Deutscher Hochschulbaupreis 2012 geht an die Universität Regensburg
(25.3.2012) Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2012 wurde das Vielberth-Gebäude auf dem Regensburger Campusgelände (siehe Google-Maps) prämiert, das der Frankfurter Architekt Ferdinand Heide entworfen hat. Die Deutsche Universitätsstiftung hatte den Preis unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) erstmals ausgeschrieben. Die Verleihung fand am 19.3. im Rahmen der vierten Gala der Deutschen Wissenschaft in Hannover statt. Der mit 15.000 Euro dotierte erste Preis wurde durch Rainer Bomba, Staatssekretär im BMVBS, und den Vorsitzenden der Eberhard-Schöck-Stiftung, Eberhard Schöck, an Ferdinand Heide und Dr. Christian Blomeyer, Kanzler der Universität Regensburg, übergeben.
Die ästhetischen Qualitäten des Regensburger Campusgeländes
werden unterschiedlich diskutiert. Gerade die Dominanz des grauen Sichtbetons
wird kontrovers aufgenommen. Dies gilt aber nicht für die Architektur der
Universitätsgebäude und die Grünanlagen, die in der Vergangenheit bereits
mehrfach mit Auszeichnungen gewürdigt worden sind. So erhielt das Forum der
Universität schon 1975 den „BDA Preis Bayern“ des Bundes Deutscher Architekten.
Namhafte Baumeister wie Kurt Ackermann, Alexander von Branca, Erwin Heinle oder
Robert Wischer und das Regensburger Büro Dömges haben sich mit ihren Ideen auf
dem Campus verewigt. Zudem belegte die Universität 2009 in einer großen Umfrage
des Onlineportals
Utopia den zweiten Platz in der Kategorie „Grüner Campus“. Mit
dem Deutschen Hochschulbaupreis 2012 für das Vielberth-
„Der Preis ist eine außerordentliche Anerkennung und Ehre für die Universität Regensburg, die uns sehr stolz macht“, bemerkt Dr. Christian Blomeyer, Kanzler der Universität Regensburg. „Das Vielberth-Gebäude, das pünktlich zum doppelten Abiturjahrgang in Bayern fertig gestellt werden konnte, ist der erste Schritt im Rahmen einer weiterreichenden Gesamtplanung, die einen Ausbau und die Modernisierung der Campusarchitektur umfasst. Dass wir mit diesem Bauprojekt innerhalb kürzester Zeit ein qualitativ hochwertiges Raumangebot für unsere Studierenden und Lehrenden schaffen konnten, lässt uns deshalb mit großer Zuversicht in die Zukunft blicken.“
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde das Vielberth-Gebäude zu Beginn des Sommersemesters 2011 in Betrieb genommen. Neben modernen Seminarräumen beherbergt das vierstöckige Gebäude die renommierte „IRE|BS International Real Estate Business School“ der Universität Regensburg; das europaweit größte Zentrum im Bereich der Immobilienwirtschaft. Finanziert wurde das Bauprojekt vom Freistaat Bayern mit 12,9 Millionen Euro und von der Regensburger Universitätsstiftung Hans Vielberth mit 3,0 Millionen Euro. Die Organisation der Baumaßnahmen auf der Grundlage der Pläne von Ferdinand Heide erfolgte durch das Staatliche Bauamt Regensburg.
Kernstück des
Raumprogramms ist die Aula des Hörsaalgebäudes mit 400 Zuhörerplätzen - sowohl
für klassische Hörsaalnutzung als auch für Kongresse. Eine besondere Qualität
liegt in der speziellen Akustik des Saales, die auch für
Kammermusikveranstaltungen der Universitätsensembles ausgelegt ist. Ergänzt wird
der große Hörsaal durch zwei kleine Säle sowie insgesamt 20 Seminarräume. Der
kompakte quaderförmige Baukörper erhielt eine Fassade aus Sichtbeton und
Stahl-Glas-
72 Bauprojekte von 55 Hochschulen
Um den Deutschen Hochschulbaupreis 2012 hatten sich 55 Hochschulen und Universitäten mit insgesamt 72 Bauprojekten beworben. Zugelassen waren Bauten, die nach dem 1. Januar 2009 in Deutschland fertiggestellt und ihrer Bestimmung übergeben wurden. Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis werden Hochschulgebäude oder Gebäudeensembles ausgezeichnet, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen, in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte vereinen und als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrende attraktiv sind.
Mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro unterstützt die Eberhard-Schöck-Stiftung die Auszeichnung. Zudem hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung den Preis finanziell gefördert; die fachliche Betreuung wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen. Die Entscheidung über die Auszeichnungen lag in den Händen einer Jury unter dem Vorsitz von Frau Prof. Jórunn Ragnarsdóttir (Lederer · Ragnarsdóttir · Oei).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Saniertes Kollegiengebäude Mathematik des KIT erhält Deutschen Hochschulbaupreis 2016 (4.4.2016)
- Orientierungshilfe zur Übernahme von Bauherrenaufgaben für Hochschulliegenschaften (20.12.2015)
- 20 Milliarden Euro Sanierungsrückstand bei deutschen Hochschulgebäuden (15.6.2014)
- Architekturpreis Beton 2014 für Umbau Adolf Ferdinand Weinhold Bau der TU Chemnitz (3.6.2014)
- Sammelband: „Raum für Bildung - Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten“ (29.1.2013)
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siehe zudem:
- Architektur und Betonbau auf Baulinks
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