Detaillierte Daten zur regionalen Entwicklung der Wohnungs- und Immobilienmärkte
(1.1.2012) Die Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland entwickeln sich
differenziert und dynamisch: Seit 2010 ziehen Mieten, Immobilientransaktionen
und
Insgesamt zeigen die Ergebnisse einen
weitgehend robusten, sehr vielfältigen deutschen Wohnungs- und Immobilienmarkt.
Mit dem erschienenen
Wohnungs- und Immobilienmarktbericht 2011 legt das
Bundesinstitut für
Nach den jüngsten
Analysen des BBSR setzt sich die bereits seit einigen Jahren zu beobachtende
regionale Spaltung der Märkte fort. So steigen die Mieten und Immobilienpreise
am stärksten in den ohnehin teuren
Begehrteste Wohnform der Deutschen bleibt das selbstgenutzte Wohneigentum.
Aber auch hier überwiegen mittlerweile die Transaktionen und Investitionen im Bestand, zum Teil befördert durch den inzwischen einsetzenden Generationenwechsel bei den Hauseigentümern. 43,2% der Haushalte leben in selbstgenutztem Wohneigentum. Darin zeigt sich aber auch eine hohe Bedeutung des Mietwohnungssegments, das in Deutschland von einer kleinteiligen Vermieterstruktur geprägt ist. Rund 60% der ca. 24 Mio. Mietwohnungen gehören privaten Kleinvermietern. Nur in städtischen Räumen haben die professionellen und institutionellen Anbieter eine größere Bedeutung, darunter zahlreiche Anleger aus dem Ausland. Auch zukünftig wird der Geschosswohnungsbau in den größeren Städten seine Bedeutung aufrechterhalten.
Neubau zieht wieder leicht an, größere Rolle spielt aber die Bestandsentwicklung
Seit 2010 steigen die Immobilientransaktionen, Baugenehmigungen und Baufertigstellungen zahlenmäßig wieder an. Die Neubautätigkeit, die seit Mitte der 1990er Jahre kontinuierlich zurückging, legte 2010 wieder leicht zu (+0,5%). Die hohen Baugenehmigungszahlen (2010: +7%, 1.Hj. 2011: +28%) lassen für 2011 und 2012 weitere Steigerungen erwarten.
Das Gros stellt dabei weiterhin der Ein- und Zweifamilienhausbau. 80% der Investitionen im Wohnungsbau gehen jedoch inzwischen in Umbau, Modernisierung und Sanierung bestehender Wohnungen und Gebäude. Diese Bestandsinvestitionen verteilen sich noch flächendeckend über alle Haustypen und Regionen in Deutschland. Auch in schrumpfenden Regionen finden noch Investitionen in bestehende Gebäude statt, um die energetische Qualität und die Marktgängigkeit der Objekte zu sichern.
Nur noch leichter Anstieg der Wohnflächennachfrage bis 2025
Die BBSR-Wohnungsmarktprognose erwartet bis 2025 nur noch eine leichte Steigerung der Wohnflächennachfrage um rund 6 % (geschätzt 183 000 Wohnungen jährlich). Dieser Anstieg geht ausschließlich auf wachsende Zahlen an potenziellen Eigentümerhaushalten zurück und wird vor allem den Neubau von Ein- und Zweifamilienhäusern nach sich ziehen. Diese überwiegend demographisch bedingte Nachfrage schwächt sich im Prognosezeitraum ab.
Am aktuellen Rand liegt die Prognose über der tatsächlichen Bautätigkeit. Der Neubaubedarf konzentriert sich vor allem auf „Wachstumsinseln“: größere Teile in Westdeutschland sowie die Städte Berlin, Potsdam und deren engeres Umland in Ostdeutschland.
Büro- und Einzelhandelsimmobilien besonders in zentralen Lagen wieder gefragt
Mit der verbesserten Konjunkturlage bis Mitte 2011 tendierten auch bei Büroimmobilien Nachfrage und Mieten wieder nach oben. Insgesamt hatte die Krise 2008/2009 bei den gewerblichen Immobilien erhebliche Einbrüche verursacht. Der anschließende Aufwärtstrend konzentriert sich allerdings stark auf gute oder Bestlagen in Großstädten und Metropolen. An zentralen Standorten sind auch Einzelhandelsimmobilien inzwischen wieder sehr gefragt und teurer, wobei ein Trend zurück in die Innenstädte erkennbar ist.
