Feng-Shui im Einkaufszentrum
(20.9.2011) Im Münchner Stadtteil Neuperlach entstand innerhalb von 16 Monaten ein Einkaufszentrum zum Wohlfühl-Shopping: Das "Life - Park & Shop" wurde nach Feng-Shui-Regeln geplant und realisiert (siehe Google-Maps). Die fernöstliche Lehre ist bestrebt, die natürlichen Energieströme auszubalancieren und zu nutzen, in Asien gehört dies seit geraumer Zeit zur Grundvoraussetzung für beruflichen und finanziellen Erfolg. In den Genuss positiver Energie kommen demnach jetzt auch Kunden und Mitarbeiter des "Life" - auf zwei Etagen und insgesamt 8.000 m² Verkaufsfläche. Ein weites Stützenraster sorgt im Inneren für Offenheit und einen optimalen Energiefluss. Charakteristisch ist die Gebäudehülle in Türkis und Gelb mit abgerundeten Ecken und einem Wellendach, das weit nach vorn über den Haupteingang auskragt - zum Sammeln des Himmels-Qi.
Fassade und Stahlkonstruktion aus einer Hand
Geplant wurde das Gebäude von den Architekten Cachado und Seif in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Willwersch und dem Planungsbüro Felgenhauer. Für die Fassade wurden Spezialisten von Freyler Metallbau und Freyler Stahlbau hinzugezogen; sie haben die Verantwortung für die komplette Fassadenkonstruktion inklusive Tragwerk übernommen. Eine enge Zusammenarbeit war hier wohl gefragt, denn die statisch tragende Unterkonstruktion musste die Fassade mit dem hohen Alucobond-Anteil sicher halten und passgenau realisiert werden. Freyler bietet diese Kompetenzen aus einer Hand. Die Detailabstimmung und die Schnittstellen zum Architekten wurden minimiert, denn meist konnten die Absprachen beider Gewerke über nur einen Ansprechpartner laufen: Stefan Gauss von Freyler Metallbau. Zum Thema Statik hatten die Mitarbeiter vom Stahlbau direkt mit den Architekten Kontakt. Da beim "Life" keine Standardvariante aus der Schublade realisiert wurde, mussten viele Dinge zunächst gemeinsam an einem Tisch besprochen werden. "Das Projekt war sehr beratungsintensiv, aber die Zusammenarbeit immer angenehm", erinnert sich Stefan Gauss von Freyler.
"Konstruktives Know-how und handwerkliche Präzision waren gefragt", berichtet er weiter, "die Geometrien wirken sehr harmonisch und scheinbar einfach. Aber die Schwünge dann mit Metall umzusetzen, ist eine echte Herausforderung." Die Fassadenkonstruktion aus türkisem Alucobond und Glas ist leicht nach außen geneigt. Zudem sind sämtliche Ecken bis zu einem Eckabstand von drei Metern abgerundet - so entstand am Ende eine Geometrie wie ein Kegelstumpf. Maßgenauigkeit war die Voraussetzung für ein einheitliches Fugenbild der Alucobond-Oberfläche.
Blickfang "gelbe Nase"
Blickfang des Einkaufszentrums ist das gelbe Wellendach, das über dem Haupteingang auskragend und nach vorn geschwungen aussieht wie eine riesige Nase. Nach Feng-Shui greift das Dach das "Reisschalenprinzip" auf und bündelt die positiven Energien. Die seitlichen Glasflächen bringen Tageslicht ins Gebäude und sorgen für Transparenz. Realisiert wurde der auskragende Bereich des Wellendachs als eine 400 m² Pfosten-Riegel-Konstruktion. "Die gelbe Nase wurde im Entwurf elegant mit fließenden Linien gezeichnet, aber diese Konstruktion mit ihrem entsprechendem Gewicht zu bauen und sie auch noch filigran aussehen zu lassen, dafür sind Detaillösungen gefragt", erinnert sich Stefan Gauss.
Der Stahlunterbau ist solide und schwer, denn er muss die 10 Meter breite, auskragende Konstruktion des Metallbaus mit Verglasungsselementen und den Trapezflächen ihrer Alucobond-Verkleidung halten. In Summe wurden 165 Tonnen Stahl komplett bei Freyler in Kenzingen vorgefertigt und vor Ort montiert, ebenso sämtliche Elemente der Fassadenkonstruktion und Verkleidung mit knapp 1.700 m² farbigem Alucobond. Der Gelbton und das metallische Türkis wurden jeweils als Sonderfarbe realisiert.
Weitere Informationen zum Fassadenbau können per E-Mail an Freyler angefordert werden.
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