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Aufklärung? Nachhaltigkeit bei Türen und Tore auf der BAU 2011

(13.7.2010; BAU-Vorbericht) Tor- und Türantriebstechnik ist seit jeher fester Bestandteil der BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme. Die entsprechenden Systeme und Technologien, bisher in Halle B2 zuhause, belegen auf der BAU 2011 die Halle B3 sowie Teile der Halle C3 und rücken damit näher an den Bereich Türen und Fenster. Insgesamt vergrößert sich dieser Ausstellungsbereich auf rund 15.000 m² Fläche. Der Megatrend auch hier: Nachhaltigkeit.


Bild samt Legende vergrößern(Stand 15.12.2009)

Ausschreibungen verlangen auch von Tür- und Torherstellern immer häufiger Informationen über die Nachhaltigkeit ihrer Produkte. Mit den genannten Anforderungen und Checklisten seien die Hersteller aber "oft überfordert", hat Ulrich Sieberath, Leiter des Forschungsinstituts ift Rosenheim, beobachtet: "Es herrscht eine große Unsicherheit."

Im "Sumpf" der Nachhaltigkeitszertifikate

Das Problem: Nachhaltigkeitszertifikate sind zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber Bauherrn, Behörden, Investoren und die Wohnungswirtschaft verlangen Nachweise, um die Investitionssicherheit, Wiederverkaufsfähigkeit und Energieeffizienz von neuen oder sanierten Gebäuden von neutraler Stelle bestätigt zu bekommen. Hinzu kommt: Nachhaltigkeitsprüfungen können nach verschiedenen internationalen Bewertungssystemen vorgenommen werden (z.B. BREEAM in England, Casbee in Japan, LEED in den USA, Green Star in Australien, DGNB in Deutschland), die miteinander konkurrieren. Eine Vereinheitlichung ist nicht in Sicht. Ausbaden müssen das die Hersteller, von denen beispielsweise in Ausschreibungen verlangt wird, die Nachhaltigkeit von Türen nach LEED nachzuweisen.

EPD's sollen bei Nachhaltigkeitsnachweisen helfen

Das ift Rosenheim arbeitet deshalb mit Nachdruck an Umweltproduktdeklarationen für Bauelemente, insbesondere für Fenster und Türen. Diese "EPD's" (Environmental Product Declaration) sollen es den Herstellern erleichtern, die verlangten Nachhaltigkeitsnachweise zu erbringen. Detaillierte Bewertungskriterien werden die Unterschiede zwischen den Produkten transparent und für den Bauherrn erkennbar machen. Andreas Matschi, Leiter Produktmanagement Bauteile des ift, erklärt das anhand eines Beispiels so: "Ist ein Produkt leicht zu warten, zu pflegen und zu demontieren, muss es einen Bonus in puncto Nachhaltigkeit und Ökonomie geben, da mit erheblich geringeren Folgekosten kalkuliert werden kann."

erste EPD's auf der BAU

Lobbygruppen und Verbände sind in die laufenden Forschungsprojekte eingebunden. Ziel ist es, für ganz Europa geltende Bewertungssysteme zu erstellen, und, ganz wichtig: Die Systeme für Fenster sollen materialunabhängig sein, um die Rahmenwerkstoffe nicht gegeneinander auszuspielen. Ift-Chef Sieberath verspricht: "Auf der BAU 2011 werden wir die ersten EPD's für Türen und Fenster präsentieren".

Die Zeit drängt. Nachhaltigkeitszertifizierungen sind bei großen Bauvorhaben heute schon die Regel, obwohl es keine entsprechenden Vorschriften oder gesetzlichen Verankerungen gibt. Hinzu kommt, dass Banken zunehmend dazu übergehen, Kreditraten an Zertifizierungsergebnisse zu koppeln. Die Immobilienwirtschaft und auch der Bund als milliardenschwerer Bauherr treiben das Thema Zertifizierung voran. Die Anforderung an alle neuen Bundesbauten sei, das DGNB-Zertifikat in Silber oder besser noch in Gold zu erhalten, so Ministerialrat Hans-Dieter Hegner, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen und Bauforschung im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).

Zweitägiger Kongress zum Thema Nachhaltigkeit

Auch auf der BAU 2011 will das Bundesbauministerium mit dem Thema Nachhaltigkeit in die Offensive gehen. Ein zweitägiger Kongress beschäftigt sich an den ersten beiden Messetagen damit und auf einer Sonderschau in Halle C2 werden gemeinsam mit Industriepartnern entsprechende Produktlösungen präsentiert.

"Green Envelope - Nachhaltig Bauen mit Fenstern, Fassaden und Türen" - so hat das ift Rosenheim seine Sonderschau in Halle C4 überschrieben. Anhand von Produkten wird erklärt, wie die Environmental Product Declaration als Grundlage für Zertifizierungen nach DGNB, LEED oder BREEAM genutzt werden kann.

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