Fliesenverband: "Derzeitige Praxis im Internethandel schwächt den Fachhandel"
(2.8.2006) Der Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. sieht die bewährte Handelsstruktur von keramischen Fliesen und Platten in Gefahr und warnt ausdrücklich davor, den Fachhandel durch Begünstigung des Internethandels zu schwächen.
Hintergrund: Keramische Fliesen und Platten sind unverändert ein begehrtes Bauprodukt. Die große Auswahl keramischer Fliesen und Platten macht es dem Kunden jedoch schwer, die "richtige" keramische Fliese für seinen Anwendungsbereich auszusuchen und zu finden. Hier sieht sich insbesondere der Fachhandel mit seinem geschulten Personal, einem breit gefächerten Angebot und technischen Informationen für die sinnvolle und korrekte Anwendung (beispielsweise Rutschhemmung, Außenbereich, Nassräume etc.) als die optimale Informations- und Verkaufsplattform. Viele Ausstellungen werden durch individuelle Anwendungsbeispiele abgerundet, die den Kunden erkennen lassen, wie keramische Fliesen im eigenen Heim wirken. Von dieser qualitativ hochwertigen Beratung profitieren letzten Endes nicht nur die Kunden, sondern anerkanntermaßen auch Fliesenleger und der Baumarkt.
Zunehmend wird inzwischen auch das Internet als Verkaufsplattform für keramische Fliesen genutzt. Marken- und Spitzenprodukte werden hier häufig zu "Niedrigst-Preisen" verschleudert. Der Internethandel wird von einigen wenigen Großhändlern beliefert, die ihre Konditionen direkt "durchreichen" - zum Schaden des übrigen Fachhandels - insbesondere der kleineren Fachhandelsunternehmen, die ihre Fliesen ebenfalls von Großhandelsunternehmen beziehen. Da der Erfolg des Internethandels meist die vorangegangene Information und Beratung beim Fachhandel voraussetzt, entwickelt sich diese Form des Internethandels zu einer ernsten Bedrohung für den Fachhandel.
Die Mitglieder des Deutschen Industrieverbandes Keramische Fliesen und Platten e.V. haben sich deshalb erneut ausdrücklich dafür ausgesprochen, den Fachhandel mit gezielten Maßnahmen wie beispielsweise Verkaufstrainings weiter zu stärken und den Internethandel nicht zu beliefern. Aus Sicht des Verbandes ist es wünschenswert, dass sich der Internetvertrieb als eine weitere und vor allem faire Verkaufsplattform entwickelt, die dabei aber nicht auf Kosten des Fachhandels und dessen Beratungsleistung geht. Bei seinen Aktivitäten im Internethandel sollte der Fachhandel nicht den Kunden aus dem Auge verlieren, der vor allem dann profitiert, wenn die Informations- und Beratungsmöglichkeit des Fachhandels weiter gestärkt und nicht durch die Begünstigung des Internethandels geschwächt wird.
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siehe zudem:
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