Das BBSR-Expertenpanel Immobilienmarkt belegt, dass neue Gewerbeimmobilien für Investoren nur noch in demographisch wie ökonomisch gut aufgestellten Regionen und Metropolräumen attraktiv erscheinen.
Energieeffizienz, Klimaanpassung und altersgerechter Umbau von Gebäuden immer wichtiger
Energieeinsparung, Klimaschutz und Umbau der Energieversorgung auf erneuerbare
Energien setzen bei Gebäuden an. 40% des Energieverbrauchs werden in
Deutschland für Raumwärme und Warmwasser aufgewendet. Ein erheblicher
energetischer Sanierungsbedarf besteht bei älteren Wohngebäuden bis Baujahr
1978. Im Neubau ab 2005 ist Wärmedämmung hingegen Standard. Die seit 2006
erfolgte Förderung energieeffizienter Sanierungen im Bestand oder zur Errichtung
von Neubauten wurde für 2,5 Mio. Wohnungen mit Investitionen von 85 Mrd.€
genutzt. Damit konnte der CO₂-
Umfangreiche Investitionen erfordert auch der altersgerechte Umbau der Wohnungen – von den Vermietern wie auch den vielen selbstnutzenden Wohnungseigentümern. Knapp die Hälfte der Haushalte mit einem Mitglied von mindestens 65 Jahren lebt in einem Eigenheim oder einer Eigentumswohnung. Da im Wohnungsbestand die Schaffung vollständiger Barrierefreiheit häufig nicht möglich ist, muss es Ziel sein, so viele Barrieren wie möglich abzubauen.
Die bibliographischen Angaben zum Buch:
- Wohnungs- und Immobilienmärkte in Deutschland 2011 (Analysen Bau.Stadt.Raum, Band 5)
- Hrsg.: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Bonn
- ISSN 2190-8281,
- ISBN 978-3-87994-695-2,
- Vertrieb: Selbstverlag des BBSR und Buchhandel
- Preis: 20 Euro zzgl. Versand
- Bezug: per E-Mail an selbstverlag@bbr.bund.de oder über den Buchhandel
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- BBSR-Bevölkerungsprognose 2030: Zahl der über 80-Jährigen steigt stark an (25.11.2012)
- 9,5 Billionen Euro Immobilienvermögen in Deutschland (25.11.2012)
- Intergeo 2012: Rund 16.000 Fachbesucher trafen auf 520 Aussteller aus 31 Ländern (14.10.2012)
- Wohneigentumsquote in Europa (16.9.2012)
- BBSR legt dritten Raumordnungsbericht vor (9.7.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Lebenslagen in Deutschland im Vergleich auf der CD-ROM "INKAR 2011" (1.1.2012)
- Weniger Städte und Kreise durch neue Eingemeindungen und Kreisgebietsreformen (1.1.2012)
- Wohnungsneubau springt deutlich an (18.12.2011)
- Änderungen zum Immobilienjahr 2012 (11.12.2011
- Veröffentlichung: Neue Stadtquartiere als "Schaufenster des Städtischen" (27.11.2011)
- LBS: Wohnungsnachfrage steigt stärker (20.11.2011)
- Moderater Preisanstieg für selbst genutztes Wohneigentum in Deutschland hält an (20.11.2011)
- Renaissance der Großstädte - eine Zwischenbilanz der BBSR-Studie (13.9.2011)
- BBSR-Wohnungsmarktprognose 2025: Neubaubedarf ja, aber nicht deutschlandweit (14.8.2011)
- Stadtansichten: Befunde der BBSR-Umfrage aus Groß- und Mittelstädten (8.8.2011)
- Geoinformationssysteme als Schlüsseltechnologie für den Demographischen Wandel und 3D-Stadtmodelle (11.7.2011)
- BBSR legt Studie zur Entwicklung der Bevölkerung in den Zentren vor (2.11.2010)
- IÖR-Monitor visualisiert Flächenverbrauch in Stadt und Land (20.9.2010)
- Heizatlas zeigt bundesweit, wo sparsame Häuser und Verschwender stehen (28.3.2010)
- Raumordnungsprognose 2025/2050 (21.6.2009)
- Karten zur europäischen Raumentwicklung im Rahmen der Territorialen Agenda (4.11.2007)
siehe zudem:
- Immobilien, kommunale Verbände und öffentliche Hand auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bauleitplanung, Stadtplanung, Architekt und Wirtschaft, Büroarchitektur bis Gewerbebau bei Amazon