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Umfrage der Bauindustrie zur Zahlungsmoral

  • Private zahlen pünktlicher als öffentliche Auftraggeber!
  • Deutsche Bahn AG mit der schlechtesten Zahlungsmoral!

(30.10.2004) "Unter allen säumigen öffentlichen Auftraggebern ist derzeit das Staatsunternehmen Deutsche Bahn AG der schlimmste". Mit diesen Worten kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, die Ergebnisse einer Umfrage des Betriebswirtschaftlichen Instituts der Bauindustrie unter 565 Baufirmen. Es sei nicht hinnehmbar, dass gerade öffentliche Auftraggeber und Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG ihre Investitionen hauptsächlich aus Bundesmitteln tätigen, seit Jahren Baufirmen bei der Begleichung von Rechnungen immer wieder hinhalten. Knipper: "Durch die schlechte Zahlungsmoral der öffentlichen Auftraggeber geraten immer mehr Bauunternehmen in ernsthafte Liquiditätsprobleme."


Nach den Ergebnissen der Untersuchung müssen sich Auftragnehmer der Deutsche Bahn AG durchschnittlich 99 Tage gedulden, ehe diese die Schlussrechnungen begleicht. Damit wird das durchschnittliche Zahlungsziel der Bauunternehmen von 46 Tagen um mehr als 7 Wochen übertroffen. Auch der Bund (82 Tage), die Bundesländer (80 Tage) sowie die Gemeinden (66 Tage) gehören zu den säumigen Zahlern. Im Gegensatz dazu zeigten private Auftraggeber aus der Industrie und dem Wohnungsbau ein wesentlich verlässlicheres Zahlungsverhalten; die Bauunternehmen müssten hier lediglich 53 bzw. 47 Tagen auf die Begleichung der Schlussrechnung warten.

Im Vergleich zur "Zahlungsmoralstudie" des Jahres 2001 habe sich jedoch erfreulicherweise das Zahlungsverhalten der öffentlichen Auftraggeber insgesamt leicht verbessert, erläuterte Knipper. Ganz anders verhalte sich aber die Deutsche Bahn AG, die mit Blick auf die eigene angespannte Liquiditätslage die Regulierung von Rechnungen immer weiter hinauszögere. Es lägen sogar Fälle vor, in denen die Deutsche Bahn AG bei anerkannten Vergleichen und genehmigten Nachträgen die Zahlung verweigere. Knipper: "Dieser erzwungene Lieferantenkredit ist ein gravierendes Problem vor allem für mittelständische Bauunternehmen des Eisenbahnoberbaus, die nahezu vollständig auf die Deutsche Bahn AG als Auftraggeber angewiesen sind. Hier spielt ein Monopolist seine ganze Marktmacht aus."

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