige Produkte für eine größtmögliche Gruppe von Menschen zu entwickeln. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema lohnt sich, da sich viele Ansprüche und Wünsche zukünftiger Käufer unter diesem Begriff bündeln. Die Sonderschau „Universal Design“ des ift Rosenheim und der Messe München zeigt deshalb vom 14. bis 19. Januar 2013 in München, welche konkreten Konsequenzen sich für Bauelemente ergeben.
Megatrends wie die Alterung der Gesellschaft, Digitalisierung, Globalisierung, dezentrale und regenerative Energieversorgung und die Ressourcenknappheit beeinflussen die Wirtschaft, die Arbeitswelt und auch unser privates Lebensumfeld. Industriezweige wie Handy- oder Kraftfahrzeughersteller setzen sich deshalb bei der Produktentwicklung bereits sehr intensiv mit der Thematik des Universal Design (UD) auseinander. Neue Lebensstile zwingen aber auch bei der Planung von Häusern, Räumen und Bauteilen zur unkomplizierten Bedienung und flexiblen Nutzung. Der demografische Wandel und damit die Wünsche der kaufkräftigen Zielgruppe der „Silver Ager“ wird die Produkteigenschaften, die sich hinter dem Begriff UD verbergen noch viel stärker in den Vordergrund rücken.
Die Hersteller von Türen, Toren, Fenstern und Baubeschlägen sind in besonderem Maße betroffen, weil diese Funktionselemente bei Gebäuden einen besonders hohen Einfluss auf Wohnkomfort und Sicherheit haben und aktiv bedienbar sind.
Mit den Gestaltungsmerkmalen des UD kommen für Bauelemente zu den bekannten Leistungsmerkmalen der Produktnormen, der CE-Kennzeichnung und der Gebrauchstauglichkeit weitere sozio-kulturelle Kriterien hinzu. Hierzu zählen beispielsweise die einfache Handhabung und Nutzung. Produkte im Sinne des UD sollen so flexibel sein, dass diese ohne Zusatztechnik oder Anpassung von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten (Kinder, Jugendliche, Erwachsene und ältere Menschen) in verschiedenen Situationen benutzt werden können. Dies hilft praktisch jedem, weil sich bei einer langen Nutzungsphase häufig auch die physischen und psychische Konstitution der Nutzer ändert.
UD bietet neben den Diskussionen zur Bauproduktenverordnung, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit deshalb Chancen, um die Wertigkeit von gut gestalteten Bauelementen zu betonen. Bei der Gestaltung von Produkten sollten deshalb die 7 Designprinzipien des UD berücksichtigt werden, wie vom universal design e.V. empfohlen:
- Breite Nutzbarkeit (Kinder, Erwachsene, Senioren …),
- Flexibilität,
- Einfach und intuitiv bedienbar (Öffnungstaster Automatiktür),
- Mehr als einen Sinn ansprechen,
- Fehlertoleranz und Sicherheit,
- Minimaler physischer Aufwand,
- Zugänglichkeit und Erreichbarkeit (Griffhöhe bei Türen zur besseren Bedienbarkeit durch Kinder oder Rollstuhlfahrer).
Die gemeinsame Sonderschau von ift Rosenheim und MesseMünchen präsentiert deshalb vom 14. bis 19. Januar 2013 in München die konkreten Auswirkungen für Bauelemente. Hersteller, Planer und Investoren erhalten kompetente und produktneutrale Informationen zu sinnvollen Kriterien, mit denen die Qualität im Sinne des UD bewertet werden kann sowie vorbildliche Produktlösungen führender Hersteller. Hierzu zählen beispielsweise die Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzergruppen, die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen hinsichtlich Hygiene, Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit, die Betrachtung der Ökologie und Nachhaltigkeit sowie die Beurteilung der Bedienungs-/Wartungsanleitungen und der Service bei Nachbestellmöglichkeiten und möglichem Austausch für geänderte Einsatzgebiete.
Interessierte Hersteller können sich beim ift Rosenheim als Mitaussteller bewerben.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ift Rosenheim, Institut für Fenstertechnik e.V.
- BAU München
- universal design e.V.
- Grafiken aus dem Beitrag Universal Design - Chancen und Konsequenzen (nicht nur) für Türen und Tore (12.7.2012)
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- BBSR-Bevölkerungsprognose 2030: Zahl der über 80-Jährigen steigt stark an (25.11.2012)
- „Universal Design (UD)“ bei den Rosenheimer Fenstertage 2012 (28.10.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- ifz info TU-07/1: Barrierefreie Türen für den Wohnbereich (13.7.2012)
- Fachbuchvorstellung: Barrierefreies Bauen von öffentlichen Gebäuden (9.7.2012)
- Buchvorstellung: „Häuser für Jung und Alt“ (30.5.2012)
- Leitfaden barrierefreier Wohnungsbau (20.5.2012)
- Buchbesprechnung „Wohnen: Neue Architektur für den demografischen Wandel“ (6.12.2011)
- VDI 6008: Lebensräume barrierefrei gestalten (15.8.2011)
- TÜV Rheinland Studie zum Wohnen im Alter (7.8.2011)
ssiehe zudem:
- Universal Design und Automatiktüren bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Türen und Tore bei Baubuch / Amazon.de