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DGNB und BMVBS entwickeln Nutzungsprofil  für Laborbauten

(19.6.2012, Consense-Bericht) Die engere Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB schreitet weiter voran. Gemeinsam haben sie das Nutzungs­profil für Laborgebäude entwickelt, das nun in die Erstanwendung startet.

Dr. Christine Lemaitre
Dr. Christine Lemaitre
  

Laborgebäude sind in ihren Anforderungen höchst komplex - sie können neben Büros, Präparations- oder Analytiklaboren auch Reinräume, Werkstätten oder Räume für Tierhaltung umfassen. Je nach Forschungsprojekt sind zudem unterschiedlich strenge Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. „Für die Sicherstellung der Nachhaltigkeit dieser anspruchsvollen Nutzungsart gibt es einen großen Bedarf von privater, wie auch von öffentlicher Seite“, berichtet die Geschäftsführerin der DGNB, Dr. Christine Lemaitre. „So war es nur konsequent, dass BMVBS und DGNB ihre Kompetenzen für die Entwicklung eines leistungsfähigen und flexiblen Nutzungsprofils gebündelt haben um hier ein ein­heitliches Bewertungssystem anbieten zu können.“ Das Inter­esse an dem Nutzungsprofil ist beachtlich: Rund zehn Projekte haben bisher ihre Teil­name an der Erstanwendungsphase signalisiert. Die Anmeldefrist für die Erstanwen­dung läuft noch bis 6. Juli 2012.

Für die Zertifizierung eines Laborgebäudes ist ein Betriebs-, Sicherheits- und Abfall­konzept zwingend notwendig. Im Bedarfsfall muss zudem ein Explosionsschutzkonzept vorgelegt werden. “Der Sicherheitsaspekt ist bei Laboren besonders wichtig. Hier wird schließlich häufig mit Substanzen gearbeitet, die keinesfalls in die Umwelt geraten sollten“, betont die Geschäftsführerin der DGNB. Im Rahmen der Zertifizierung wird daher eine Zusammenstellung der anzuwendenden Gesetze, technischen Regeln und Normen für das zu zertifizierende Objekt verlangt. Diese definiert die sicherheitstech­nische Einstufung der Räume und die Anforderungen beispielsweise für spezielle Luft­wechsel, Luftfilterung und Brandschutz, die sich aus der Labornutzung ergeben.

Eine weitere Besonderheit ist beim Energieverbrauch zu beachten. Zusätzlich zum gebäudebezogenen Energiebedarf, wie etwa Heizung oder Beleuchtung, fällt im Betrieb von Laborgebäuden nämlich ein hoher Anteil an Prozessenergien an. Für eine sinnhafte Betrachtung und Bewertung der nachhaltigen Qualität eines Laborgebäudes ist dieser Bedarf nicht zu vernachlässigen. Daher berücksichtigt das neue Nutzungsprofil sowohl den gebäudebezogenen als auch den nutzungsbedingten Prozessenergiebedarf. „Das ist ein ganz wesentlicher Baustein für eine sinnvolle Bewertung von Laborgebäuden“, sagt Christine Lemaitre.

Die Betrachtung umfasst die gängigen sechs DGNB Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturell-funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort. Anhand von rund 50 Einzelkriterien werden alle Bereiche des nachhaltigen Bauens über den gesamten Gebäudelebenszyklus abgebildet.

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