Wachstum bei Gebäude- und Energietechnik 2008
(15.3.2009; ISH-Bericht) Mit einem Umsatzwachstum in 2008 um 8,1 Prozent auf 23 Mrd. Euro konnte die deutsche Gebäude- und Energietechnik (Heizung, Lüftung, Klima, Gebäudeautomation) ihr internationales Jahresergebnis über dem schwachen Vorjahresniveau abschließen. In Deutschland wuchs das Geschäft auf 17,66 Mrd. Euro, was einer Steigerung um 7,8 Prozent gegenüber 2007 entspricht. Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger wie z.B. Brennwerttechnik, Festbrennstoffkessel und Wärmepumpen stieg mit 616.000 verkauften Geräten um 12 Prozent. Als positiv zeichnet sich mit 45 Prozent Marktanteilen die zunehmende Integration Erneuerbarer Energien bei Modernisierungsinvestitionen ab. Dabei liegt die Marktentwicklung der Thermischen Solaranlagen mit 120 Prozent und 210.000 neuen Anlagen (2,1 Mio. m²) voll im Trend.
Die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. (VdZ) bewertet die Ergebnisse als Markterholung und Ausgleich für das sehr schwache Jahr 2007. Trotz eines vom Münchener ifo-Institut für 2009 prognostizierten Umsatzrückgangs von international 2,9 Prozent (Inland 2,5 Prozent), sieht man sich mit hocheffizienten Produkten und serviceorientierten Dienstleistungen gut gerüstet für die Zukunft. "Vor dem Hintergrund der Finanzkrise steht vermutlich auch die Gebäude- und Energietechnikbranche vor großen Herausforderungen. Mit moderner Technik aber auch mit verbraucherfreundlichen Energiedienstleistungen, wie z.B. dem Heizungs-Check, sind wir gut vorbereitet", beschreibt Barbara Wiedemann, Präsidentin der VdZ, die derzeitige Situation.
"Verschrottungsprämie" gefordert
Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Wohnnebenkosten seit 2003 um 32 Prozent (siehe Grafik dazu). Die Heizkosten erhöhten sich durchschnittlich sogar um 57 Prozent. Nach Ansicht der Branche müssen die Verbraucher jetzt spürbar unterstützt und entlastet werden. "In Deutschland wird noch zu häufig mit Heizungs-Oldtimern geheizt, die unnötig viel Energie und Kosten verbrauchen. Hier kann und muss mit konkreter Hilfe der Politik nachhaltiger gespart werden", so Wiedemann. Die VdZ und die Verbraucherzentrale Bundesverband fordern deshalb von der Bundesregierung - durchaus etwas populistisch - steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten sowie eine "Verschrottungsprämie" für alte Heizungen, um damit die Konjunktur zu beleben. In diesem Kontext sei allerdings u.a. erinnert an ...
- Heizungsmodernisierung wird stärker gefördert ... incl. Einzelmaßnahmen, in deren Rahmen bereits alte Heizungen "verschrottet" und durch Brennwertkessel ersetzt werden können.
- Kesseltauschbonus im Marktanreizprogramm verlängert und erweitert
- Förderprogramm zum Austausch von Nachtstromspeicherheizungen
- Handwerkerbonus und haushaltsnahe Dienstleistungen
Noch viele Hausbesitzer schätzen die Energieeffizienz ihrer Heizungsanlage
falsch ein. Dies wurde durch das aktuelle Modernisierungs-Barometer für
Hausbesitzer der VdZ und der Verbraucherzentrale Bundesverband, einer Umfrage
unter mehr als 1.000 Hausbesitzern in Deutschland, bestätigt: 80 Prozent der
Befragten, die noch nicht modernisiert haben, und deren Heizungsanlage immerhin
älter als 15 Jahre ist, gaben an, dass ihr Heizkessel nicht erneuert werden
muss. Doch nach aktuellen Zahlen des Bundesindustrieverbandes Deutschland
Die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung werden von der
Große Erwartungen setzt die VdZ in den 2008 entwickelten Heizungs-Check als verbraucherorientierte Energiedienstleistung. Mit Hilfe des genormten Verfahrens können geschulte Heizungs-Fachhandwerker die Problemzonen einer Heizung ermitteln und ihren Kunden genau sagen, wie sie künftig Heizkosten einsparen. "Der Heizungs-Check hat sich mittlerweile zu einer regelrechten Branchenbewegung entwickelt und Schulungen des ZVSHK, seiner Landesverbände sowie des Fachhandels finden großen Zulauf", freut sich Horst Eisenbeis, Geschäftsführer der VdZ, über das rege Interesse an diesem nach DIN EN 15378 genormten Prüfverfahren.
siehe auch für weitere Informationen:
- Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft e.V. (VdZ)
- BDH - Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V.
- Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK)
- Verbraucherzentrale Bundesverband
- EnergieSparRatgeber für Heizkosten, Thermostatcheck, Pumpen, Modernisierung
- Fördermittel von Energieversorgern und der öffentlichen Hand
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- Leitfaden in der Energiedebatte - von Viessman (24.3.2009)
- BDH: Perspektiven des Wärmemarkts (15.3.2009)
- weitere Details...
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siehe zudem:
- Brennwertheizung, Solarthermie, Wärmepumpe, Holzpelletheizung, Fassadendämmung, Dämmstoffe, Fenster und Lüftung auf Baulinks
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