In der Baubranche wächst nach einem gutem Jahresstart die Zuversicht
(30.5.2010) Die unerwartet gute Auftragsentwicklung im ersten Quartal lässt die Bauunternehmen
wieder optimistischer in die nahe Zukunft schauen. Wie der Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes
mitteilt, ist der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Zeitraum Januar bis März
im Vergleich zum Vorjahresquartal um nominal 9,4 Prozent gestiegen (März: +14,2
Prozent). Dagegen haben Produktion und Umsätze im ersten Quartal unter dem
kalten Winter gelitten: Drei von vier Bauunternehmen hatten - laut einer Umfrage
des ifo Instituts - witterungsbedingte Produktionseinbußen zu verkraften. Das
war der höchste Produktionsausfall seit 1991. Entsprechend mussten die
Unternehmen Umsatzverluste von 17,2 Prozent hinnehmen (März:
Vor allem der von der gesamtwirtschaftlichen Rezession besonders betroffene Wirtschaftsbau verzeichnete einen überraschend starken Ordereingang: Der Auftragseingang legte im ersten Quartal um nominal 10,3 Prozent zu (März: +19,8 Prozent). Die Bauunternehmen profitierten von der verbesserten Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden Gewerbe: Die Geräteauslastung ist von Januar bis April von 75 auf 80 Prozent gestiegen. Aufgrund der Kälte konnten die Bauunternehmen aber noch nicht mit der Umsetzung der Aufträge beginnen: Der Umsatz ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 23,8 Prozent zurückgegangen (März: - 19,6 Prozent).
Der Öffentliche Bau profitierte weiterhin von den Konjunkturprogrammen: Der
Auftragseingang lag im ersten Quartal um nominal 7,9 Prozent über dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Im März fiel das Orderplus mit 6,7 Prozent
aber vergleichsweise niedrig aus. Der Hauptverband sieht sich deshalb in seiner
kritischen Haltung zur Streichung des "Zusätzlichkeitskriteriums" aus dem
Zukunftsinvestitionsgesetz bestätigt. Viele Städte und Gemeinden seien dabei,
ihre Investitionspläne vor dem Hintergrund der angespannten kommunalen
Finanzsituation noch einmal zu überdenken. Dagegen hat der Öffentliche Bau zu
Jahresanfang nicht ganz so stark unter der witterungsbedingten Behinderung der
Bautätigkeit gelitten: Der Umsatz lag im ersten Quartal um 12 Prozent unter dem
Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums (März:
Im Wohnungsbau hat die seit langem erwartete Bodenbildung stattgefunden. Treiber dieser Entwicklung ist der Geschosswohnungsbau, der in den ersten zwei Monaten dieses Jahres ein Genehmigungsplus von 33 Prozent aufweist (Zahl der neuen Wohnungen). Dies verhalf den Bauunternehmen im ersten Quartal zu einem Orderanstieg von 10,9 Prozent (März: 21,1 Prozent). Aufgrund der geringeren Witterungsabhängigkeit sank der Umsatz mit Minus 12,5 Prozent unterdurchschnittlich (März: +0 Prozent).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ifo Konjunkturtest: Baupreise ziehen weiter an, aber... (29.8.2010)
- Produktion im Baugewerbe im Euroraum um 2,7 Prozent gestiegen (18.8.2010)
- Zahlen zum Wohnungsmarkt vom BMVBS (Stand: Januar 2010) (13.8.2010)
- Europäischer Wohnungsbau erholt sich nur langsam (13.8.2010)
- Bauindustrie warnt vor Investitionskürzungen im Bundeshaushalt 2011 (8.8.2010)
- weitere Details...
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- OC&C-Studie: Der deutsche Hochbau erholt sich nur langsam (1.4.2010)
- Baukonjunktur: Rekordkälte belastet Start in das Baujahr 2010 (28.3.2010)
- Bau- und Baustoffmaschinen: Tiefer Fall 2009, Erholung erkennbar (7.3.2010)
- Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland (28.2.2010)
- Jahresbilanz Bauhauptgewerbe 2009 (28.2.2010)
siehe zudem:
- Verbände, öffentliche Hand und Baupreise auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bauwirtschaft, Immobilien sowie Architekt und Wirtschaft bei Amazon