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Operation Krankenhaus - mit System(bauweise) gelungen

(6.7.2009) Kliniken müssen heutzutage vielerlei Ansprüchen gerecht werden: Sowohl medizintechnische Ausstattung als auch Betreuungsqualität und Komfort stehen im Fokus von Planern, Klinikbetreibern und den Patienten selbst. Doch wie soll sich dieser Spagat im vorgegebenen Kostenrahmen realisieren lassen? Die Systembauweise bietet flexible Lösungen, bevor Engpässe oder Unzufriedenheit entstehen können.

Kliniken, egal welcher fachlichen Ausrichtung, sind zunehmend interdisziplinär ausgerichtete Betriebe, deren Erfolg und Akzeptanz von medizinischen Kompetenzen, aber unter anderem auch von baulicher Optimierung abhängen. Umso mehr sind Betreiber und Planer darauf bedacht, Krankenhäuser nach den erforderlichen Abläufen ebenso wie auf den von Patienten erwarteten Komfort hin zu konzipieren. Denn um dem steigenden Konkurrenzdruck auf dem Kliniksektor zu begegnen, müssen wirtschaftliche Gebäudegrundlagen geschaffen werden, die bei Sanierung, Erweiterung oder Neubau das "Unternehmen Krankenhaus" auf sichere Finanzierungsbeine stellt.

Darüber hinaus ist es weder aus Patienten- noch aus Medizinersicht akzeptabel, dass während solcher Baumaßnahmen der Klinikbetrieb beeinträchtigt wird. Das heißt: Kurze Bauzeiten, geringer Baulärm und geringst mögliche Schmutzemissionen sind wesentliche Stationen auf dem Weg zu rascher Genesung.

Was konventioneller Bau nicht leisten kann ...

Die moderne Systembauweise eröffnet Möglichkeiten, die dem Bauen Stein auf Stein verwehrt bleiben. Denn sie zeichnet sich durch schnellen Baufortschritt dank einem hohen Vorfertigungsgrad je nach Hersteller und Baureihe von bis zu 90 Prozent aus. Schon dadurch ist die Staub- und Lärmentwicklung auf der Baustelle - und damit in Kliniknähe - auf ein Minimum reduziert. Die Sanitär-, Heizungs-, Klima-, medizinische Gasversorgungs-, Elektro- und Nachfiltersysteme werden im Werk in die Raummodule installiert. Vor Ort müssen nur noch die Verbindungen untereinander und die Anbindung an die zentralen Versorgungsanlagen erfolgen. Wenn die Raumeinheiten auf die Baustelle gelangen, sind sie optimal auf die Montage vorbereitet und gemäß den Kundenwünschen ausgestattet.

"Turmbau zu Berlin"

Dass manche Projekte außergewöhnliche Maßnahmen verlangen, zeigt das HELIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf: Dort wird im überdachten Innenhof der Klinik ein Gebäude aus vier drei- und viergeschossigen Türmen mit der Systembauweise gebaut - unter extrem engen Bedingungen und bei laufendem Betrieb des voll besetzten Klinikums. Aufgrund der sehr kleinen Öffnungen in der verglasten Dachkonstruktion besteht jedes Pflegezimmer aus zwei Raummodulen.


Insgesamt 28 Module bilden die Erweiterungsbettenstation. Die Baumaßnahme entspricht einem endoskopischen Eingriff in der Medizin: Vor Ort werden die Raummodule per Autokran durch das geöffnete Lichthof-Dach millimetergenau herabgelassen und niveaugleich über bis zu vier Geschosse an den Bestand angebunden. Im Erdgeschoss sind Arzt-, Untersuchungs- und Behandlungsräume untergebracht, die 36 Betten verteilen sich auf die drei Obergeschosse. Die Modulerweiterung ist nicht nur in Bezug auf das Fassadenmaterial, einem mineralischen Putz, sondern auch in der Kubatur dem Bestand angepasst: So wurde eine Außenecke des Turmes in einem Segmentbogen ausgebildet.

Beste Atmosphäre in der Geburtshilfestation

Auch für den Übergang bei Sanierungsmaßnahmen sind Auftraggeber mit der Systembauweise gerüstet. Eine Interimslösung wurde für das HELIOS Klinikum in Krefeld gebaut. In dem zweigeschossigen Gebäude sind im Erdgeschoss das Mutter-Kind-Zentrum sowie im ersten Obergeschoss die Kinderonkologie untergebracht. Mit Liebe zum Detail und einem harmonischen Farbkonzept wurden die neuen Räume gestaltet, was für eine angenehme Atmosphäre sorgt. Nur acht Wochen Bauzeit waren für die Erweiterung nötig, die seit September 2008 die Bettenkapazitäten in Krefeld erweitert.

Hoch hinaus mit Modulen

Vorhandenen Platz optimal zu nutzen, trägt wesentlich zur Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses bei. Daher erweiterte das Kreiskrankenhaus Gelnhausen seine Bettenkapazitäten um 60 Betten, indem es ein dreigeschossiges Modulgebäude auf eine vorhandene OP-Station aufsetzen ließ. Somit wurde kein zusätzlicher Raum auf dem Klinikgelände benötigt, sondern der zur Verfügung stehende optimal genutzt. Möglich wurde das durch den Einsatz von 39 Modulen sowie eine bauseitige Stahlunterkonstruktion von 3,50 Metern Höhe.

Weitere Informationen zum Klinikbau in Systembauweise können per E-Mail an ALHO angefordert werden.

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