Bauindustrie: "Bauumsätze werden 2010 um 1,5 Prozent sinken"
(10.1.2010) Die Impulse aus den beiden Konjunkturprogrammen des Bundes werden auch 2010 nicht
ausreichen, um die Einbußen im Wirtschaftsbau auszugleichen. Wie der Präsident
des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner vor der
Berliner Wirtschaftspresse zu Jahresbeginn mitteilte, rechnet der Hauptverband
für 2010 mit einem weiteren Umsatzrückgang, der sich allerdings auf nominal 1,5
Prozent abschwächen wird (2009:
Vor allem für den deutschen Wirtschaftsbau sei eine konjunkturelle Trendwende
noch in weiter Ferne, befürchtet Bodner. Zwar habe sich die Auslastung der
Kapazitäten im Verarbeitenden Gewerbe etwas verbessert; der Erholungsprozess sei
jedoch noch nicht so weit fortgeschritten, dass wieder mit
Erweiterungsinvestitionen und damit neuen Bauaufträgen zu rechnen sei.
Die Bauindustrie bleibt deshalb skeptisch, ob der Wirtschaftsbau schon 2010
wieder Tritt fassen wird; sie erwartet - auch mit Blick auf eine sich
möglicherweise verschärfende "Kreditklemme" - für 2010 einen weiteren
Umsatzrückgang von nominal 12 Prozent (2009:
Dagegen habe sich die Konjunktur im Wohnungsbau im ersten Jahr der Wirtschaftskrise als "überraschend robust" erwiesen, stellte Bodner fest. Im Wohnungsneubau zeichne sich die seit langem erwartete "Bodenbildung" ab. Für 2010 sei erstmals seit 2006 wieder mit einem Zuwachs der Wohnungsfertigstellungen zu rechnen - und zwar auf 145.000 Einheiten.
Dagegen hätten sich die Baumaßnahmen im Wohnungsbestand schon 2009 positiv
entwickelt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) könne für ihr
CO₂-Gebäudesanierungsprogramm eine positive Förderbilanz ziehen: Bis Ende
November 2009 seien Kredite im Umfang von 8,1 Mrd. Euro für 546.000
Wohneinheiten zugesagt worden; das seien doppelt so viele Zusagen bzw.
Förderfälle wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum - siehe auch Beitrag "Energieeffizient Bauen und Sanieren - Förderrekord 2009" vom 13.12.2009. Für 2010 erwarte die
Bauindustrie eine Stabilisierung des Wohnungsbaus auf niedrigem Niveau,
vielleicht sogar ein Umsatzplus von 1 Prozent (2009:
Dank der Konjunkturprogramme des Bundes sei der Öffentliche Bau die einzige Bausparte, die nicht nur 2009, sondern auch 2010 mit einem Umsatzplus rechnen könne, erklärte Bodner. Beide Programme hätten zweifellos konjunkturstabilisierend gewirkt, auch wenn große Teile der Programme am Bauhauptgewerbe und dort insbesondere an den größeren und den mittelständischen Unternehmen vorbeigegangen seien. Für 2010 erwartet der Hauptverband dennoch ein Umsatzplus von 8 Prozent (2009: +5 Prozent).
Trotz der konjunkturellen Schwäche hätten die Beschäftigten des deutschen Bauhauptgewerbes bislang nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen, erklärte Bodner. Obwohl Produktion und Umsätze zurückgegangen seien, hätten die Unternehmen ein Beschäftigungsniveau von 700.000 Mitarbeitern gehalten. Auch für das Jahr 2010 sei die Branche optimistisch, dass es - wenn überhaupt - nur zu einem geringfügigen Beschäftigungsabbau komme.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- ifo Architektenumfrage: Geschäftsklima leicht eingetrübt (2.4.2010)
- 2009 erstmals wieder mehr genehmigte Wohnungen als im Vorjahr (21.3.2010)
- Bundeskartellamt verhängt Bußgelder gegen Baustoff-Fachhandel (7.3.2010)
- BBSR-Wohnungsmarktprognose bis 2025: Weiterhin Wohnungsneubau erforderlich (14.2.2010)
- Schrumpfkur für den europäischen Wohnungsbau (14.2.2010)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Konjunkturperspektiven: Baupreise weiter unter Druck (28.12.2009)
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- Baugewerbe fordert Klimaschutz-Abschreibung (20.12.2009)
- ZDB: "Konjunktureinbruch am Bau in 2009, Stabilisierung in 2010" (13.12.2009)
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- Bau in Deutschland: Die Perspektiven 2010 (29.11.2009)
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- Bauwirtschaft fordert Korrektur der Wohnungsbaupolitik (18.10.2009)
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- Europäischer Wohnungsbau im Sinkflug (2.8.2009)
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- 16,5% weniger Wohnungen im Jahr 2008 fertig gestellt (12.7.2009)
- Bauwirtschaft legt Forderungskatalog für kommende Legislaturperiode vor (28.6.2009)
- Raumordnungsprognose 2025/2050 (21.6.2009)
- ifo Bauvorausschätzung bis ins Jahr 2018 (26.4.2009)
- Roadmap Energiepolitik 2020 (15.2.2009)
siehe zudem:
- öffentliche Hand, Verbände und Baupreise auf Baulinks
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